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MARK G. & PI-JAY IN LA-LA-LAND 2010

1. Woche, 2. Woche, 3. Woche, 4. Woche

Sonntag 5. September

Fresno - Yosemite National Park (114 Meilen)

Mark G.

Pi-Jay

Nach einer relativ kurzen Fahrt waren wir schon im nächsten Nationalpark, dank unzähliger Serpentinen dauerte es aber doch länger, bis man im Yosemite Village ankam. Wir erkundeten das Tal hauptsächlich zu Fuß, aber nach etwa 15-20km (ich habe das Pedometer immer noch nicht programmiert), nahmen wir für den Weg zurück zum Parkplatz bei weiterhin hohen Temperaturen dann doch lieber den kostenlosen Shuttle Bus...



Nach einem guten mexikanischen Frühstück (ich hatte ein Omelette aus grünen Chilis mit Tortillas, ungewöhnlich, ein wenig scharf, aber sehr lecker), ging es weiter nach Yosemite. Auch hier war es brütend heiß, doch die traumhafte Landschaft entschädigte für viele Strapazen. Obwohl es schon beinahe Herbst ist, führten die meisten Wasserfälle noch reichlich Wasser, und auf unserem Rundweg durch das Tal konnten wir ausgiebig die umliegenden Berge bewundern. Natürlich war es auch hier wegen des Feiertags äußerst rummelig (im Schnitt kommen ca. 4 Millionen Besucher pro Jahr her, aber dieses Jahr, erzählte uns ein Busfahrer, dürfte wohl ein neuer Rekord fällig sein), aber wenn man bereit ist, ein wenig zu wandern, hat man die Natur oft ganz für sich. Ein wunderschönes Fleckchen Erde, von dem wir morgen noch viel mehr zu sehen bekommen.

Die Ansammlung Sequoias (wann findet man schon mal alle Vokale in einem Wort?) in Mariposa Grove haben wir aus verständlichen Gründen ausgelassen (kennste einen Baum, kennste alle...), dafür jedoch das weitläufige Tal erkundet. Während unserer Mittagspause an einer Lodge bekamen wir dann Besuch von zwei hungrigen Streifenhörnchen - die wir natürlich nicht gefüttert haben. Das eine davon war sowieso so fett, dass man es dringend bei den Weight Watchers anmelden sollte, und so dreist, dass es versucht hat, in meinen Rucksack einzubrechen, um an die leckeren Haferflocken-Cranberry-Kekse zu kommen. Verfressener, kleiner Kerl! Leider gibt es in der näheren und weiteren Umgebung nur wenige Restaurants, meist bei den Hotels gelegen, und alle nutzen ihre Situation schamlos aus, indem sie knapp durchschnittliches Essen zu überdurchschnittlichen Preisen anbieten und dabei so ein grimmiges Gesicht machen, als wären wir es, die sie über den Tisch ziehen...

    

Montag 6. September

Yosemite National Park (39 Meilen)

Mark G.

Pi-Jay

Natürlich wusste ich, dass eine 14km Wanderung (Panorama Trail) mit fast 1.000 Höhenmeter (abwärts) und etwa 200 Höhenmeter (aufwärts) keine einfache Sache sein würde, dennoch hatte ich diese Wanderung wesentlich einfacher in Erinnerung, aber 16 Jahre zwischen den beiden Wanderungen wirken wohl entweder verklärend oder ich bin einfach inzwischen steinalt - letzteres erscheint mir realistischer...



    
Heute stand eine anstrengende Wanderung auf dem Programm, die im Infomaterial des Parks mit einer Länge von 2,5 bis zu 6 Stunden angegeben war (leider sind sowohl die Beschreibungen in den Broschüren als auch die Beschilderung im Park etwas dürftig). Wir sicherten uns daher bereits am Vortag die Tickets für den Bus, der uns zum Glacier Point brachte. Unser Fahrer - Jack - erzählte uns unterwegs von vielen interessanten Begebenheiten, die sich in Yosemite zugetragen haben; der Mann war eine richtige Plaudertasche, aber allzu viel hängen geblieben ist bei mir davon nichts, abgesehen von den anderthalb Millionen Kühen, die vom Himmel regnen (ein Vergleich mit einem Felssturz, bei dem 1,5 Mio. Tonnen Gestein zu Tal rauschten).

