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		3. August 
		2008 | 
	
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			|  | 2- | Freedom Writers 
				Dangerous Minds 
				war wohl einer der ersten Filme über einen engagierten Lehrer, 
				der durch seine unkonventionelle Unterrichtsmethode das Leben 
				seiner Schüler nachhaltig beeinflusst und verändert hat. Seither 
				hat es noch viele andere gegeben, und da in Hollywood alles sein 
				Etikett haben muss, gibt es seither das Subgenre des 
				Mentormovies. Wie so oft folgt die Dramaturgie den gängigen 
				Genreregeln, was diese Filme sehr vorhersehbar und manchmal auch 
				austauschbar macht. Kennt man einen, kennt man alle, kann man 
				leicht sagen und dabei schon mal einen guten Film übersehen. 
				Music of the Hearts ist so ein Film, der wunderbar gemacht 
				und toll gespielt ist, aber kaum Aufmerksamkeit geweckt hat, und
				Freedom Writers gehört auch dazu. Wie viele gute Filme ist 
				auch dieser nach einer wahren Geschichte entstanden: Zur Zeit 
				der Rassenunruhen in L.A. beginnt die idealistische und ein 
				wenig naive Lehrerin Erin (Hilary Swank) ihren Job an einer High 
				School in einem Problembezirk, der von Bandenkriegen und 
				Rassenkonflikten erschüttert wird. Ihre Klasse ist in mehrere 
				Fraktionen gespalten, die sich buchstäblich bekriegen, aber Erin 
				gibt ihre Schüler nicht auf, sondern schafft es mit ihren 
				unorthodoxen Methoden, dass sie sich am Ende gegenseitig 
				respektieren und in Frieden miteinander leben. Natürlich ist 
				diese Entwicklung vorhersehbar, und alles geht auch sehr viel 
				glatter vonstatten als dies in Wirklichkeit geschehen sein 
				dürfte, aber einigen pathetischen Ausrutschern zum Trotz ist 
				dies eine anrührende, nachdenklich stimmende Story über die 
				Kraft der Ideale, Zivilcourage und den unerschütterlichen 
				Glauben daran, dass gesellschaftliche Veränderungen möglich 
				sind. |  
			|  | 3- | Born to be wild - 
			Saumäßig unterwegs 
				Der Trailer versprach 
				einen recht albernen Film über vier Männer (John Travolta, 
				William H. Macy, Martin Lawrence und Tim Allen) in der 
				Midlifecrisis, die ihren Traum von Freiheit und Abenteuer leben 
				wollen, bevor es dafür zu spät ist, und die eine Motorradtour 
				quer durch die USA starten. So richtig wie in Easy Rider, 
				total cool eben. Natürlich geht dabei alles schief, wobei die 
				Komik daraus resultiert, dass ihr Wunschdenken auf die krasse 
				Wirklichkeit prallt. Die Zoten, die im Trailer zu sehen waren, 
				kombiniert mit dem saumäßigen deutschen Untertitel (Wer denkt 
				sich nur diesen Schwachsinn aus?) hatten bei mir jedoch den 
				Effekt, dass ich den Film nicht (im Kino) sehen wollte. Aber das Sommerloch im 
				Fernsehen (das inzwischen fast von Anfang Januar bis Ende 
				Dezember andauert) mit seinen vielen Wiederholungen des 
				Immergleichen führt dazu, dass man sich Filme anschaut, obwohl 
				man es eigentlich besser wissen sollte (s. Der Pakt), in 
				der Hoffnung, eine angenehme Überraschung zu erleben. Wie in 
				diesem Fall, denn der Film ist besser als befürchtet. Okay, er 
				hat einige furchtbar zotige Episoden und manche Darsteller 
				chargieren stellenweise grauenvoll, aber es gibt auch Szenen, in 
				denen man laut lachen kann über diese vier Wohlstandsbürger und 
				Familienväter, die mal einen auf wild machen wollen. Irgendwie 
				ist es peinlich, aber doch lustig, wenn andere sich zum Affen 
				machen - nur die typische Hollywood-Botschaft hätte man auch ein 
				wenig subtiler vermitteln können … |  
			|  | 5+ | Der Pakt - The 
			Covenant 
				Vier 
				Jungen mit magischen Kräften müssen ihre Fähigkeiten vor ihrer 
				Umwelt verheimlichen und werden von jemandem bedroht, der ihnen 
				nicht nur gewachsen, sondern sogar überlegen ist. Der Trailer 
				versprach einen flotten Mysterythriller, war aber nicht 
				verlockend genug, um den Film im Kino zu schauen. Aber da im 
				Moment sowieso nicht viel im Fernsehen läuft, sieht man sich 
				manchmal auch Dinge an, auf die man sonst verzichten würde. Um 
				ehrlich zu sein: Hätte ich den Film auf einem Privatsender 
				gesehen, hätte ich in der ersten Werbepause ausgemacht. Alles 
				wirkt furchtbar bemüht und übertrieben auf cool getrimmt, was 
				eindeutig an Renny Harlins Regie liegt, der in den Neunzigern 
				beinahe eine große Karriere gehabt hätte. Aber zum gut Teil ist 
				auch der uninspirierte Drehbuchautor Schuld, der es nicht 
				schafft, die Geschichte auch nur halbwegs spannend oder 
				überraschend zu erzählen. Die Darsteller wurden mehr aufgrund 
				ihrer körperlichen Vorzüge als ihres Talents ausgewählt, und der 
				Soundtrack war für mich eine einzige akustische Tortur. Immerhin 
				gab es ein paar ganz sehenswerte Effekte und elegante Bilder, 
				doch das wirkliche Wunder ist, dass ich mir den Film tatsächlich 
				bis zum Ende angesehen habe … |    | 
	
