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MARK G.'s FAZIT - DAS KINOJAHR 2007 und High Hopes für 2008 |
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Ein seltsames Kinojahr geht zu Ende... Gerade das Mainstreamkino hat mich vielfach enttäuscht (vor allem US-Blockbuster wie Spider-Man 3, Fluch der Karibik 3 oder Transformers), dennoch besteht meine Bestenliste des Jahres hauptsächlich aus Mainstreamfilmen, während mich Arthousefilme dieses Jahr überwiegend kalt gelassen haben.
Ansonsten dominierte mal wieder das gehobene Mittelmaß (allein 25 Filme, denen ich die Note 2 geben konnte, und 19 weitere Filme mit der Note 3), die vermutlich schlechten Filme versuche ich erst gar nicht zu sehen. In der Tabelle sind meine vorläufigen* Top Ten des Jahres 2007 zu finden.
*Diese Liste ist selbstverständlich nur eine Momentaufnahme, da ich natürlich nicht alle Filmpremieren des Jahres 2007 gesehen habe. In meiner Liste von möglichen, noch nicht gesehenen Top Ten-Kandidaten befinden sich auch noch Filme wie Letters From Iwo Jima und etwa zwanzig weitere Filme, die Top Ten Potenzial besitzen könnten, hinzu kommen noch etliche DVD-Premieren. Außerdem gewinnen manche Filme bei einer zweiten Sichtung, manche Filme verlieren im Laufe der Zeit an Qualität.
Natürlich gab es 2007 auch Enttäuschungen und Stinker. Ich unterscheide bewusst zwischen Enttäuschungen und schlechten Filmen, da ein Film recht gut sein, die in ihn gesetzten Erwartungen aber dennoch enttäuschen kann, während schlechte Filme einfach nur schlechte Filme sind. Bei den Stinkern und Enttäuschungen zähle ich nur die Filme auf, die ich auf einer Kinoleinwand gesehen habe.
Weitere Preise gehen an:
Erwähnenswert sind auch noch:
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Wie schon die Jahre zuvor, war ich auch bei meiner Prognose für 2007 zu optimistisch. Ich rechnete mit einer Steigerung der Besucherzahlen um 6 % auf 148 Mio., stattdessen gab es ein Minus von etwa 10 % auf ca. 123 Mio. Besucher (die endgültige Jahresstatistik liefert die FFA Mitte Februar).
Bemerkenswert an 2007 war, dass es nahezu konstant schlecht lief. Alle Quartale zeigen ein Minus gegenüber dem Vorjahr auf, lediglich während einer kurzen Phase in der Mitte des Jahres (Woche 23-30) war ein längerer Aufwärtstrend zu verzeichnen. Besonders bedrückend an dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass wir 2007 NICHT gegen eine einheimische Fußball-WM und NICHT gegen Jahrhundertsommerwetter antreten mussten. Damit wurde 2007 das schlechteste Kinojahr seit 1992, obwohl es seitdem 1.174 zusätzliche Kinosäle (+32 %) in der Republik gibt...
