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DIE CHRONIKEN VON NARNIA - DER KÖNIG VON NARNIA

The Chronicles of Narnia: The Lion, The Witch and the Wardrobe

 

USA 2005 - 139 Minuten - Budget $180.000.000

 

Regie: Andrew Adamson

Drehbuch: Ann Peacock, Andrew Adamson, Stephen McFeely nach dem Buch von C.S. Lewis

 

 

Mit Tilda Swinton (White Witch), Georgie Henley (Lucy Pevensie), Skandar Keynes (Edmund Pevensie), William Moseley (Peter Pevensie), Anna Popplewell (Susan Pevensie), James McAvoy (Mr. Tumnus), Jim Broadbent (Professor Kirke), Kiran Shah (Ginarrbrik), James Cosmo (Father Christmas), Judy McIntosh (Mrs. Pevensie), Elizabeth Hawthorne (Mrs. MacReady)

         

USA

 

DEUTSCHLAND

 

     
US-Start: 9.12.2005 - PG
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D-Start: 8.12.2005 - 6 J.
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Mark G.

Diese Kritik enthält kleine, unmarkierte Spoiler!

 

Gleich vorneweg: Als reiner Kinderfilm (für Kinder bis etwa zehn, vielleicht zwölf Jahre) funktioniert Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia sicherlich ohne weiteres. Denn der Film bietet alles, was Kinderherzen begehren (das unverstandene jüngste Kind, Kinder als Retter und Helden, knuddelige, sprechende Tiere, etc.).

Für die älteren Semester sieht dies aber gänzlich anders aus. Denn der Film kriecht mit einem Schneckentempo zum Finale (man hat den Eindruck, die Extended Edition eines Herr der Ringe-Films zu sehen, ohne auch nur annähernd so gut unterhalten worden zu sein) und Regisseur Andrew Adamson (Shrek, Shrek 2) inszeniert so brav und einfallslos, dass man (auch ohne die Vorlagen zu kennen) geistig die nächste Szene schon abgehakt hat, während die jetzige Szene noch abgespult wird. Er kaut immer wieder das gleiche Szenario durch: Kind mit Rehaugen kommt in eine traurige Situation, Problem wird gelöst, Kind mit Rehaugen strahlt wieder (auf dieser eintönigen Ebene funktioniert auch die Schauspielführung der Kinder)...

Besonders problematisch ist die fehlende Motivation sämtlicher Narnia-Bewohner. Warum ist die weiße Hexe so wie sie ist? Warum sind Aslan und ein anderer stolzer Krieger (General Oreius) bereit, ihr Leben für diese Kinder zu opfern, die sie gerade fünf Minuten zuvor kennen gelernt haben? Da funktioniert viel zu viel nur auf der Behauptungsebene und sorgt nicht gerade für ein Mindestmaß an Plausibilität, Kontinuität oder Logik.

Natürlich muss ich auch noch ein Wort über die angebliche christliche Thematik erübrigen. Wenn der Weihnachtsmann (sic!) Kindern todbringende Waffen (selbst das jüngste Kind bekommt noch einen Dolch) für den Kampf gegen das behauptete Böse schenkt, dann kann ich darin keine christliche Botschaft erkennen, sondern fühle mich eher an ein Werbevideo der Al-Qaida-Stiftung erinnert.

Das sehnlichst erwartete Finale mit der alles entscheidenden Schlacht ist in Nullkommanix auch schon wieder vorbei, was letztendlich beweist, dass es sich hier nicht um "Der Herr der Ringe Light", sondern um ein Eposchen handelt, das rein gar nichts mit Peter Jacksons Filmen (außer dessen Spezialeffektefirma WETA und den neuseeländischen Drehorten) gemein hat.

Pluspunkte gibt es für die unaufdringliche Musik, für Tilda Swinton, die zwar nicht viel zu tun hat, aber versucht, das Beste aus ihrer Rolle zu machen, und für die liebevoll gestalteten Bewohner Narnias.

5
Pi-Jay

Wer hat als Kind nicht davon geträumt, das geheime Tor zu einer Traumwelt zu entdecken und der tristen Realität zu entfliehen? Die Geschwister Peter, Edmund, Susan und Lucy erleben zunächst hautnah die Schrecken des Zweiten Weltkrieges mit, um dann wie Tausende anderer Kinder auch aufs Land verschickt zu werden. In dem großen, düsteren Haus eines Professors stoßen sie auf einen magischen Schrank, der den Eingang in die Märchenwelt von Narnia darstellt. Anders als in ihrer Welt hat das Böse hier ein Gesicht: Die weiße Hexe hat das Land erobert und in eine eisesstarre Winterwelt verwandelt, in der niemals Weihnachten ist, und nur die vier Kinder können sie besiegen.

Die ätherische Tilda Swinton ist die ideale Verkörperung der Hexe, doch ihr Talent scheint hier verschwendet, denn sie wirkt so starr und unnachgiebig wie die Kostüme, die sie tragen muss. Auch die Kinder bleiben schablonenhaft und eindimensional, was wohl in erster Linie am Regisseur Adamson liegt, dessen Animationsstar Shrek tausendmal lebendiger und realer war als jede Gestalt in Narnia.

In der Regel ist eine getreue Umsetzung der literarischen Vorlage immer begrüßenswert, doch diesmal wäre es besser gewesen, sich von C.S. Lewis’ betulichem mittelalterlichem Mythenmix zu lösen und eine etwas zeitgemäßere Adaption anzustreben. Der Film wirkt wie der kalkulierte Versuch, mit einem Fantasyepos à la Herr der Ringe Kasse zu machen. Doch Narnia besitzt weder dessen dunkle Poesie noch den zauberhaften Detailreichtum der Harry-Potter-Welt oder die Subversivität von Alice im Wunderland. Das Ergebnis ist ein buntes Durcheinander aus christlichen Symbolen, keltischen, germanischen und griechischen Sagengestalten, es ist eine Welt, die nicht nur in Eis und Schnee, sondern auch in altbackenem Pathos und naiver Formelhaftigkeit erstarrt ist.

Als Grundschüler habe ich die animierte Siebziger-Jahre-Verfilmung des Stoffes geliebt, doch damals mochte ich auch Ahoi-Brause und Malzbier, Dinge, an die man sich als Erwachsener besser nur erinnert anstatt sie wieder zu probieren. Die Chroniken von Narnia ist ein Kinderfilm, und für Kinder bis zehn bietet er eine Menge Schauwerte, eine relativ unblutige Schlacht und viel Platz zum Träumen. Für alle anderen bleibt immer noch King Kong ...

4

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