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JEDER FILMVERLEIHER TUT WAS ER WILL...

Original vom 23.5.06

Update vom 14.6.06

 

4. August 2006

 

Am 23. Mai 2006 habe ich den unteren Artikel veröffentlicht und auch Johannes Klingsporn, dem Geschäftsführer des Verbands der Filmverleiher e.V., zukommen lassen. Ich habe zwar nie eine offizielle (oder inoffizielle) Antwort erhalten, aber wie der Verband diese Woche gemeldet hat, werden ALLE Verleiher (also nicht nur UIP und Sony) ab diesem Wochenende die Anzahl der Spielstätten und nicht mehr die Anzahl der Filmkopien für die Charts melden. Immerhin werden in Zukunft zumindest in diesem Punkt einheitliche Regeln gelten (auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass man sich auf die Meldung der Filmkopien geeinigt hätte). Diese neue Regelung wird z. B. dazu führen, dass Fluch der Karibik 2, der letzte Woche noch mit 1.330 Kopien gemeldet wurde, dieses Wochenende mit ca. 930 Spielstätten geführt wird...

 

Wenn sich die Verleiher nun noch darauf einigen könnten, keine endlosen Wochenenden zuzulassen, wäre ich restlos zufrieden, schließlich gab es letzten Monat mal wieder ein 5-Tage Wochenende (Poseidon), im Monat zuvor ein 6-Tage Wochenende (Das Omen) und nun droht uns eventuell wieder ein 8-Tage Wochenende (Garfield, zuletzt bei Lauras Stern geschehen)...

 

23. Mai 2006

Liebe Filmverleiher,

 

Ich weiß, ich weiß, jeder von Euch ist anders als der Andere, hat andere Bosse und Angestellte, manchmal auch eine andere Philosophie. Aber immerhin seid Ihr alle Mitglieder im gleichen Verband (VdF) und da müsste man meinen, dass Ihr Euch an irgendwelche Regeln oder Fairplay haltet.

 

Was ist der aktuelle Anlass für diese Zeilen?

 

Nun, eigentlich etwas Erfreuliches, denn die deutsche Sony hat ein wunderschönes Startwochenende von The Da Vinci Code - Sakrileg zu vermelden, der in den ersten vier Tagen von 1,45 Mio. Besuchern gesehen wurde. Was mich dabei aber erheblich stört, ist die Tatsache, dass dies in 865 Kinos gewesen sein soll. Denn Sony und der Kollege UIP melden bei den wöchentlichen Charts nicht die Anzahl der eingesetzten Filmkopien, sondern die Anzahl der Spielstätten, während die US-Kollegen BVI, WB und 20th Fox schön brav die Kopienzahlen melden.

 

Dies bedeutet natürlich, dass Sony und UIP bei den großen Massenstarts immer bessere Kinoschnitte aufweisen können als ihre drei Kollegen, was wiederum dazu führen kann, dass ein Sony oder ein UIP-Film leichter einen Preis, der nach einem Casablanca-Darsteller benannt wurde und von einer der beiden deutschen Fachzeitschriften vergeben wird, entgegen nehmen kann.

Besonders peinlich wird es, wenn - wie im aktuellen Fall - die amerikanische Sony in ihren Pressemeldungen von 1.154 deutschen Startkopien spricht, während die deutsche Sony die Zahl 865 in Umlauf bringt (der Schnitt steigert sich dadurch von 1.257 um 33 % auf 1.676).

 

Aber dieses Tohuwabohu ist ja nichts Neues in diesem Land.

Denn es gibt ja auch Verleiher, die einen Dienstag- oder Mittwoch-Start zu einem Donnerstag-Start erklären...

Dann wären da noch einige wenige Verleiher, die Previewzahlen extra ausweisen, die meisten zählen sie aber unausgewiesen zum Startwochenende hinzu, wieder andere ignorieren sie vollständig, um dann mit den Previews die Zahlen vom zweiten Wochenende zu "verschönern"...

 

Mit anderen Worten: Jeder macht, was er will, "ehrliche" Charts gibt es in diesem Land nicht.

 

Deswegen liebe Verleiher, einigt Euch doch mal endlich auf einheitliche Grundregeln für die deutschen Charts, die jeder Verleih befolgen muss.

Und wenn Ihr schon dabei seid, dann verzichtet doch auch noch auf die (wahrscheinlich eh geringen) Einnahmen, die Ihr aus der Lizenzierung der Charts gewinnt. Denn ich bin mir sicher, dass tausende deutsche Websites, Zeitungen und Zeitschriften liebend gerne die wöchentlichen Kino-Top Ten abdrucken würden (inklusive diese hier), aber wegen der überzogenen Lizenzgebühren darauf verzichten. Und so wird ein wertvolles Marketinginstrument, das der gesamten Branche zugute kommen würde, einfach nicht genutzt...

 

 

 

 

Aus Liebe zum Kino,

 

Euer Mark G.

 

P.S.

Wie immer ist jede Mail zum Thema willkommen und wird auf dieser Seite veröffentlicht.

 

 

 

14. Juni 2006

In den USA meldet die 20th Century Fox für Das Omen einen 6-Tage-Start mit $36.301.837 und einem Ergebnis am eigentlichen Wochenende von $16.026.496. In Österreich werden ebenfalls beide Zahlen gemeldet (16.545 Besucher WE/30.658 Besucher 6 Tage), in Finnland (1.846/4.909), Norwegen (9.761/23.620), Italien (€600.078/€1.029.136) und in Australien (AUS$972.339/AUS$1.469.713) ebenso.

In allen Ländern, deren Charts bislang vorliegen, wurde - wie es sich gehört - deutlich zwischen dem weltweiten Dienstag-Start und dem eigentlichen Wochenende (in den meisten Ländern Freitag bis Sonntag) getrennt. Nur in Deutschland mutieren die kompletten Dienstags und Mittwochszahlen mal wieder zu Previews und werden dem Wochenende zugeschlagen, lediglich das Gesamtergebnis nach sechs Tagen (135.225 Besucher) ist bekannt... Ein weiterer Beweis, wie wahr die Überschrift dieses offenen Briefes bleibt...

 

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