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14. August 2011 |
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2- |
Planet der Affen - Prevolution
Der junge, ehrgeizige Wissenschaftler
Will Rodman (James Franco) sucht nach einem Heilmittel gegen
Alzheimer, um damit seinem siechen Vater Charles (John Lithgow) zu
helfen. Die Versuche mit einem Schimpansen zeigen gute Resultate und
führen zudem zu einem interessanten Nebeneffekt: Die Intelligenz des
Probanden steigert sich. Doch dann geht etwas schief, und die Tiere
müssen eingeschläfert werden. Will bringt es aber nicht über sich,
ein gerade geborenes Jungtier zu töten und nimmt es bei sich auf.
Caesar lebt mehr wie ein Kind bei Will und seinem Vater und ist
intelligenter als jedes andere Tier – und auch als so mancher
Mensch…
Als Caesar Charles
gegen einen gemeinen Nachbarn verteidigt, wird er in ein Tierheim
gebracht und lernt zum ersten Mal, wie schlecht der Mensch seine
Mitgeschöpfe behandelt. In Caesar wächst die Wut gegen diese
Ungerechtigkeit und Grausamkeit der Menschen, und er beschließt,
sich und seine Leidensgenossen zu befreien.
Der erste Teil dieses Reboots der
bekannten Filmserie aus den Sechziger Jahren lief vor zehn Jahren
(unvergessen für mich das Datum, an dem ich ihn sah, denn es war der
11.9.2001) und war tricktechnisch ordentlich, inhaltlich jedoch sehr
schwach. Die Idee, es noch einmal mit diesem Stoff zu versuchen,
schien also nicht besonders glorreich, doch schon der Trailer
bewies, dass die Geschichte noch immer genügend Zündkraft besitzt,
um die Phantasie zu beflügeln. Der fertige Film ist in jeder
Hinsicht gelungen: Er besitzt eine gute technische Qualität; man
sieht den Affen zwar an, dass sie computergeneriert sind, aber sie
wirken unheimlich lebensecht. Er ist spannend, besonders im letzten
Drittel, auch wenn das Ganze eher wie die Ouvertüre zu einer oder
mehreren Fortsetzungen wirkt. Und er regt zum Nachdenken an über
unser Verhältnis zu den Tieren, die mit uns diesen Planeten
bevölkern, zum Nachdenken auch, was ein Tier zum Tier und uns so
menschlich macht. Dieser Aspekt kommt vielleicht ein wenig zu kurz,
aber der Film ist wesentlich sozialkritischer als der übliche
Hollywood-Sommer-Blockbuster. Alles in allem ein intelligentes,
kurzweiliges Vergnügen.
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6 |
Transformers 3
Anfang der 1960er Jahre stürzt ein
Raumschiff auf der dunklen Seite des Mondes ab, was den Wettlauf der
Amerikaner und Russen ins All auslöst. An Bord des Schiffes befindet
sich eine Maschine, die den endlosen Krieg zwischen Autobots und
Decepticons entscheiden kann und um die ein heißer Kampf zwischen
den Robotern entbrennt…
Nach einem ganz launigen Anfang, der
viel zu schnell und arg sprunghaft eine amüsante Lesart der
Raumfahrtgeschichte bietet, geht es mit dem Film rasend schnell
bergab. Die Hauptfigur Sam (ShiaLaBeouf) hat sich von einem
sympathischen Loser in einen arroganten Loser verwandelt, der durch
jede Szene des Films stolpert als hätte er sein Stichwort vergessen
und sei zu früh aufgetreten. Die sexy Megan Fox wurde von einem
sprechenden Kleiderständer (Rosie Huntington-Whiteley scheint aus
demselben Cyborg-Labor zu stammen wie Jennifer Connelly) ersetzt,
dessen beeindruckendste schauspielerische Leistungen darin bestehen,
