Last Update: 31.01.14 |
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TROJA Troy
GB, Malta 2004 - 162 Minuten - Budget $185.000.000
Regie: Wolfgang Petersen Drehbuch: David Benioff, inspiriert von Homers "Ilias" |
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Mit Brad Pitt (Achilles), Eric Bana (Hector), Orlando Bloom (Paris), Diane Kruger (Helen), Brian Cox (Agamemnon), Sean Bean (Odysseus), Brendan Gleeson (Menelaus), Saffron Burrows (Andromache), Peter O'Toole (Priam), Julie Christie (Thetis), Rose Byrne (Briseis), Garrett Hedlund (Patroclus), John Shrapnel (Nestor), Nathan Jones (Boagrius), James Cosmo (Glaucus), Julian Glover (Triopas), Vincent Regan (Eudorus), Trevor Eve (Velior), Tyler Mane (Ajax) |
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Mark G. |
Da Wolfgang Petersen Regie führt, hatte ich etwas mehr als einen Sandalenfilm erhofft, stattdessen bekam ich einen reinrassigen Sandalenfilm zu sehen, der sich perfekt in die lange Reihe der Toga-Epen aus Hollywoods Glanzzeit einfügt - leider, denn diese Epen sind zwar reich an Ausstattung und Gigantismus, aber arm an Emotionen. Deswegen hat Gladiator auch so gut funktioniert, da dessen kolossales Rom mit Figuren bevölkert war, deren weitere Entwicklung zu Herzen ging. Im Gegensatz zu vielen Kritikern bin ich der Meinung, dass Brad Pitt in die Rolle des Achilles gut hinein gewachsen ist und der schwächliche Orlando Bloom den schwächelnden Paris standesgemäß verkörpert. Eric Bana lässt seinen müden Hulk hinter sich und ist eigentlich die stärkste Identifikationsfigur, aber Diane Kruger ist mit Sicherheit nicht die schöne Helena, deretwegen man den Krieg der Kriege beginnt. Da konnte Saffron Burrows mit ihrer wesentlich kleineren Rolle ungleich mehr aus ihrem Part herausholen. Optisch wäre Troja nur drei Jahre zuvor eine Sensation gewesen, bietet aber seit Der Herr der Ringe-Trilogie nix Neues. Akustisch gesehen ist die Musik von James Horner aber eine Katastrophe, die meisten Dialoge hätten schlimmer ausfallen können. Highlights sind in meinen Augen der Zweikampf Pitt/Bana und die Begegnung O'Toole/Pitt, aber als Fazit bleibt: In einem Sandalenfilm steckt halt manchmal doch nur ein Sandalenfilm... wer also genau dies erwartet, wird nicht enttäuscht werden! |
3 | |
Pi-Jay |
Was im Showbiz Erfolg hat, wird nicht nur bald kopiert, sondern muss - das ist der Fluch Hollywoods - auch mindestens so bombastisch und spektakulär wie das Original sein. Troja ist also Hollywoods erstes Antiken-Epos im Kino seit Gladiator, und es scheint, als sei damit der Sandalenfilm der Fünfziger und Sechziger zurückgekehrt, verkleidet als modernes Actionspektakel. Zumindest in einer Hinsicht erreicht der Film sein Klassenziel: Er besitzt tolle Kulissen, und die Massen- und Kampfszenen sind ebenfalls recht gut gelungen. Petersen hat ein braves, leider allzu braves Stück Kino abgeliefert, ein letztlich eher mutloses Werk, obwohl es doch von Heldenmut und Opferbereitschaft, Ehrgefühl und Patriotismus handelt. Zum Teil liegen die Gründe dafür in der literarischen Vorlage, in der es zwar viele tapfere Helden, aber keine Hauptfigur gibt. Für wen soll der Zuschauer sich begeistern - für den romantischen Träumer Paris, dem Orlando Bloom kaum Ecken und Kanten zu verleihen vermag? Für den vernünftigen Familienvater Hektor oder den tragischen König Priamus? Oder vielleicht doch für die gegnerische Seite der Griechen, die allerdings ebenso wenig zu bieten hat - jede Menge Raubeine und eine kapriziöse Diva namens Achilles. Brad Pitt spielt den antiken Überhelden so gut es ihm das Drehbuch erlaubt, gelungen ist sein Auftritt aber nicht. Und dann die Frauen ... oder anders gefragt: Wo waren sie? Aenaes, der legendäre Gründer Roms, der, glaube ich, in der Ilias gar nicht oder nur in ein, zwei Sätzen vorkommt, findet im Film Erwähnung, aber eine spannende Figur wie Kassandra fällt unter den Tisch. Und dann Helena, die schönste Frau der Welt ... In der Antike bereits gab es Dramen zu ihrer Rechtfertigung, in denen die echte Helena von den Göttern entführt wurde, während Paris nur eine Statue von ihr mit nach Troja nahm - eine dieser leblosen Figuren hat scheinbar die Rolle im Film bekommen. (Sogar der Säugling - Hektors Sohn - hat besser gespielt als Diane ... - wer?) David Benioffs Drehbuch ist zu schwach, um die alten homerischen Konflikte ins Hier und Jetzt zu transportieren und sie dem Zuschauer begreiflich zu machen, außerdem weicht es oft viel zu sehr von der Vorlage ab, was gerade zum Ende hin ärgerlich ist und die Geschichte zugunsten der üblichen Hollywoodklischees verwässert. Troja ist kein schlechter Film, aber er leidet unter den uninteressanten Dialogen und einer schwachen Figurenführung, die auch Petersen nicht wettmachen kann, und die Entscheidung, eine "säkularisierte" Fassung zu drehen und auf die Possen und Schachzüge der Götter, die im Original eine wichtige Rolle spielen, zu verzichten, schwächt den Gesamteindruck noch mehr. Etwas mehr Homer und dafür weniger Hollywood wäre besser gewesen. |
4+ |
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