Vom Glacier Point hat man eine atemberaubende Sicht auf das Tal und die umliegenden Berge, vor allem auf den Half Dome. Wir starteten unsere Wanderung um halb elf, frisch und ausgeruht, und machten uns auf den Weg hinunter ins Tal. Die Landschaft erinnert ein bisschen an die Alpen, und schon bald konnte man auf der anderen Seite des Tals die ersten Wasserfälle ausmachen. Als wir den Fluss am Talgrund überquerten, missbrauchten einige französische Touristen das Bett als natürliche Wasserrutsche - nicht ganz ungefährlich, wenn man bedenkt, dass Ertrinken die häufigste Todesart in Yosemite ist.

Auf der anderen Seite ging es dann wieder bergauf, leider, aber zum Glück dauerte der Aufstieg nur eine gute Stunde, so dass wir uns oben über unsere Sandwiches hermachen konnten (Degnan's Deli beim Visitor Center sei hier empfohlen). Das Highlight des Tages war allerding der Stopp am Nevada Fall, denn ein Stück, bevor er in die Tiefe rauscht, hat sich ein kleiner Teich gebildet, in dem der müde Wanderer seine noch müderen Füße abkühlen kann - manche sind gleich ganz reingesprungen. Ein nettes Fleckchen, das wir nicht wieder verlassen wollten und auch nicht verlassen hätten, wenn wir gewusst hätten, was nun kommt: Von hier an ging es wieder bergab, ein sehr steiles Stück, das aus unendlich vielen natürlichen Steinstufen besteht. Es war mühsam und dauerte ewig, aber dann erreichten wir einen weiteren Wasserfall, dessen bezaubernder Anblick (sogar mit Regenbogen) für so manche Tortour entschädigte. Und dann ging es wieder steil bergab...



    

Dienstag 7. September

Yosemite National Park - Mono Lake - Death Valley National Park - Las Vegas (511 Meilen)

Mark G.

Pi-Jay

Im Urlaub macht man Dinge, die man im Alltag nicht tun würde - dies bedeutet für mich zum Beispiel, um 04.30 Uhr (heute), 06.00 Uhr (Montag) oder 04.00 Uhr (Sonntag) aufzustehen, um das anspruchsvolle Programm durchzuziehen - dies zieht natürlich nach sich, dass man meist vor 24.00 Uhr schon wie erschlagen im Bett liegt...

Heute war ein Tag der Extreme - von 29 Grad Fahrenheit (-2 Grad Celsius) bis 120 Grad Fahrenheit (49 Grad Celsius) und auch landschaftlich konnte es nicht verschiedenartiger sein - von der Hochebene im Yosemite NP (3000m hoch) bis zur Badwater Senke im Death Valley NP (86m unter dem Meeresspiegel)...









Zu sagen, dass wir im Morgengrauen aufgestanden wären, wäre eine gewaltige Untertreibung, denn es war praktisch mitten in der Nacht. Obwohl wir beinahe acht Stunden geschlafen hatten, war es um halb fünf Uhr einfach viel zu früh, um sich auf den Weg zu machen. Aber heute wollten wir nach Las Vegas fahren und unterwegs eine Menge anschauen. Yosemite bei Sonnenaufgang hat geradezu etwas Magisches - ist aber auch schweinekalt. Und trotzdem haben wir, man glaubt es kaum, einen Radfahrer gesehen, der sich im Dunkeln den Berg hochquälte! Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt flitzten wir (in kurzen Hosen!) aus dem Wagen, knipsten wild drauf los und sprangen gleich wieder zurück in die angenehme Wärme der Heizung. Einige Stunden später, als wir in der Wüste waren, wünschten wir uns die Kälte dann beinahe zurück...

Über den Tioga Pass mit über 3000 Metern Höhe ging es zuerst zum Mono Lake und seinen surrealen Kalksteinfelsen. Von denen haben wir leider nicht viel gesehen, da die Straße zum See gerade repariert wird und wir uns auf der Suche nach einer Alternativroute ein wenig verirrt haben. Dafür haben wir uns im Museum umgesehen und unser Gewicht in Shrimps auswiegen lassen. Ich bin, habe ich gelernt, praktisch 550.000 Shrimps (nicht die normalen, die wir kennen, sondern die Mini-Shrimps aus dem Mono Lake).