Man kann wie immer die üblichen Gründe aufführen (Piraterie, Konkurrenz durch andere Medien und noch ein Dutzend weiterer Gründe), die sicherlich alle einen Teil zu diesem Ergebnis beigetragen haben, aber festzuhalten sind vor allem diese Punkte: 1. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass zu wenig attraktive Filme in unserer eigentlichen Hauptsaison starten. Im ersten Quartal 2007 trat etwas ein, was ich nicht für möglich gehalten hatte: Die miserablen Quartalszahlen von 2006 (33,2 Mio.) wurden noch einmal unterboten (30,5 Mio.), 2007 erwischte den schlimmsten Start seit 1992. 2. Aber auch die andere Hälfte der Hauptsaison versagte - im vierten Quartal 2007 gab es kaum attraktive Filme (lediglich das Weihnachtsprogramm war dem Zuschauer einen Kinobesuch wert). 3. Während das junge und jugendliche Publikum konstant mit Erfolgsfilmen versorgt wurde, fehlten vor allem attraktive Filme für ein erwachsenes Publikum. Im Vorjahr lockten Blockbuster wie The Da Vinci Code (5,6 Mio. Besucher), Das Parfum (5,6 Mio.), Casino Royale (5,4 Mio.), Der Teufel trägt Prada (3,0 Mio.) und Das Leben der Anderen (2,3 Mio.) auch ältere Semester in größeren Mengen ins Kino, 2007 waren wohl die attraktivsten Filme für Erwachsene lediglich Keinohrhasen (auf 5 Mio.-Kurs) und Ocean's 13 (1,9 Mio.). 4. In den vergangenen Jahren sprangen deutsche Produktionen in die Bresche, wenn US-Filme an den Kinokassen enttäuschten. Dieses Jahr war es umgekehrt - fast alle US-Produktionen erfüllten die in ihnen gesetzten Erwartungen, während eine deutsche Produktion nach der anderen komplett floppte oder zumindest enttäuschte - lediglich Keinohrhasen, Die wilden Kerle 4 und ein paar Arthousehits überzeugten restlos.
2007 gab es nur einen deutschen Film, der eine Goldene Leinwand für drei Millionen Besucher erhielt (2006: drei), fünf Filme waren Millionenseller (2006: acht), zwölf Filme hatten mehr als 500.000 Besucher (2006: sechzehn) und 37 Filme mehr als 100.000 (2006: fünfunddreißig). Fast jeder vierte Film (immerhin 24) in den Top 100 war eine deutsche Produktion (inkl. Koproduktionen) gegenüber 25 im Vorjahr.
International war der deutsche Film weiterhin präsent. So gewann Das Leben der Anderen den Oscar als bester fremdsprachiger Film und nahm weltweit $75 Mio. ein, während sich Fatih Akin für Auf der anderen Seite eine Goldene Palme von Cannes und einen Europäischen Filmpreis holte.
Mit meiner 2007-Prognose bin ich eigentlich recht zufrieden, zehn meiner Top 11 haben es in die Top 12 geschafft, lediglich bei Beim ersten Mal war ich zu optimistisch. Stattdessen wurde Keinohrhasen, der ursprünglich eigentlich erst 2008 hätte starten sollen, ein Top Ten Hit, während sich Die wilden Kerle 4 ein weiteres Mal steigern konnte (statt meiner prognostizierten 2,0 Mio. Besucher). Zudem habe ich zwar Ratatouille richtigerweise als zweiterfolgreichsten Pixar-Film gesehen, lag aber dennoch zweieinhalb Millionen unter dem richtigen Endergebnis. Dritthöchste Differenz liegt bei Lissi und der wilde Kaiser, der auch allgemein höher eingeschätzt wurde (die Durchschnittsprognose der InsideKino-Leser lag bei 4 Mio. Besuchern).
Marktführer bei den Filmverleihern war Warner Bros. dank Harry Potter und der Orden des Phönix und dem deutschen Blockbuster Keinohrhasen, fünf weitere Filme wurden zu Besuchermillionären. Die Silbermedaille ging an Universal, die die meisten Filme (20) in den Top 100 platzieren konnten, gefolgt von Walt Disney, deren Umsätze sich vor allem auf zwei 6 Mio.-Erfolge konzentrierten.
Ansonsten fällt noch auf, dass von den 15 erfolgreichsten Filmen des Jahres lediglich zwei Filme (Ratatouille und Keinohrhasen) Originalstoffe waren, alle anderen Filme waren Sequels/Remakes oder basierten auf einem Bestseller, Comic oder einer TV-Vorlage.
