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3. August
2008 |
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2- |
Freedom Writers
Dangerous Minds
war wohl einer der ersten Filme über einen engagierten Lehrer,
der durch seine unkonventionelle Unterrichtsmethode das Leben
seiner Schüler nachhaltig beeinflusst und verändert hat. Seither
hat es noch viele andere gegeben, und da in Hollywood alles sein
Etikett haben muss, gibt es seither das Subgenre des
Mentormovies. Wie so oft folgt die Dramaturgie den gängigen
Genreregeln, was diese Filme sehr vorhersehbar und manchmal auch
austauschbar macht. Kennt man einen, kennt man alle, kann man
leicht sagen und dabei schon mal einen guten Film übersehen.
Music of the Hearts ist so ein Film, der wunderbar gemacht
und toll gespielt ist, aber kaum Aufmerksamkeit geweckt hat, und
Freedom Writers gehört auch dazu.
Wie viele gute Filme ist
auch dieser nach einer wahren Geschichte entstanden: Zur Zeit
der Rassenunruhen in L.A. beginnt die idealistische und ein
wenig naive Lehrerin Erin (Hilary Swank) ihren Job an einer High
School in einem Problembezirk, der von Bandenkriegen und
Rassenkonflikten erschüttert wird. Ihre Klasse ist in mehrere
Fraktionen gespalten, die sich buchstäblich bekriegen, aber Erin
gibt ihre Schüler nicht auf, sondern schafft es mit ihren
unorthodoxen Methoden, dass sie sich am Ende gegenseitig
respektieren und in Frieden miteinander leben. Natürlich ist
diese Entwicklung vorhersehbar, und alles geht auch sehr viel
glatter vonstatten als dies in Wirklichkeit geschehen sein
dürfte, aber einigen pathetischen Ausrutschern zum Trotz ist
dies eine anrührende, nachdenklich stimmende Story über die
Kraft der Ideale, Zivilcourage und den unerschütterlichen
Glauben daran, dass gesellschaftliche Veränderungen möglich
sind.
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3- |
Born to be wild -
Saumäßig unterwegs
Der Trailer versprach
einen recht albernen Film über vier Männer (John Travolta,
William H. Macy, Martin Lawrence und Tim Allen) in der
Midlifecrisis, die ihren Traum von Freiheit und Abenteuer leben
wollen, bevor es dafür zu spät ist, und die eine Motorradtour
quer durch die USA starten. So richtig wie in Easy Rider,
total cool eben. Natürlich geht dabei alles schief, wobei die
Komik daraus resultiert, dass ihr Wunschdenken auf die krasse
Wirklichkeit prallt. Die Zoten, die im Trailer zu sehen waren,
kombiniert mit dem saumäßigen deutschen Untertitel (Wer denkt
sich nur diesen Schwachsinn aus?) hatten bei mir jedoch den
Effekt, dass ich den Film nicht (im Kino) sehen wollte.