einen perfekten Schmollmund zu ziehen und auf absurd hohen Absätzen
unheimlich schnell zu rennen. Aus dem zweiten, bislang ungesehenen
Teil stammen vermutlich die Mini-Roboter, die in der Wohnung des
Helden hausen und wie eine Kreuzung aus Gremlin und Alf wirken. Ihre
Aufgabe, für ein wenig Humor zu sorgen, verfehlen sie konsequent,
aber das fällt kaum unangenehm auf, da auch sonst jeder Versuch, die
Story mit ein wenig Witz zu würzen, in die Hose geht. Die Geschichte
ist dünner als amerikanisches Toilettenpapier und scheint nicht nur
für, sondern auch von heftigst pubertierenden Zwölfjährigen
geschrieben worden zu sein (Autor Ehren Kruger rangiert übrigens in
einer Internet-Liste der fünf schlechtesten Autoren an erster Stelle
– sogar noch vor Uwe Boll…). Es gibt keine einzige liebenswerte oder
authentische Figur in dem gesamten Film. Die meisten sind reine
Staffage (die Hübschen) oder steoreotype Textaufsager (alle in
Uniform), und dazwischen agieren ein paar hilflose Stars, darunter
immerhin Frances McDormand, John Malkovich oder Patrick Dempsey, die
hoffentlich eine Menge Kohle für ihr lustloses Spiel bekommen haben,
bei deren Anblick aber das Herz des Cineasten bricht.
Sehr schnell wird
einem klar, dass man hier den vermutlich schlechtesten Film des
Sommers zu sehen bekommt, der nicht einmal schlecht genug ist, dass
man sich darüber amüsieren könnte. Sinnlose Action (die
bescheuertste Idee sind die Gleitfluganzüge, die die Kämpfer wie
gigantische Flughörnchen wirken lassen), abrupte Brüche in der
Handlung, schlechte Schnitte, eine viel zu schmalzige Musik und
Dialoge, die einem Fünfjährigen beim Spiel mit seinen Actionfiguren
abgelauscht sein könnten, sind nur die offensichtlichsten Mängel.
Michael Bay weiß zwar, wo man die Kamera hinstellt, um tolle Bilder
zu bekommen, erschafft dabei aber keine einzige Szene, die visuell
beeindruckend genug wäre, um sie nicht zu vergessen.
Der Film ist nur
erträglich, wenn man dabei ein Trinkspiel spielt und jedes Mal, wenn
das Sternenbanner zu sehen ist, einen Schnaps kippt. Dann ist man
nach spätestens fünf Minuten sturzbetrunken und findet alles super…
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2- |
Bolt - Ein
Hund für alle Fälle
Bolt
ist der Star einer
erfolgreichen Fernsehserie, ein Hund, der seine junge Besitzerin
stets aus den gefährlichsten Situationen rettet – dank der
Superkräfte, die ihr erfindungsreicher Vater ihm verliehen hat. Da
Bolt das Ganze für echt hält, unternimmt die Produktionsgesellschaft
alles, ihn in dem Glauben zu belassen. Eines Tages gelangt Bolt
jedoch aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände in die
wirkliche Welt…
Die Prämisse ist zwar
reichlich unglaubwürdig, aber schon der Anfang, der eine Szene aus
der fiktiven Serie mit einer endlos langen Verfolgungsjagd
beinhaltet, ist so rasant und witzig gemacht, dass man von der
ersten Sekunde an voll auf seine Kosten kommt. Obwohl sehr
vorhersehbar, langweilt man sich nicht ein bisschen, schließt die
schrägen Nebenfiguren - eine sarkastische Katze und einen
euphorischen Hamster - fest ins Herz und lacht sich über den einen
oder anderen witzigen Einfall schlapp. Ein rundherum gelungener
Kinderfilm, der auch den Erwachsenen großen Spaß macht.