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Elf Filme über $200 Mio. (fünf mehr als 2006) und fünf Filme über $275 Mio. (vier mehr als 2006) zeigen auf, dass es 2007 beim Box Office deutlich nach oben ging, ein Plus von etwa 6 % könnte dazu führen, dass zum ersten Mal die $10 Milliarden-Marke geknackt werden könnte. Mal sehen, ob zum ersten Mal seit drei Jahren auch mal wieder die 1,5 Milliarden Besucher-Marke überschritten wurde. Die endgültigen Zahlen werden Anfang März im Vorfeld der ShoWest vorgelegt. Ich befürchte, dass der durchschnittliche Eintrittspreis aber stärker als im Vorjahr (+14 Cent) angestiegen ist, da immer mehr Filme teurere Tickets dank IMAX oder 3-D-Fassungen aufweisen.
Trotzdem wurden kaum neue Rekorde aufgestellt wurden, es gab lediglich neue Startrekorde im März, Mai, August und Dezember und Spider-Man 3 überschritt als schnellster Film aller Zeiten die $100 Mio.-Marke (2 Tage).
Trends: - Etwas mehr Sequels (24, eines mehr als 2006), drei davon übersprangen die $300 Mio.-Marke (elf die $100 Mio.-Marke), aber nur drei von ihnen spielten inflationsbereinigt mehr ein als die Vorgänger (s.a. Sequelmania): Das Bourne Ultimatum, Das Vermächtnis des geheimen Buches sowie Halloween. - Immerhin zwei Remakes (I Am Legend und Hairspray) schafften den Sprung über die $100 Mio.-Marke gegenüber einer Neuverfilmung (Departed) im Vorjahr. - Wie im Vorjahr gab es vier Animationsfilme, die es 2007 über die $100 Mio.-Marke geschafft haben - ungewöhnlich dabei ist aber, dass dabei ein traditionell animierter Film (Die Simpsons) dabei war, während letztes Jahr CGI-Animation dominiert hat. Insgesamt gab es acht Animationsfilme über der $50 Mio.-Marke (einer weniger als 2006), allerdings gab es erfolgreiche Mischfilme wie Alvin und die Chipmunks oder Verwünscht. - Megastars (sprich mindestens $20 Mio.-Gage) sind ihr Geld wieder etwas weniger wert. Nur zwei von ihnen hatten $150+ Mio.-Erfolge mit Originalfilmen (keine Sequels) gegenüber drei im Vorjahr und vier in 2005. - John Travolta hat mit Born to be wild ($168 Mio.) und Hairspray ($119 Mio.) sein x-tes Comeback hingelegt. - Bestes Preisleistungsverhältnis: Juno mit $2,5 Mio.-Produktionskosten und einem Endergebnis, das wohl bei etwa $150 Mio. liegen dürfte. - Regisseur und Produzent Judd Apatow bleibt der Mann für Komödien. Auch wenn Walk Hard nicht funktioniert hat, so waren seine Produktionen Beim ersten Mal ($149 Mio.) und Superbad ($121 Mio.) große finanzielle Erfolge, da deren Budgets doch recht gering gehalten werden (seine drei Filme 2007 kosteten im Schnitt $29 Mio.). - Der Erfolg von Filmen, die auf Spielzeug basieren, ist vom Geschlecht der Zuschauer abhängig: BRATZ (für Mädels) war ein Flop, Transformers (für Jungs) war ein Riesenhit - fragt sich jetzt nur noch, welche Zielgruppe den besseren Geschmack bewiesen hat...
Auch mit meiner US-Prognose 07 vom Vorjahr kann ich leben. Ich habe zwar diesmal nur fünf der zehn Top Ten-Filme richtig prognostiziert, die anderen fünf Filme spielten aber zwischen $128 Mio. und $206 Mio. ein und waren von den Top Ten nicht weit entfernt. 21 meiner 27 $100 Mio.-Kandidaten haben tatsächlich ein neunstelliges Einspiel geschafft, lediglich den Erfolg von 300, Alvin und die Chipmunks, Superbad, Hairspray, Die Eisprinzen, Ghost Rider und Juno habe ich nicht in dieser Größenordnung vorhergesehen - die sechs Filme, die es entgegen meiner Prognose nicht über die $100 Mio.-Marke geschafft haben, spielten im Schnitt $71 Mio. ein.
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IV. Ausblick 2008 |
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