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		10. August 
		2008 | 
	
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			|  | 2- | Kung Fu Panda 
				Ach, 
				dieser Panda. Ein dicker, fauler und gefräßiger Knuddelbär, der 
				davon träumt, ein Kung-Fu-Meister zu sein – wer kann sich nicht 
				sofort mit ihm identifizieren? Natürlich wird ausgerechnet er 
				auserwählt, sich einem mächtigen und gefährlichen Gegner zu 
				stellen und sein Heimatdorf zu retten. Die Geschichte ist 
				simpel, eine liebevolle Hommage an alte Kung-Fu-Filme, aber auch 
				an Star Wars. Die Animation ist gelungen und passt sich im Stil 
				der Story an, sogar die deutsche Synchronisation ist nicht so 
				übel wie sie hätte sein können (obwohl Hape Kerkeling hin und 
				wieder ein wenig überfordert wirkt). Alles in allem ein großer 
				Spaß für die ganze Familie. |  
			|  | 3 | Unheimliche Begegnung 
			der dritten Art 
				Es 
				gibt Filme, die kann man sich alle zehn Jahre einmal ansehen – 
				vor allem, wenn man so wie ich viele Details wieder vergessen 
				hat. Mit der Zeit ändert sich allerdings auch die 
				Betrachtungsweise. Ich kann mich erinnern, dass mich beim ersten 
				Mal die Spezialeffekte begeistert haben und ich die Idee, die 
				Menschen über Musik mit den Aliens kommunizieren zu lassen, 
				genial fand. Zwanzig Jahre später grübelt man eher darüber nach, 
				wie altmodisch manches geworden ist, d.h. wie sehr sich die 
				Sehgewohnheiten verändert haben. Der Film kommt einem plötzlich 
				langsamer vor, die Figuren wirken doch eher oberflächlich, und 
				die Handlung zu eindimensional – wenn man einmal weiß, worauf 
				alles hinausläuft, muss man schon viel Geduld mitbringen und 
				Richard Dreyfus ein paar Mal zu oft beim Modellieren zusehen. 
				Auch fällt auf, dass es kein typischer Spielberg ist, dass es 
				nicht – wie fast immer in seinen Werken – ums Überleben geht und 
				traditionelle Werte eher geringschätzig behandelt werden. In 
				einem Interview, das sich ebenfalls auf der Kassette befand, 
				bemängelt er es sogar selbst und schreibt es seiner Jugend 
				zugute. Kann ich irgendwie gut verstehen … |  
			|  | 4 | Lieben und lassen 
				Als Fan von Jennifer 
				Garner ist dieser Film ja beinahe ein Muss – zumal die Dame sich 
				ja in letzter Zeit ganz schön rar gemacht hat. Doch leider 
				beweist sie (mit Ausnahme von Juno) seit langem kein 
				gutes Händchen bei der Auswahl ihrer Projekte. Auch dieser Film 
				ist – wie schon Dreißig über Nacht – ein seichtes, sanft 
				dahinplätscherndes Filmchen, das man schon wieder vergessen hat, 
				bevor es überhaupt zu Ende ist: Gray hat wenige Tage vor der 
				Hochzeit ihren Verlobten bei einem tragischen Unfall verloren. 
				Sie trauert noch um ihn, als sie erfährt, dass er ein großes 
				Geheimnis hat … Ein paar witzig gemeinte 
				Szenen lockern das Melodram ein wenig auf, alles in allem bleibt 
				der Film, dessen Handlung arg vorhersehbar ist, jedoch weit 
				unter seinen Möglichkeiten. |    | 
	
		| 
		17. August 
		2008 | 
	
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			|  | 3 | Der Beweis - Liebe 
			zwischen Genie und Wahnsinn 
				