Aber das Sommerloch im
Fernsehen (das inzwischen fast von Anfang Januar bis Ende
Dezember andauert) mit seinen vielen Wiederholungen des
Immergleichen führt dazu, dass man sich Filme anschaut, obwohl
man es eigentlich besser wissen sollte (s. Der Pakt), in
der Hoffnung, eine angenehme Überraschung zu erleben. Wie in
diesem Fall, denn der Film ist besser als befürchtet. Okay, er
hat einige furchtbar zotige Episoden und manche Darsteller
chargieren stellenweise grauenvoll, aber es gibt auch Szenen, in
denen man laut lachen kann über diese vier Wohlstandsbürger und
Familienväter, die mal einen auf wild machen wollen. Irgendwie
ist es peinlich, aber doch lustig, wenn andere sich zum Affen
machen - nur die typische Hollywood-Botschaft hätte man auch ein
wenig subtiler vermitteln können …
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5+ |
Der Pakt - The
Covenant
Vier
Jungen mit magischen Kräften müssen ihre Fähigkeiten vor ihrer
Umwelt verheimlichen und werden von jemandem bedroht, der ihnen
nicht nur gewachsen, sondern sogar überlegen ist. Der Trailer
versprach einen flotten Mysterythriller, war aber nicht
verlockend genug, um den Film im Kino zu schauen. Aber da im
Moment sowieso nicht viel im Fernsehen läuft, sieht man sich
manchmal auch Dinge an, auf die man sonst verzichten würde. Um
ehrlich zu sein: Hätte ich den Film auf einem Privatsender
gesehen, hätte ich in der ersten Werbepause ausgemacht. Alles
wirkt furchtbar bemüht und übertrieben auf cool getrimmt, was
eindeutig an Renny Harlins Regie liegt, der in den Neunzigern
beinahe eine große Karriere gehabt hätte. Aber zum gut Teil ist
auch der uninspirierte Drehbuchautor Schuld, der es nicht
schafft, die Geschichte auch nur halbwegs spannend oder
überraschend zu erzählen. Die Darsteller wurden mehr aufgrund
ihrer körperlichen Vorzüge als ihres Talents ausgewählt, und der
Soundtrack war für mich eine einzige akustische Tortur. Immerhin
gab es ein paar ganz sehenswerte Effekte und elegante Bilder,
doch das wirkliche Wunder ist, dass ich mir den Film tatsächlich
bis zum Ende angesehen habe …
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10. August
2008 |
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2- |
Kung Fu Panda
Ach,
dieser Panda. Ein dicker, fauler und gefräßiger Knuddelbär, der
davon träumt, ein Kung-Fu-Meister zu sein – wer kann sich nicht
sofort mit ihm identifizieren? Natürlich wird ausgerechnet er
auserwählt, sich einem mächtigen und gefährlichen Gegner zu
stellen und sein Heimatdorf zu retten. Die Geschichte ist
simpel, eine liebevolle Hommage an alte Kung-Fu-Filme, aber auch
an Star Wars. Die Animation ist gelungen und passt sich im Stil
der Story an, sogar die deutsche Synchronisation ist nicht so
übel wie sie hätte sein können (obwohl Hape Kerkeling hin und
wieder ein wenig überfordert wirkt). Alles in allem ein großer
Spaß für die ganze Familie.
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3 |
Unheimliche Begegnung
der dritten Art
Es
gibt Filme, die kann man sich alle zehn Jahre einmal ansehen –
vor allem, wenn man so wie ich viele Details wieder vergessen
hat. Mit der Zeit ändert sich allerdings auch die
Betrachtungsweise. Ich kann mich erinnern, dass mich beim ersten
Mal die Spezialeffekte begeistert haben und ich die Idee, die
Menschen über Musik mit den Aliens kommunizieren zu lassen,
genial fand. Zwanzig Jahre später grübelt man eher darüber nach,
wie altmodisch manches geworden ist, d.h. wie sehr sich die
Sehgewohnheiten verändert haben. Der Film kommt einem plötzlich
langsamer vor, die Figuren wirken doch eher oberflächlich, und
die Handlung zu eindimensional – wenn man einmal weiß, worauf
alles hinausläuft, muss man schon viel Geduld mitbringen und
Richard Dreyfus ein paar Mal zu oft beim Modellieren zusehen.
Auch fällt auf, dass es kein typischer Spielberg ist, dass es
nicht – wie fast immer in seinen Werken – ums Überleben geht und
traditionelle Werte eher geringschätzig behandelt werden. In
einem Interview, das sich ebenfalls auf der Kassette befand,
bemängelt er es sogar selbst und schreibt es seiner Jugend
zugute. Kann ich irgendwie gut verstehen …
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4 |
Lieben und lassen
Als Fan von Jennifer
Garner ist dieser Film ja beinahe ein Muss – zumal die Dame sich
ja in letzter Zeit ganz schön rar gemacht hat. Doch leider
beweist sie (mit Ausnahme von Juno) seit langem kein
gutes Händchen bei der Auswahl ihrer Projekte. Auch dieser Film
ist – wie schon Dreißig über Nacht – ein seichtes, sanft
dahinplätscherndes Filmchen, das man schon wieder vergessen hat,
bevor es überhaupt zu Ende ist: Gray hat wenige Tage vor der
Hochzeit ihren Verlobten bei einem tragischen Unfall verloren.