Einige Zeit später kamen wir in die Wüste und schließlich nach Death Valley, das gar nicht so tot aussieht, wie der Name suggeriert. Aber es war heiß, sehr, sehr heiß. Die höchste, von unserem Wagen gemessene Temperatur betrug 120 Grad Fahrenheit, das sind etwa 49 Grad Celsius. Na, ein Glück, dass wir nicht im Sommer unterwegs sind. Und auch hier haben wir einen Radfahrer gesehen...

Am Batwater Basin, dem tiefsten Punkt der USA, ca. 86 m unter dem Meeresspiegel gelegen, haben wir einen kleinen Spaziergang unternommen, um uns die salzverkrusteten Böden anzusehen. Überraschenderweise gab es dort sogar einen kleinen Teich, na ja, eher eine sehr große Pfütze. Der Wind war heiß und wehte recht kräftig - man fühlte sich wie im Inneren eines Föns. In kürzester Zeit hatten wir unser Wasser ausgetrunken, wobei der letzte Rest immer wärmer wurde. Am Ende hätte ich mir davon schon beinahe einen Tee kochen können, so warm war es. Die umliegende Felslandschaft ist atemberaubend schön, unglaublich farbenfroh und stellenweise stark zerklüftet.

Nach rund 14 Stunden Fahrt kamen wir schließlich in Las Vegas an, das im Dämmerlicht vor uns auftauchte wie eine Fata Morgana. Ein kleiner Imbiss noch - mit einem leckeren Donut von Krispy Kreme als Nachtisch - und dann fielen wir alle hundemüde ins Bett.







Mittwoch 8. September

Las Vegas

Mark G.

Pi-Jay

Vegas ist immer einen Stopp wert... Zum einen bleibt diese Stadt eine wahrgewordene Fata Morgana in der Wüste, zum anderen strahlt sie einen (widernatürlichen) Reiz aus, dem man sich kaum entziehen kann. Da wären die kitschigen Hotels, die Buffets (heute im Luxor - sehr preiswert und ordentlich), die Shows und das Glücksspiel...

M. & E. sind aus Los Angeles angereist und verbringen zwei Tage in Sin City mit uns...




Ausschlafen - endlich. Obwohl wir inzwischen so ans frühe Aufstehen gewohnt sind, dass wir um kurz nach sieben Uhr bereits munter waren. In dem einen Jahr seit unseres letzten Besuchs hat sich nicht viel verändert, was für Las Vegas erstaunlich ist. Die Baustellen des letzten Jahres bestehen immer noch, niemand arbeitet, ein deutliches Zeichen dafür, dass die Rezession noch immer nicht überwunden ist. Ein Flügel des Palazzo ist sogar nur halb fertig, gleichzeitig läuft der Hotel- und Kasinobetrieb aber unverändert weiter. Nur am City Center, das inzwischen eröffnet wurde, wird weiterhin gearbeitet. Dieser Komplex aus neun Hochhäusern ist schon ziemlich beeindruckend, die Architektur kühl, aber auch verspielt, mit vielen, interessanten Details und einem Café/Restaurant, das in einem hölzernen Käfig in die weitläufige Shopping Mall hineinragt. Fehlen nur noch die vielen Besucher - es war zu unserem Erstaunen ziemlich leer dort.

Dafür war es auf dem Strip umso voller. Die Ferienzeit ist vorbei, aber noch immer wälzen sich die Menschenmassen über die Gehsteige. Das Wetter war angenehm, nur 34 Grad, was für Vegas um diese Zeit schon beinahe mild zu nennen ist, und es wehte eine kühle Brise, die sich am Abend zu einem heftigen Wind entwickelte.