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3 |
Für immer Shrek
Shrek ist genervt: Drei schreiende
Kinder, ein nerviger Freund, der ständig zu Besuch ist, und lärmende
Touristen vor dem Haus, er hat es wirklich nicht leicht. Wie gerne
wäre er noch einmal der gefährliche Oger, der allein in seinem Sumpf
haust und die Menschen zu Tode erschreckt! Unerwartet erhält er das
Angebot von Rumpelstilzchen, mittels eines magischen Vertrags für 24
Stunden in sein altes Leben zurückzukehren - für den Preis eines
beliebigen Tages aus seinem Leben. Ein schlechtes Angebot, denn der
böse Gnom wählt ausgerechnet Shreks Geburtstag aus, und so landet
der Oger in einer Welt, in der er niemals existiert hat…
Die Grundidee des Films stammt aus dem
Weihnachtsklassiker Ist das
Leben nicht schön? aus den 1940er Jahren und beschäftigt sich
mit der Frage, wie groß der Einfluss des einzelnen auf das Schicksal
seiner Mitmenschen ist. Die Ideen der Autoren, wie das Leben von
Fiona, Esel und den anderen ohne Shrek verlaufen wäre, sind nicht
schlecht, wenn auch nicht wahnsinnig originell. Man merkt, dass es
bereits der vierte Teil einer Reihe ist, der schon lange die Puste
ausgegangen ist, aber hier und da blitzt noch etwas von dem alten
Charme auf, der Rest ist durchschnittliches, gefälliges
Hollywood-Entertainment.
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5 |
The Host
Ein Seemonster erscheint eines Tages
im Han-Fluss Seouls und kidnappt Gang-Dus kleine Tochter. Gemeinsam
mit seinem Vater, seinem Bruder und seiner Schwester begibt sich
Gang-Du auf eine gefährliche Rettungsmission…
Ich bin kein großer Freund asiatischer
Filme, da die traditionelle Erzählweise uns angelsächsisch
geschulten Filmfans oft unlogisch und sprunghaft erscheint, aber die
Geschichte klang viel versprechend, die Effekte sahen gut aus und
der imdb-Wert stimmte auch – warum dem Film nicht eine Chance geben?
Der Anfang ist auch noch gut gelungen, das Monster sieht zum
Fürchten aus, und über den einen oder anderen chargierenden
Schauspieler kann man großzügig hinwegsehen. Aber nach der flotten
Exposition geht dem Film rasch die Luft aus, eine mehr als krude
Verschwörungstheorie schiebt sich in den Mittelpunkt der Handlung
und lähmt die an sich schöne Story von einer Rettungsmission. Es
folgen einige wirklich merkwürdige Einfälle und Wendungen, die an
den Verstand der Autoren zweifeln lassen, und die Darsteller geben
dem Wort Overacting eine völlig neue Bedeutung. Und dann die
Filmmusik, die im besten Falle völlig unpassend, oft jedoch störend
ist. Am schlimmsten ist jedoch das dämliche Ende, das in einem nur
Bedauern aufkommen lässt, dass man so lange durchgehalten hat.
Immerhin der Look ist sehr schön…
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21. August 2011 |
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3+ |
Midnight
in
Paris
Gil
(Owen Wilson) macht zusammen mit seiner Verlobten Inez (Rachel
McAdams) und seinen Schwiegereltern Urlaub in Paris. Während Inez
verdächtig viel Zeit mit ihrem alten Freund Paul (Michael Sheen)
verbringt, schlendert Gil verträumt durch die Stadt der Liebe und
hadert mit der Arbeit an seinem ersten, großen Roman. Schlag
Mitternacht hält ein Oldtimer neben ihm, und ein vergnügtes Paar,
das im Stil der Zwanziger Jahre gekleidet ist, lädt ihn zu einer
Party ein. Die beiden entpuppen sich als Scott und Zelda Fitzgerald,
und in dieser magischen Nacht trifft Gil noch eine ganze Menge
weiterer historischer Persönlichkeiten. Nach diesem Erlebnis bekommt
er nicht genug von seinen kleinen Zeitreisen, zumal er in der
Vergangenheit die bezaubernde Adriana (Marion Cottilard) kennen
gelernt hat…
So langsam, aber
sicher filmt Woody Allen sich durch sämtliche europäische
Metropolen, wobei er in diesem Jahr erneut in Paris gelandet ist.