				Es gibt viele Filme, die zwar nicht 
				umwerfend, aber doch gelungen sein sollen, die man auch 
				irgendwann einmal sehen möchte, aber doch bitte nicht gerade 
				jetzt. Ich habe ein ganzes Regal voller Beispiele aus dieser 
				Kategorie, und dann und wann, wenn ich gerade in der richtigen 
				Stimmung bin, schaue ich sie mir sogar an. (Dasselbe gilt auch 
				für Bücher, aber das ist ein anderes Thema.) Cathi (Gwyneth Paltrow) ist die Tochter 
				eines berühmten Mathematikprofessors (Anthony Hopkins), der 
				kürzlich im Zustand geistiger Umnachtung gestorben ist. Zu ihrer 
				Trauer über seinen Tod und ihrer Wut darüber, dass ihre Familie 
				und seine Freunde sie in den letzten Jahren im Stich gelassen 
				haben, kommt die Angst, dass sie neben seiner mathematischen 
				Begabung auch seinen Wahnsinn geerbt haben könnte. Einer seiner 
				Studenten (Jake Gyllenhal) sichtet seinen Nachlass und findet 
				dabei einen bahnbrechenden Beweis, der die Welt der Mathematik 
				auf den Kopf stellen wird – doch Cathi behauptet, dass nicht ihr 
				Vater, sondern sie ihn verfasst hat … Man merkt in manchen Szenen dem Film 
				an, dass er auf einem Theaterstück basiert, im guten wie im 
				negativen Sinn. Manches wirkt recht statisch, manche Dialoge zu 
				elaboriert, aber die Schauspieler holen das Beste aus ihren 
				Charakteren heraus. Gwyneth Paltrow ist in ihrer Rolle einer 
				jungen Frau, die um ihr seelisches Gleichgewicht ringt, so gut 
				wie seit Jahren nicht mehr, stellenweise aber auch ein klein 
				wenig überfordert. Dennoch ist der bisweilen etwas holperig 
				erzählte Film bis zuletzt faszinierend, und das will bei einer 
				Geschichte über mathematische Gleichungen schon etwas heißen.   |  
			|  | 3 | Ein ungezähmtes Leben 
				
				
					Das Original heißt An 
					Unfinished Life, was der bessere Titel ist und zugleich 
					die Grabinschrift von Einars (Robert Redford) Sohn. Eines 
					Tages taucht Jean (Jennifer Lopez) auf, die 
					Schwiegertochter, die Einar für den Tod seines einzigen 
					Kindes verantwortlich macht, und sie bringt Griff mit, die 
					Enkelin, von der er nichts wusste. Es gibt einige Probleme zu 
					bewältigen, die alle mit der Vergangenheit der Charaktere zu 
					tun haben. Die Geschichte entwickelt sich nur sehr langsam, 
					kommt im letzten Drittel aber dann doch noch in Fahrt und 
					weist ein wunderbar unsentimentales Ende auf. Die 
					Schauspieler sind gut, die Kulisse traumhaft, und Lasse 
					Hallström hat das Drama wie immer solide inszeniert. Es gibt 
					nicht viel auszusetzen an diesem Film, außer dass er etwas 
					mehr Witz hätte vertragen können und dass man alles schon 
					mehrmals in ähnlicher Form gesehen hat. |  
			|  | 5+ | Gone - Lauf um Dein 
			Leben 
				