Sie trauert noch um ihn, als sie erfährt, dass er ein großes
Geheimnis hat …
Ein paar witzig gemeinte
Szenen lockern das Melodram ein wenig auf, alles in allem bleibt
der Film, dessen Handlung arg vorhersehbar ist, jedoch weit
unter seinen Möglichkeiten.
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17. August
2008 |
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3 |
Der Beweis - Liebe
zwischen Genie und Wahnsinn
Es gibt viele Filme, die zwar nicht
umwerfend, aber doch gelungen sein sollen, die man auch
irgendwann einmal sehen möchte, aber doch bitte nicht gerade
jetzt. Ich habe ein ganzes Regal voller Beispiele aus dieser
Kategorie, und dann und wann, wenn ich gerade in der richtigen
Stimmung bin, schaue ich sie mir sogar an. (Dasselbe gilt auch
für Bücher, aber das ist ein anderes Thema.)
Cathi (Gwyneth Paltrow) ist die Tochter
eines berühmten Mathematikprofessors (Anthony Hopkins), der
kürzlich im Zustand geistiger Umnachtung gestorben ist. Zu ihrer
Trauer über seinen Tod und ihrer Wut darüber, dass ihre Familie
und seine Freunde sie in den letzten Jahren im Stich gelassen
haben, kommt die Angst, dass sie neben seiner mathematischen
Begabung auch seinen Wahnsinn geerbt haben könnte. Einer seiner
Studenten (Jake Gyllenhal) sichtet seinen Nachlass und findet
dabei einen bahnbrechenden Beweis, der die Welt der Mathematik
auf den Kopf stellen wird – doch Cathi behauptet, dass nicht ihr
Vater, sondern sie ihn verfasst hat …
Man merkt in manchen Szenen dem Film
an, dass er auf einem Theaterstück basiert, im guten wie im
negativen Sinn. Manches wirkt recht statisch, manche Dialoge zu
elaboriert, aber die Schauspieler holen das Beste aus ihren
Charakteren heraus. Gwyneth Paltrow ist in ihrer Rolle einer
jungen Frau, die um ihr seelisches Gleichgewicht ringt, so gut
wie seit Jahren nicht mehr, stellenweise aber auch ein klein
wenig überfordert. Dennoch ist der bisweilen etwas holperig
erzählte Film bis zuletzt faszinierend, und das will bei einer
Geschichte über mathematische Gleichungen schon etwas heißen.
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3 |
Ein ungezähmtes Leben
Das Original heißt An
Unfinished Life, was der bessere Titel ist und zugleich
die Grabinschrift von Einars (Robert Redford) Sohn. Eines
Tages taucht Jean (Jennifer Lopez) auf, die
Schwiegertochter, die Einar für den Tod seines einzigen
Kindes verantwortlich macht, und sie bringt Griff mit, die
Enkelin, von der er nichts wusste.
Es gibt einige Probleme zu
bewältigen, die alle mit der Vergangenheit der Charaktere zu
tun haben. Die Geschichte entwickelt sich nur sehr langsam,
kommt im letzten Drittel aber dann doch noch in Fahrt und
weist ein wunderbar unsentimentales Ende auf. Die
Schauspieler sind gut, die Kulisse traumhaft, und Lasse
Hallström hat das Drama wie immer solide inszeniert. Es gibt
nicht viel auszusetzen an diesem Film, außer dass er etwas
mehr Witz hätte vertragen können und dass man alles schon
mehrmals in ähnlicher Form gesehen hat.
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5+ |
Gone - Lauf um Dein
Leben
Eine kleine, aber feine
australische Indy-Perle, von der es heißt, dass sie
unterhaltsam/spannend/gruselig sein soll. So oder ähnlich
wird mancher Film beworben, und manchmal gelingt einem auch
tatsächlich eine Entdeckung. In diesem Fall aber nicht. Ein
britisches Touripaar bereist mit dem Rucksack Australien und
stößt auf einen undurchsichtigen Amerikaner, der sie
mitnimmt. So weit, so einfallslos. Alles, was man sich nun
vorstellen kann, passiert dann auch, aber weniger spannend
als man gehofft hat. Das Beste, was man über diesen
geradlinigen, nicht schlecht gespielten und inszenierten
Film sagen kann, ist, dass er mit 80 Minuten schön kurz ist
(und ungefähr 15 davon habe ich auch noch verschlafen).