Und wer will es ihm verübeln? Paris ist eine wunderschöne Stadt, wie
geschaffen für die Liebe und die Magie der großen Leinwand. In
anderthalb Stunden entführt uns Allan in eine zauberhafte Welt
voller Nostalgie, und wir betrachten das Wunder mit den Augen des
etwas naiven Gil, einem jüngeren alter ego des Regisseurs, ebenso
wie der Meister selbst auf der Suche nach Sinn in seinem Leben. Die
Geschichte des Films ist mehr als dürftig, was den Film aber so
vergnüglich macht wie ein gemütlicher Abend in einem Straßencafé,
ist sein bestrickender Charme und ein gut aufgelegtes
Schauspiel-Ensemble.
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3- |
Captain
America: The First Avenger
1942: Steve Rogers (Chris Evans) will unbedingt seinen Beitrag im
Kampf gegen die Nazi-Tyrannei leisten, wird jedoch immer wieder
wegen seiner schwachen Konstitution ausgemustert. Als Dr. Erskine
(Stanley Tucci) auf ihn aufmerksam wird, rekrutiert er ihn für ein
geheimes Forschungsprogramm. Mittels eines Serums und der
geheimnisvollen Vita-Strahlen verwandelt sich Rogers in einen
superstarken Muskelmann. Ein Spion tötet seinen Mentor jedoch, und
Colonel Phillips (Tommy Lee Jones) schickt ihn als Maskottchen
Captain America mit einer Revuetruppe durchs Land, um Kriegsanleihen
zu verkaufen. Während der Truppenbetreuung in Italien erfährt der
Held, dass sein bester Freund von dem schurkischen
Nazi-Wissenschaftler Red Skull (Hugo Weaving) gefangen genommen
wurde, und er begibt sich auf eigene Faust auf eine waghalsige
Rettungsmission…
Die
Superhelden-Filme der letzten Zeit wie
Thor und
Iron Man, die Marvel auf
den Markt geworfen hat, waren quasi allesamt Einführungen der Helden
der Avenger-Gruppe, die im nächsten Jahr ihr erstes, gemeinsames
Abenteuer erleben werden. Obwohl als letzter gestartet, ist Captain
America chronologisch gesehen der erste Avenger, und er ist
tatsächlich ein Superheld der ersten Stunde. Das Kostüm wirkt
zugegeben etwas altbacken, fast schon wie von einer Hausfrau
handgenäht, das Setting wurde in einem nostalgischen Retro-Look
gehalten, und auch der Schurke ist mit seinen Welteroberungsplänen
richtig altmodisch – fehlt nur noch das dämonische Lachen.
Die Darsteller
mühen sich redlich und zeigen durchweg ordentliche Leistungen,
bleiben aber oberflächlich gezeichnet. Mit dem naiven,
idealistischen Helden kann man sich nicht so recht anfreunden, und
wäre da nicht Hugo Weaving, der Schurke hätte trotz Totenkopfmaske
wohl keinerlei Eindruck hinterlassen. Erstaunlicherweise ist die
erste Hälfte des Films, der insgesamt zu lang und zu langatmig
erzählt wird, sehr unterhaltsam. Es ist die ewig mitreißende Story
vom Außenseiter, der wider alle Hindernisse und Rückschläge sein
Ziel zu erreichen versucht, und bis Captain America seine erste
Heldentat vollbringt, ist der Film richtig gut gelungen. Ganz
wunderbar ist der Einfall, den Helden als Revuehäschen agieren zu
lassen. Danach fällt er jedoch massiv ab und folgt den ausgetretenen
Pfaden eines typischen Superhelden-Films. Auch die zarte
Liebesgeschichte kommt viel zu kurz, um am Ende zu berühren.