Mit M. und E. ging es dann ins Luxor, da das Hilton den Star-Trek-Ride, den wir ursprünglich machen wollten, mittlerweile abgeschafft hat. Das Essen war völlig in Ordnung, vor allem zu dem relativ günstigen Preis. Kulinarische Neuentdeckung des Tages war ein Jicama-Salat. Jicama ist eine Wurzel, die geschält, in Scheiben oder Stiften geschnitten und dann sauer angemacht wird. Sie schmeckt saftig, ist knackig und hat was von einem süß-sauer eingelegten Apfel. Die in der mexikanischen Küche unvermeidlichen Kerbel, Chili und Mais dürfen natürlich nicht fehlen. Insgesamt ein sehr leckeres Büffet. Warum aber das süße Ambrosia (verschiedene Früchte, Nüsse, Marshmellows und Rosinen gemischt mit (saurer) Sahne) ausgerechnet als Vorspeisensalat gereicht wird, werde ich wohl nie verstehen...

Abgesehen von der ausgedehnten Mittagspause waren wir den ganzen Tag am Strip unterwegs, um uns die Hotels anzusehen. Paul G. und Bee G. haben dabei mehr Fotos gemacht als in drei Tage National Parks zusammen, und obwohl ich schon zum dritten Mal in Las Vegas bin, habe ich auch viel (zu viel) geknipst. Immer einen Besuch wert ist das Bellagio mit seiner fantasievollen Dekoration im Shopping Center - diesmal als Garten, den man in der Insektenperspektive erleben kann, inklusive gigantischer Blüten und Riesenameisen aus Bronze. Nach acht Stunden - und einem kollektiven Aufstöhnen bei jeder Treppe, denn unsere Muskeln sind noch von der Wanderung in Yosemite verkatert - fielen wir wie an jedem Tag müde ins Bett.


Donnerstag 9. September

Las Vegas

Mark G.

Pi-Jay

Heute ein weiteres Buffet (im Bellagio: mit $19,95 etwas teurer, aber das bislang beste Mittagsbuffet, das ich in all meinen Aufenthalten hier gegessen habe), eine Show (und wieder Cirque du Soleils Love - nicht umsonst wurde diese Beatles-Show zum vierten Mal in Folge zur besten Show des Jahres in Vegas gewählt) und Glücksspiel (immerhin knapp $200 gewonnen)...

Danach hieß es (für dieses Jahr) endgültig Abschied von M. & E. zu nehmen...


Und weiter ging es mit unserem Fototrip auf dem Strip. Die letzten Hotels/Kasinos mussten besucht, das Glück herausgefordert (immerhin bin ich diesmal mit einem kleinen Plus abgereist) und der Magen verwöhnt werden. Das Bellagio-Buffet war wirklich erstklassig, auch wenn ich erneut feststellen musste, dass mir die Vorspeisen besser schmecken als die Hauptgerichte (und am wenigsten das Fleisch). Zum Ausgleich sind wir wieder viel gelaufen und haben noch mehr Fotos gemacht. Es gibt in Las Vegas aber auch an jeder Ecke eine neue Verrücktheit zu entdecken. Zu den Batmans und Elvis' haben sich inzwischen Michael Jacksons und Na'vis (auf Plateauschuhen!) gesellt, und in jedem Hotel ist uns mindestens ein Brautpaar entgegen gekommen, sogar bei den Buffets tummelten sie sich. Nach einigen Stunden, in denen wir den Strip rauf und runter gegangen sind, wurden uns manche Gestalten direkt vertraut. Auf einer Fußgängerbrücke stand etwa ein Akkordeonspieler, der sein Instrument auf grausame Art malträtiert hat (wenn er Geld bekommen hat, dann fürs Aufhören), und als wir etwas später erneut an ihm vorbeikamen, hatte er Gesellschaft von einem Gitarristen, der noch weniger spielen konnte als er...

Vegas ist wie ein Disneyland für Erwachsene, voller Kunstwelten, Instantträumen und Sehnsuchtspunkten, in dem jedes Bedürfnis befriedigt wird, noch bevor es einem bewusst ist. Ein Ort des Überflusses und der Verschwendung, ein geschlossenes System von Geschmacklosigkeiten, das man in seiner surrealen Kitschigkeit trotzdem toll finden kann. Mit der Zeit fangen aber verschiedene Dinge an zu nerven (vor allem in Vegas und auch allgemein in den USA): die Dauerbeschallung mit Musik in den Shoppingcentern, die bisweilen ohrenbetäubend ist, der Chlorgeschmack des Wassers und auch der Softdrinks, die aufdringlichen "Klapper", die einem ihre Reklamezettel (für Nachtclubs und Oben-ohne-Bars) aufdrängen wollen oder die Gerüche -  neuester Trend ist die Parfümierung von Läden und auch Kasinos, was recht angenehm sein kann oder ganz grauenvoll. Und warum werden alle Badezimmer für Orang-utans gebaut? Die Toilettenschüsseln sind so niedrig, dass man beinahe auf dem Boden sitzt, und das seidenpapierdünne Toilettenpapier hängt grundsätzlich knapp außerhalb einer bequemen Reichweite (da ist das morgendliche Stretching gleich mit drin).