					
					Eine kleine, aber feine 
					australische Indy-Perle, von der es heißt, dass sie 
					unterhaltsam/spannend/gruselig sein soll. So oder ähnlich 
					wird mancher Film beworben, und manchmal gelingt einem auch 
					tatsächlich eine Entdeckung. In diesem Fall aber nicht. Ein 
					britisches Touripaar bereist mit dem Rucksack Australien und 
					stößt auf einen undurchsichtigen Amerikaner, der sie 
					mitnimmt. So weit, so einfallslos. Alles, was man sich nun 
					vorstellen kann, passiert dann auch, aber weniger spannend 
					als man gehofft hat. Das Beste, was man über diesen 
					geradlinigen, nicht schlecht gespielten und inszenierten 
					Film sagen kann, ist, dass er mit 80 Minuten schön kurz ist 
					(und ungefähr 15 davon habe ich auch noch verschlafen). |  
			|  | 4 | Das Spiel der Macht 
				
				Wie schon The Manchurian Candidate 
				handelt es sich bei diesem Film ebenfalls um das Remake eines 
				weniger bekannten, aber hoch gelobten Films, der zudem einige 
				Oscars, darunter für den Besten Film, gewonnen hat. Erzählt wird 
				die Geschichte von Willi Stark (Sean Penn), einem Mann einfacher 
				Herkunft, der zum Gouverneur von Louisiana gewählt wird, weil er 
				den Menschen verspricht, mit dem korrupten System aufzuräumen. 
				Doch aus dem Idealisten wird ein populistischer Agitator, der am 
				Ende ebenso korrupt ist wie seine Widersacher. Die ersten 30 bis 40 Minuten sind 
				spannend erzählt und bemühen erfolgreich den Mythos vom Aufstieg 
				eines Mannes aus bescheidenen Verhältnissen, vom Sieg eines 
				hoffnungslosen Außenseiters. Doch anstatt dann langsam den 
				schleichenden moralischen Verfall eines faszinierenden 
				Charakters zu schildern, überspringt der Film diesen Part und 
				präsentiert uns sofort den korrupten Staatsmann, der mit allen 
				Mitteln seine Macht zu erhalten versucht. Die Perspektive 
				wechselt zudem zugunsten eines Journalisten (Jude Law), der zum 
				Helfershelfer wird und dabei alle Menschen verrät, die ihm etwas 
				bedeutet haben. Die Geschichte verliert dabei jedoch ihr Zentrum 
				und verzettelt sich in Nebensächlichkeiten und belanglosen 
				Rückblenden. Um ehrlich zu sein: Der Film wird immer 
				langweiliger.  Zum Glück gibt es eine ganze Reihe 
				vorzüglicher Schauspieler (darunter James Gandolfini, Kate 
				Winslet, Anthony Hopkins, Patricia Clakson, Mark Ruffalo und 
				Kathy Baker), deren Spiel einen halbwegs bei der Stange hält. 
				Das Ende ist eindrucksvoll, wenn auch ein wenig plakativ 
				inszeniert und kommt zudem mindestens eine halbe Stunde zu spät. 
				Darüber hinaus gibt es einige wirklich gelungene Dialoge und 
				eine superbe Kamera, was jedoch alles nicht darüber 
				hinwegtäuschen kann, dass hier eine Chance vertan wurde. 
				Vielleicht sollte man sich manchmal doch besser das Original 
				anschauen. |  
			|  | 4- | Der Tintenfisch und 
			der Wal 
				
				Filme über verkorkste Familien sind 
				klasse, weil sie meistens über skurriles Personal und witzige 
				Einfälle verfügen und überdies die eigene Sippschaft vollkommen 
				normal aussehen lassen. Dieser Film ist jedoch anders, er bemüht 
				sich um ein so authentisches Bild einer Familie, die an der 
				Scheidung der Eltern auseinander bricht, dass man ohne weiteres 
				davon überzeugt ist, dass sich alles ganz genau so zugetragen 
				hat, wie verrückt die eine oder andere Szene auch sein mag. 
				Der Tintenfisch und der Wal basiert nämlich auf den 
				Erinnerungen des Autors und Regisseurs Noah Baumbach an die 
				Scheidung seiner Eltern und erzählt, welche Verwüstungen sie in 
				den Seelen ihrer Kinder angerichtet hat. Das ist stellenweise 
				durchaus faszinierend und auch gut gespielt, aber von Zeit zu 
				Zeit wünschte man sich, er hätte sie lieber für sich behalten 
				oder sie lediglich mit seinem Psychoanalytiker geteilt. Dabei 
				ist der Film an sich nicht schlecht, ein wenig zu episodisch 
				erzählt, zu abschweifend und abgehackt, aber vermutlich 
				verdeutlicht dies nur, wie fragmentarisch Erinnerungen sind. 
				Manche Metaphern sind überdeutlich, und auch die Motive, 
				Absichten und Entwicklungsmöglichkeiten der Charaktere liegen 
				von Anfang an offen da; wer nach Überraschungen sucht oder 
				glaubt, eine der Figuren würde sich verändern oder auch nur für 
				die anderen interessieren, wird nicht fündig werden. Es ist eine 
				einfache Geschichte, die nicht in einem gewohnten 
				dramaturgischen Rahmen erzählt wird und daher auch keinen 
				Höhepunkt besitzt. Und irgendwann ist sie einfach zu Ende.
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		| 
		24. August 
		2008 | 
	