Insgesamt solide Unterhaltung, aber leider nicht mehr.
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2+ |
Freshman
Clark (Matthew Broderick) kommt nach New York,
um dort an der Filmhochschule zu studieren. Keine fünf Minuten in Manhattan,
und er wird ausgeraubt. Tage später gelingt es ihm, den Dieb zu stellen, der
ihm als „Entschädigung“ einen Job bei Carmine Sabatini (Marlon Brando)
anbietet – einem Mafiaboss. Völlig unerwartet schließt Carmine den
freundlichen, etwas unbedarften Jungen ins Herz und will ihn schon bald mit
seiner Tochter (Penelope Ann Miller) verheiraten…
Man muss nicht unbedingt die Pate-Trilogie
gesehen haben, um die vielen Anspielungen zu verstehen, aber hilfreich ist
es schon. Darüber hinaus gibt es noch etliche andere witzige Momente,
running gags und komische Situationen. Die Figuren sind warmherzig und
liebenswert, allen voran der junge Clark, dem Broderick den Stoizismus eines
Buster Keaton verleiht. Insgesamt ein wunderbarer Film.
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4- |
Iron
Man 2
Tony Starks Identität als Iron Man wurde
enttarnt, und jetzt will jeder etwas von ihm, vor allem die Regierung hat es
auf seinen Anzug abgesehen, um ihn in Serienfertigung zu geben und eine
Armee aus Superhelden zu erschaffen. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass
sein künstliches Herz langsam, aber sich seinen Körper vergiftet – Tony wird
bald sterben. Doch dann tritt Colonel Fury (Samuel L. Jackson) in sein
Leben, der ihn an eine alte Erfindung seines verstorbenen Vaters erinnert…
Den vermeintlich sicheren
Tod vor Augen, verwandelt sich Tony wieder in den zynischen, kindischen
Kerl, den man noch gut aus Teil 1 kennt und schon damals nicht leider
konnte. Die Story ist nicht sonderlich einfallsreich und plätschert viel zu
lange unspektakulär vor sich hin, der früh eingeführte, nicht uninteressante
Bösewicht, gespielt von Mickey Rourke, verschwindet zu lange von der
Bildfläche, es mangelt an Witz und Action. Scarlett Johansson macht zwar
eine gute Figur, hat aber nicht viel zu tun, und Emotionen sucht man
vergeblich. Das Actionpublikum kommt am Ende wenigstens noch auf seine
Kosten – wenn es bis dahin nicht eingeschlafen ist…
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6 |
Sucker
Punch
Nach
dem Tod ihrer Mutter sind Baby Doll (Emily Browning) und ihre
Schwester hilflos den sexuellen Übergriffen ihres Stiefvaters
ausgesetzt. Als sie sich verteidigt, tötet Baby Doll versehentlich
ihre Schwester – und landet in der Psychiatrie. Weil ihr eine
Lobotomie droht, flüchtet sie sich in eine alternative Realität und
erträumt sich ihren Weg in die Freiheit…
Der Anfang ist noch
viel versprechend: Da öffnet sich ein Theatervorhang, der gleich
klarmacht, dass man das hier gezeigte bitte nicht so furchtbar ernst
nehmen soll, denn es ist alles nur ein Spiel mit der Imagination.
Dazu säuselt die Hauptdarstellerin aus dem Off etwas Esoterisches
von Engeln, und die folgende Bildersequenz, untermalt von einem
Cover des Eurythmics-Klassikers „Sweet Dreams“ erzählt die
Vorgeschichte wie einen Videoclip. Sind die Verrisse also
übertrieben, ist der neue Film von Zack Snyder, den er noch dazu
selbst geschrieben hat, gar nicht mal so schlecht?