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4 |
Das Spiel der Macht
Wie schon The Manchurian Candidate
handelt es sich bei diesem Film ebenfalls um das Remake eines
weniger bekannten, aber hoch gelobten Films, der zudem einige
Oscars, darunter für den Besten Film, gewonnen hat. Erzählt wird
die Geschichte von Willi Stark (Sean Penn), einem Mann einfacher
Herkunft, der zum Gouverneur von Louisiana gewählt wird, weil er
den Menschen verspricht, mit dem korrupten System aufzuräumen.
Doch aus dem Idealisten wird ein populistischer Agitator, der am
Ende ebenso korrupt ist wie seine Widersacher.
Die ersten 30 bis 40 Minuten sind
spannend erzählt und bemühen erfolgreich den Mythos vom Aufstieg
eines Mannes aus bescheidenen Verhältnissen, vom Sieg eines
hoffnungslosen Außenseiters. Doch anstatt dann langsam den
schleichenden moralischen Verfall eines faszinierenden
Charakters zu schildern, überspringt der Film diesen Part und
präsentiert uns sofort den korrupten Staatsmann, der mit allen
Mitteln seine Macht zu erhalten versucht. Die Perspektive
wechselt zudem zugunsten eines Journalisten (Jude Law), der zum
Helfershelfer wird und dabei alle Menschen verrät, die ihm etwas
bedeutet haben. Die Geschichte verliert dabei jedoch ihr Zentrum
und verzettelt sich in Nebensächlichkeiten und belanglosen
Rückblenden. Um ehrlich zu sein: Der Film wird immer
langweiliger.
Zum Glück gibt es eine ganze Reihe
vorzüglicher Schauspieler (darunter James Gandolfini, Kate
Winslet, Anthony Hopkins, Patricia Clakson, Mark Ruffalo und
Kathy Baker), deren Spiel einen halbwegs bei der Stange hält.
Das Ende ist eindrucksvoll, wenn auch ein wenig plakativ
inszeniert und kommt zudem mindestens eine halbe Stunde zu spät.
Darüber hinaus gibt es einige wirklich gelungene Dialoge und
eine superbe Kamera, was jedoch alles nicht darüber
hinwegtäuschen kann, dass hier eine Chance vertan wurde.
Vielleicht sollte man sich manchmal doch besser das Original
anschauen.
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4- |
Der Tintenfisch und
der Wal
Filme über verkorkste Familien sind
klasse, weil sie meistens über skurriles Personal und witzige
Einfälle verfügen und überdies die eigene Sippschaft vollkommen
normal aussehen lassen. Dieser Film ist jedoch anders, er bemüht
sich um ein so authentisches Bild einer Familie, die an der
Scheidung der Eltern auseinander bricht, dass man ohne weiteres
davon überzeugt ist, dass sich alles ganz genau so zugetragen
hat, wie verrückt die eine oder andere Szene auch sein mag.
Der Tintenfisch und der Wal basiert nämlich auf den
Erinnerungen des Autors und Regisseurs Noah Baumbach an die
Scheidung seiner Eltern und erzählt, welche Verwüstungen sie in
den Seelen ihrer Kinder angerichtet hat. Das ist stellenweise
durchaus faszinierend und auch gut gespielt, aber von Zeit zu
Zeit wünschte man sich, er hätte sie lieber für sich behalten
oder sie lediglich mit seinem Psychoanalytiker geteilt. Dabei
ist der Film an sich nicht schlecht, ein wenig zu episodisch
erzählt, zu abschweifend und abgehackt, aber vermutlich
verdeutlicht dies nur, wie fragmentarisch Erinnerungen sind.