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			|  | 5- | Leg Dich nicht mit 
			Zohan an! 
				
				Adam Sandler 
				gehört zu jener Sorte Brachialkomiker, die Hollywood in den 
				letzten Jahren wie am Fließband produziert hat. Die einzige 
				Komödie mit Sandler, die ich gesehen habe, war die 08/15-RomCom
				Spanglish, die völlig belanglos und nur stellenweise 
				witzig war. Alle anderen Komödien besaßen einen so 
				abschreckenden Trailer, dass ich sie mir lieber gleich erspart 
				habe. Doch dieser Vorspann war anders, er versprach einen netten 
				parodistischen Witz und hatte auch ein, zwei köstliche Szenen: 
				Der israelische Topagent Zohan hat die Nase voll davon, ständig 
				palästinensische Terroristen zu jagen, und geht nach New York, 
				um dort als Friseur zu arbeiten. Er verliebt sich in seine 
				Chefin und wird zudem von seiner Vergangenheit eingeholt, als er 
				von einem Ex-Terroristen erkannt wird ... 
				Die Grundidee ist 
				witzig und vielversprechend, aber leider kommt der Film nicht 
				über diesen brauchbaren Ansatz hinaus. Sandler spielt den 
				Topagenten als Mischung aus James Bond und tscherkessischem 
				Tanzbär, die Friseurnummer kommt wie die Softpornoversion von 
				Edward mit den Scherenhänden daher und strotzt nur so von 
				den übelsten Klischees.  
				Auch alle anderen 
				Figuren sind Stereotypen wie sie schlechter gezeichnet kaum sein 
				können. Alle Einwohner des Nahen Ostens haben denselben 
				pseudo-jiddischen Akzent, lieben Humus und hinken in 
				sozio-kultureller Hinsicht der restlichen Welt mindestens 
				zwanzig Jahre hinterher. Zohan ist ein widerlicher Macho, der 
				das Gehabe eines Siebzigerjahre-Pornostars an den Tag legt, und 
				es ist absolut unverständlich, warum seine bildschöne und 
				intelligente Chefin sich in ihn verliebt. Das schien den Machern 
				ebenso zu gehen, denn die beiden küssen sich bezeichnenderweise 
				nicht einmal ... 
				Die Geschichte 
				plätschert gemächlich dahin und ist bis in jedes Detail 
				vorhersehbar. Die wenigen gelungenen Witze waren alle im 
				Vorspann zu sehen, der Rest besteht aus einer Reihe von Zoten, 
				für die sich jede Stammtischrunde zu schade wäre und die nur 
				gelegentlich für ein Schmunzeln reichen. Der finale Showdown ist 
				an Plattheit und Einfallslosigkeit nicht mehr zu unterbieten. 
				Natürlich findet Sandler ganz nebenbei eine Lösung für alle 
				Probleme des Nahen Ostens und kritisiert dabei zugleich auch 
				noch die Auswüchse des amerikanischen Kapitalismus, so als 
				wollte er, indem er alle Seiten gleichermaßen beleidigt, 
				sicherstellen, dass ihm garantiert niemand Parteilichkeit 
				vorwerfen kann. 
				Darüber hinaus 
				wirkt der Film hinsichtlich Ausstattung, Bildgestaltung und 
				Spezialeffekte völlig veraltet und hätte genauso auch vor 
				zwanzig Jahren produziert werden können. Schade, es hätte eine 
				nette Parodie sein können, ist aber nur eine schlecht gemachte, 
				derbe Travestie. |    | 
	