Wenige Minuten
später, wenn der Arzt (Jon Hamm) zur Lobotomie schreitet und die
Story ins Fantastische abdriftet, weiß man: Der Film ist doch nicht
so doll. Was in Brazil
noch ein zynischer Gesellschaftskommentar war, verkommt hier zum
stylischen Videoclip ohne Inhalt. Baby Doll – wie ernst kann man
eine Figur, kann man überhaupt alle Figuren in diesem Film nehmen,
die durchweg so blöde Namen tragen wie Sweat Pea, Rocket oder Blue?
– Baby Doll ist eine begnadete Tänzerin, die wie weiland Salome die
Männer dermaßen mit ihrer Kunst verzaubert, dass sie alles um sich
herum vergessen. Solchermaßen abgelenkt, bereiten die Heldin und
ihre Helferinnen ihre Flucht aus der Anstalt vor, die ein verkapptes
Bordell (!) ist. Leider sieht man Baby Doll nie tanzen, stattdessen
läuft vor dem inneren Auge der Heldin eine Sequenz ab, in der sie
wahlweise gegen metallene Riesen-Chinesen, dampfbetriebene Zombies
in der Uniform der Wehrmacht aus dem Ersten Weltkrieg oder Roboter,
die sich aus I Robot
verlaufen haben, kämpfen muss. Natürlich in einem spärlichen Outfit
und auf High Heels, Snyder weiß schließlich, was er seinem
testosterongesteuerten Publikum schuldig ist. Was bei Tarantino oder
Rodriguez noch als eine humorige Hommage an das Sexploitation-Genre
aussieht, verkommt hier jedoch zur peinlichen Lachnummer, und obwohl
die Gegner reihenweise abgeschlachtet werden, fließt kein einziger
Tropfen Blut. Kein Wunder, bei all den untoten Opponenten, aber
nicht einmal die Gucci-Amazonen bekommen einen Kratzer ab: Nach der
Schlacht sehen sie aus wie frisch gestylt. Auch der anfangs noch
ganz eindrucksvolle Look nutzt sich rasend schnell ab, weil er eben
alles ist, was dem Zuschauer geboten wird, es gibt keine Story,
keine Geheimnisse, keine Spannung, nur ein großes Nichts. Ach,
manchmal sollte man eben doch auf die Kritiken hören…
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28. August 2011 |
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3+ |
Harry Potter und die
Heiligtümer des Todes Teil 2
Die letzten Horkruxe sind noch nicht gefunden
und vernichtet, da rüstet Voldemort bereits zum Sturm auf Hogwarts. Kann
Harry Potter dem dunklen Lord Einhalt gebieten?
Alles hat ein Ende, auch
die langjährige Serie um den kleinen Zauberlehrling, der uns allen so ans
Herz gewachsen ist. Zugegeben, die Teile 4 bis 6 waren eher mau, aber der
erste Teil des letzten Films machte so manchen Schnitzer in der
Vergangenheit wieder wett und endete, als er am spannendsten war. Die
Fortsetzung schließt nahtlos daran an und entfaltet einen schier endlosen
Showdown. Und genau das ist das Problem: Als eigenständigen Film kann man
diesen Teil gar nicht betrachten. Ein weiteres Problem ist, dass wie in den
Vorgängerstreifen viele Nebenfiguren aus den Büchern zu kurz gekommen sind,
für den Nicht-Leser ist es daher schwierig, sich zurecht zu finden und den
Tod so manchen Charakters gebührend zu beweinen. Auch David Yates’
Regieleistung, die ja immer hinter den Erwartungen an einen solchen
Genrestoff zurückstand, lässt hier und da wieder zu wünschen übrig. So ist
der letzte Harry-Potter-Film zwar ein halbwegs spannendes und kurzweiliges
Vergnügen, bleibt aber leider dennoch unter den Erwartungen.