Manche Metaphern sind überdeutlich, und auch die Motive,
Absichten und Entwicklungsmöglichkeiten der Charaktere liegen
von Anfang an offen da; wer nach Überraschungen sucht oder
glaubt, eine der Figuren würde sich verändern oder auch nur für
die anderen interessieren, wird nicht fündig werden. Es ist eine
einfache Geschichte, die nicht in einem gewohnten
dramaturgischen Rahmen erzählt wird und daher auch keinen
Höhepunkt besitzt. Und irgendwann ist sie einfach zu Ende.
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24. August
2008 |
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5- |
Leg Dich nicht mit
Zohan an!
Adam Sandler
gehört zu jener Sorte Brachialkomiker, die Hollywood in den
letzten Jahren wie am Fließband produziert hat. Die einzige
Komödie mit Sandler, die ich gesehen habe, war die 08/15-RomCom
Spanglish, die völlig belanglos und nur stellenweise
witzig war. Alle anderen Komödien besaßen einen so
abschreckenden Trailer, dass ich sie mir lieber gleich erspart
habe. Doch dieser Vorspann war anders, er versprach einen netten
parodistischen Witz und hatte auch ein, zwei köstliche Szenen:
Der israelische Topagent Zohan hat die Nase voll davon, ständig
palästinensische Terroristen zu jagen, und geht nach New York,
um dort als Friseur zu arbeiten. Er verliebt sich in seine
Chefin und wird zudem von seiner Vergangenheit eingeholt, als er
von einem Ex-Terroristen erkannt wird ...
Die Grundidee ist
witzig und vielversprechend, aber leider kommt der Film nicht
über diesen brauchbaren Ansatz hinaus. Sandler spielt den
Topagenten als Mischung aus James Bond und tscherkessischem
Tanzbär, die Friseurnummer kommt wie die Softpornoversion von
Edward mit den Scherenhänden daher und strotzt nur so von
den übelsten Klischees.
Auch alle anderen
Figuren sind Stereotypen wie sie schlechter gezeichnet kaum sein
können. Alle Einwohner des Nahen Ostens haben denselben
pseudo-jiddischen Akzent, lieben Humus und hinken in
sozio-kultureller Hinsicht der restlichen Welt mindestens
zwanzig Jahre hinterher. Zohan ist ein widerlicher Macho, der
das Gehabe eines Siebzigerjahre-Pornostars an den Tag legt, und
es ist absolut unverständlich, warum seine bildschöne und
intelligente Chefin sich in ihn verliebt. Das schien den Machern
ebenso zu gehen, denn die beiden küssen sich bezeichnenderweise
nicht einmal ...
Die Geschichte
plätschert gemächlich dahin und ist bis in jedes Detail
vorhersehbar. Die wenigen gelungenen Witze waren alle im
Vorspann zu sehen, der Rest besteht aus einer Reihe von Zoten,
für die sich jede Stammtischrunde zu schade wäre und die nur
gelegentlich für ein Schmunzeln reichen. Der finale Showdown ist
an Plattheit und Einfallslosigkeit nicht mehr zu unterbieten.
Natürlich findet Sandler ganz nebenbei eine Lösung für alle
Probleme des Nahen Ostens und kritisiert dabei zugleich auch
noch die Auswüchse des amerikanischen Kapitalismus, so als
wollte er, indem er alle Seiten gleichermaßen beleidigt,
sicherstellen, dass ihm garantiert niemand Parteilichkeit
vorwerfen kann.
Darüber hinaus
wirkt der Film hinsichtlich Ausstattung, Bildgestaltung und
Spezialeffekte völlig veraltet und hätte genauso auch vor
zwanzig Jahren produziert werden können. Schade, es hätte eine
nette Parodie sein können, ist aber nur eine schlecht gemachte,
derbe Travestie.