		| 
		31. August 
		2008 | 
	
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			|  | 3 | The Dark Knight 
				
				Ach, 
				Superhelden haben es schon schwer. Sie riskieren ihren Hals für 
				unschuldige Mitbürger in Not, sind gezwungen, ein Doppelleben zu 
				führen, fürchten, enttarnt zu werden, und dann dankt man es 
				ihnen nicht einmal, sondern bezichtigt sie, das Gesetz selbst in 
				die Hand zu nehmen. Nach Spider-Man und den permanent in der 
				Illegalität lebenden X-Men hat es nun auch Batman erwischt: 
				Gotham Citys Polizei braucht den Fledermausmann zwar, verfolgt 
				ihn aber offiziell als Gesetzesbrecher. Immerhin gibt es eine 
				Lichtgestalt im Justizwesen, die seinen Platz als oberster 
				Verbrecherjäger einnehmen könnte: Staatsanwalt Harvey Dent 
				(Aaron Eckart). Batman träumt bereits vom Ruhestand, doch noch 
				hat die Mafia, die Dent so vehement bekämpft, ein paar Trümpfe 
				in der Hand, und einer davon ist der Joker, ein irrer Soziopath, 
				der die Stadt am liebsten in Schutt und Asche legen würde. Also 
				muss Batman wieder ran ... 
				Auffallend ist, dass der zweite Teil der neuaufgelegten 
				Comicverfilmung weniger düster daherkommt als sein Vorgänger, 
				alles sieht eine Spur realistischer, geerdeter aus, wodurch die 
				Figuren in ihren Masken noch grotesker und der Wirklichkeit 
				entrückter wirken. Batman und Joker sind wie zwei Seiten einer 
				Medaille – ein vielfach vorkommendes 
				Motiv in der Geschichte – und beide 
				sind Ausgestoßene, die im Verborgenen leben und ihrer Umwelt ein 
				fremdes Gesicht zeigen. Auch Batman hat zwei Seiten
				– einerseits ist er der unbeschwerte 
				Playboy Bruce Wayne, andererseits der pflichtbewusste Kämpfer 
				für Gerechtigkeit. Diese Spiegelungen und Umkehrungen ziehen 
				sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, denn auch Dent 
				bekommt irgendwann ein zweites Gesicht ... Nichts 
				an der Story ist neu, wieder einmal geht es um den ewigen Kampf 
				Gut gegen Böse, Ordnung und Gesetz gegen Chaos und Anarchie. 
				Heath Ledger verkörpert den Joker dabei als ein bösartiges Kind, 
				als manischen Irren, der seine Mitstreiter bevorzugt in der 
				Psychiatrie rekrutiert, er ist der fleischgewordene Irrsinn 
				einer ganzen Gesellschaft. Und auch Batman wird immer mehr zu 
				einer Allegorie. Am Ende verkommt der Jäger zum Gejagten, denn 
				er ist das notwendige Übel, das eine Stadt wie Gotham City 
				braucht, das aber vom Gesetz nicht geduldet werden darf. Es ist 
				naheliegend, hier vieles hinein zu interpretieren, von der 
				universellen Geschichte auf der Leinwand auf die realen 
				Schrecken in unserer Welt zu schließen. 
				Insgesamt ist der Film solide gemacht, die darstellerischen 
				Leistungen sind gut, aber nicht herausragend (selbst Ledgers 
				eigenwillige Artikulation ist in der Synchronisation 
				akzeptabel), die Schauwerte beeindruckend, aber es bleiben in 
				der Rückschau kaum Bilder haften. Vieles 
				wirkt behauptet und nicht unbedingt glaubwürdig (besonders die 
				Mühelosigkeit, mit der der Joker seine Taten verübt), einige 
				kleinere logische Fehler und Ungenauigkeiten gibt es auch, und 
				alles in allem ist der Film zu lang. Irgendwann kommt der Punkt, 
				an dem eine Sättigung einsetzt, an dem man genug hat von der 
				ewigen Jagd, von der raschen Aneinanderreihung immer 
				spektakulärerer Episoden, deren Potential nicht vollständig 
				genutzt wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, zwei Filme aus 
				diesem überlangen Moralstück zu machen, Stoff genug wäre 
				vorhanden. Mein 
				Hauptproblem war jedoch, dass mich die Charaktere vollkommen 
				kalt gelassen haben. Im ersten Teil konnte man sich noch mit 
				Christian Bales Batman identifizieren, im zweiten Teil haben 
				sich alle Figuren (mit Ausnahme von Michael Caines Butler und 
				Gary Oldmans Commissioner Gordon) mehr oder weniger in Symbole 
				verwandelt, die Menschen dahinter sind jedoch verschwunden.
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