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3- |
Barneys Version
Barney Panofsky (Paul Giamatti), der Produzent
einer kanadischen Seifenoper, wird eines Tages mit einem Buch über ein
dunkles Kapitel seines Lebens konfrontiert: Er soll vor dreißig Jahren
seinen besten Freund (Scott Speedman) ermordet haben. Das behauptet
zumindest der damals ermittelnde Kommissar, der Barney aus Mangel an
Beweisen laufen lassen musste. Grund genug für Barney, sein Leben Revue
passieren zu lassen, ganz besonders seine drei Ehen, die allesamt an seinem
Egoismus, seinem Sarkasmus und seiner Unfähigkeit, andere Menschen
respektvoll zu behandeln, gescheitert sind.
Der Einstieg ist gut gelungen und macht
neugierig, doch leider werden bereits in den ersten Minuten so viele
Andeutungen gemacht, dass man sich die gesamte Geschichte im Nu
zusammenreimen kann, Überraschungen bleiben entsprechend aus. Zudem wird der
Film in einem sehr gemächlichen Tempo erzählt, manche Episoden extrem in die
Länge gezogen, und auch der Witz, der das Ganze ein wenig unterhaltsamer
machen könnte, ist nur spärlich vorhanden. Die Schauspieler agieren jedoch
exzellent, allen voran ein wunderbar aufgelegter Dustin Hoffman, der die
warmherzigste, liebenswürdigste Figur des Films verkörpert, aber leider zu
wenige Auftritte, dafür aber einen starken Abgang hat. Paul Giamatti spielt
gut wie immer, übertreibt es diesmal aber mit seiner Absicht, eine Figur so
unsympathisch wie gerade noch erträglich darzustellen: Barney ist ein
Kotzbrocken, mit dem man während des gesamten Films nicht richtig warm wird,
ein Mann, der schuld an seinem Elend ist, sich selbst bemitleidet und seine
Umwelt nervt. Auch eine bessere Krimihandlung, die so fadenscheinig ist,
dass man sie auch getrost komplett unter den Tisch hätte fallen lassen
können, wäre wünschenswert gewesen, um das Interesse an diesem Film wach zu
halten. Schade, so ist es eine vertane Chance.
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1- |
Vermisst
Der idealistische Schriftsteller und Journalist Charlie (John
Shea) lebt 1973 mit seiner Frau Beth (Sissy Spacek) in Chile, als sie vom
Militärputsch überrascht werden. Beth wird nach einem Besuch bei Freunden
aufgehalten. Als sie nach Hause kommt, erfährt sie von Nachbarn, dass ihr Mann
verhaftet und verschleppt wurde. Charlies Vater Ed (Jack Lemmon) kommt, um nach
seinem Sohn zu suchen, der durch Zufall einem brisanten Geheimnis auf die Spur
gekommen ist …
Der Film aus dem Jahr 1982 zählt zu den bekanntesten
Politthrillern Costa-Gavras’ und zu den besten dieses Genres. Meisterhaft wird
hier eine komplizierte und komplexe Geschichte erzählt, in verschachtelten
Rückblenden, die sich nach und nach aus Tagebucheinträgen und Zeugenaussagen
zusammensetzen. Im Mittepunkt steht die Suche eines Mannes nach seinem Sohn,
einem Sohn, von dem er sich aufgrund dessen liberaler Ansichten schon lange
entfernt hat. Jack Lemmon verkörpert den durchschnittlichen Amerikaner, einen
wohlsituierten Geschäftsmann, der fest an amerikanische Prinzipien und den
american way of life glaubt, einen christlicher Wissenschaftler, der sich stets
bemüht, die „Wahrheit“ zu ergründen. Am Ende findet er tatsächlich die Wahrheit
heraus, und sie zieht ihm den Boden unter den Füßen weg, denn sie ist so
ungeheuerlich, dass sie sein relativ naives Weltbild erschüttert, aber er findet
auch seinen Sohn wieder, wenn auch auf andere Art als er gedacht hat. Eine
ungewohnte Rolle für Jack Lemmon, aber eine, die er so nuanciert und überzeugend
verkörpert, dass er nicht umsonst dafür oscarnominiert wurde.