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31. August
2008 |
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3 |
The Dark Knight
Ach,
Superhelden haben es schon schwer. Sie riskieren ihren Hals für
unschuldige Mitbürger in Not, sind gezwungen, ein Doppelleben zu
führen, fürchten, enttarnt zu werden, und dann dankt man es
ihnen nicht einmal, sondern bezichtigt sie, das Gesetz selbst in
die Hand zu nehmen. Nach Spider-Man und den permanent in der
Illegalität lebenden X-Men hat es nun auch Batman erwischt:
Gotham Citys Polizei braucht den Fledermausmann zwar, verfolgt
ihn aber offiziell als Gesetzesbrecher. Immerhin gibt es eine
Lichtgestalt im Justizwesen, die seinen Platz als oberster
Verbrecherjäger einnehmen könnte: Staatsanwalt Harvey Dent
(Aaron Eckart). Batman träumt bereits vom Ruhestand, doch noch
hat die Mafia, die Dent so vehement bekämpft, ein paar Trümpfe
in der Hand, und einer davon ist der Joker, ein irrer Soziopath,
der die Stadt am liebsten in Schutt und Asche legen würde. Also
muss Batman wieder ran ...
Auffallend ist, dass der zweite Teil der neuaufgelegten
Comicverfilmung weniger düster daherkommt als sein Vorgänger,
alles sieht eine Spur realistischer, geerdeter aus, wodurch die
Figuren in ihren Masken noch grotesker und der Wirklichkeit
entrückter wirken. Batman und Joker sind wie zwei Seiten einer
Medaille – ein vielfach vorkommendes
Motiv in der Geschichte – und beide
sind Ausgestoßene, die im Verborgenen leben und ihrer Umwelt ein
fremdes Gesicht zeigen. Auch Batman hat zwei Seiten
– einerseits ist er der unbeschwerte
Playboy Bruce Wayne, andererseits der pflichtbewusste Kämpfer
für Gerechtigkeit. Diese Spiegelungen und Umkehrungen ziehen
sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, denn auch Dent
bekommt irgendwann ein zweites Gesicht ...
Nichts
an der Story ist neu, wieder einmal geht es um den ewigen Kampf
Gut gegen Böse, Ordnung und Gesetz gegen Chaos und Anarchie.
Heath Ledger verkörpert den Joker dabei als ein bösartiges Kind,
als manischen Irren, der seine Mitstreiter bevorzugt in der
Psychiatrie rekrutiert, er ist der fleischgewordene Irrsinn
einer ganzen Gesellschaft. Und auch Batman wird immer mehr zu
einer Allegorie. Am Ende verkommt der Jäger zum Gejagten, denn
er ist das notwendige Übel, das eine Stadt wie Gotham City
braucht, das aber vom Gesetz nicht geduldet werden darf. Es ist
naheliegend, hier vieles hinein zu interpretieren, von der
universellen Geschichte auf der Leinwand auf die realen
Schrecken in unserer Welt zu schließen.
Insgesamt ist der Film solide gemacht, die darstellerischen
Leistungen sind gut, aber nicht herausragend (selbst Ledgers
eigenwillige Artikulation ist in der Synchronisation
akzeptabel), die Schauwerte beeindruckend, aber es bleiben in
der Rückschau kaum Bilder haften.
Vieles
wirkt behauptet und nicht unbedingt glaubwürdig (besonders die
Mühelosigkeit, mit der der Joker seine Taten verübt), einige
kleinere logische Fehler und Ungenauigkeiten gibt es auch, und
alles in allem ist der Film zu lang. Irgendwann kommt der Punkt,
an dem eine Sättigung einsetzt, an dem man genug hat von der
ewigen Jagd, von der raschen Aneinanderreihung immer
spektakulärerer Episoden, deren Potential nicht vollständig
genutzt wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, zwei Filme aus
diesem überlangen Moralstück zu machen, Stoff genug wäre
vorhanden.
Mein
Hauptproblem war jedoch, dass mich die Charaktere vollkommen
kalt gelassen haben. Im ersten Teil konnte man sich noch mit
Christian Bales Batman identifizieren, im zweiten Teil haben
sich alle Figuren (mit Ausnahme von Michael Caines Butler und
Gary Oldmans Commissioner Gordon) mehr oder weniger in Symbole
verwandelt, die Menschen dahinter sind jedoch verschwunden.
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