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3 |
Thor
Der seit Jahrhunderten währende
Waffenstillstand zwischen den Asen und den Eisriesen gerät in Gefahr, als
letztere versuchen, ihre von Odin (Anthony Hopkins) als Kriegsbeute geraubte
Energiequelle zurückzuholen. Der aufbrausende, kriegerische Thor (Chris
Hemsworth) greift daraufhin auf eigene Faust und gegen Odins Verbot die
Riesen an – und wird von seinem Vater auf die Erde verbannt. Dort trifft er
die Astrophysikerin Jane (Natalie Portman), die großes Interesse an dem
geheimnisvollen Fremden hat…
Kenneth Branagh ist eine überraschende Wahl
für die Regie eines Superhelden-Actionfilms, aber man muss ihm zugute
halten, dass er seine Sache ausgesprochen gut gemacht hat. Dem grenzwertigen
Pathos der Asen-Welt setzt er erstaunlich viel Ironie in der Menschen-Welt
entgegen und lässt den Super-Macho Thor ganz schön gegen die Wand laufen.
Das ist aber auch bitter nötig, denn Thor ist zu Beginn der Handlung ein
ganz schön arroganter, von sich und seinen Fähigkeiten überzeugter Typ, der
geläutert und zu einem besseren Menschen bzw. Superhelden werden muss. Als
Belohnung erhält er dafür seinen Hammer zurück, der wie weiland König
Arthurs Schwert in einem Felsblock steckt und auf einen würdigen Besitzer
wartet. Darüber hinaus gibt es noch komplizierte Familienverhältnisse der
Asen, die wie die Lightversion eines Shakespeare-Dramas daherkommen, geheime
Regierungsbehörden, eine Verschwörung und vieles mehr. Die Autoren haben so
viele Handlungsstränge miteinander verknüpft, dass sie den einzelnen leider
nicht mehr ausreichend gerecht werden können. Doch insgesamt ist die Story
komplexer und besser als die so manch anderer Superhelden-Filme, auch wenn
der Showdown ein klein wenig in punkto Spannung abfällt. Spaß macht der Film
allemal, was vor allem am charmanten Hauptdarsteller liegt, von dem man in
Zukunft bestimmt noch viel hören wird.
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5+ |
Der Tag, an dem die Erde stillstand
Als der Außerirdische Klaatu (Keanu Reeves) auf der Erde
landet, herrscht große Aufregung. Die US-Regierung schickt seine
Verteidigungsministerin (Kathy Bates) mit einer Heerschar Soldaten, die den
Fremden in Gewahrsam nehmen. Klaatus Mission lautet, die Erde vor den Menschen
zu retten, und der nicht gerade freundliche Empfang bestärkt ihn in seiner
Ansicht, dass dies nur geschehen kann, wenn die Menschheit ausgelöscht wird.
Doch die engagierte Wissenschaftlerin Helen (Jennifer Connelly) versucht, ihn
daran zu hindern ...
Verglichen mit dem Original aus dem Jahr 1951 kann der Film
sicherlich mit den größeren Schauwerten punkten. Inhaltlich ist der Streifen
aber eine Enttäuschung, die Geschichte bleibt ziemlich dürftig, das
ököphilosophische Geschwätz wirkt aufgesetzt, Action wird auch so gut wie keine
geboten, und das Ende ist leider wenig glaubwürdig. Jennifer Connelly spielt
wieder einmal so maskenhaft und starr, dass sogar Klaatus Riesenroboter
lebendiger wirkt, und Jaden Smith als ihr Stiefsohn steht den Generälen in
punkto Aggressivität in nichts nach. Enttäuschend.
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