Alles in allem war es wieder ein toller, gleichzeitig ein wenig zu langer und doch zu kurzer Aufenthalt in Las Vegas. Ab jetzt heißt es wieder Natur pur.

Freitag 10. September

Las Vegas - Zion National Park (169 Meilen)

Mark G.

Pi-Jay

Dieses Mal waren im Zion NP wieder die Klassiker dran - die 4h Wanderung nach Angels Landing und die Flußwanderung im Virgin River (diesmal ging es wesentlich weiter als vor fünf Jahren, da der Fluß weniger Wasser führte).




Wie immer ging es schon sehr früh los, und so kamen wir erst in Mesquite zu einem ordentlichen Frühstück, ein Buffet zu einem günstigen Preis, das erstaunlich viel zu bieten hatte. Auch genmanipulierte Paprikas, die im Dunkeln leuchteten. Mit sehr viel Obst und Bananenbrot (gehört eigentlich nicht zu meinen Lieblingsspeisen, war aber ziemlich lecker) gestärkt, konnten wir unsere Reise fortsetzen. Für Grünteetrinker wie mich ist eine USA-Reise immer eine Tortur, seltsamerweise bekommt man inzwischen in kleineren Orten manchmal ganz ordentlichen Tee in Beuteln, in größeren dagegen nicht. Leider verwenden sie grundsätzlich gechlortes Wasser, so dass der Geschmack sowieso beim Teufel ist...

Die für mich zweite Besteigung von Angel's Landing verlief angstfrei und reibungsloser als beim ersten Mal, auch weil die Temperaturen angenehmer waren. Nur Bee G. verließ nach zwei Dritteln der Mut, und sie wartete auf unsere Rückkehr. Leider trafen wir einige deutsche Reisende auf dem Gipfel und verplauderten uns ein wenig. Die anschließende Wasserwanderung war Balsam für unsere wunden Füße, die sich nach einiger Zeit allerdings wie abgestorben anfühlten. Die Strömung war heuer nicht so stark, dass es einen umgerissen hätte, und der Wasserstand relativ niedrig. Durch das viele Geröll am Flußbett und das eiskalte Wasser wirkte die Wanderung wie eine Mischung aus Fußreflexzonenmassage und Kneipp-Kur. Sehr belebend.

Die einheimische Tierwelt ließ sich häufiger blicken als in den letzten Jahren. So konnten wir ausgiebig Rehe (oder eine Art davon) beobachten, und auch die Streifenhörnchen waren so zutraulich und frech wie gewohnt. Das Füttern, das schon immer verboten war, wird inzwischen mit einer Geldbuße geahndet. Den verfetteten Hörnchen tut das auf jeden Fall gut. Uns täte eine Diät eigentlich auch gut, denn trotz der langen Wanderstunden habe ich das Gefühl, zugenommen zu haben. Woran das Restaurant bei unserem Hotel nicht ganz unschuldig ist. Das Switchback ist nicht nur hübsch gelegen und eingerichtet, sondern verfügt auch über eine ausgezeichnete Küche (natürlich zu leicht überhöhten Preisen wegen der direkten Nähe zum Park).


Samstag 11. September

Zion National Park - Bryce National Park - Kanab (207 Meilen)

Mark G.

Pi-Jay

Nach all den Strapazen der letzten Tage (auch in Las Vegas sind wir wohl mindestens 30km gelaufen), entschieden wir uns für die kurze Wanderung im Bryce Canyon NP (knappe 3h), die aber natürlich auch etliche Highlights bietet. Danach klapperten wir die üblichen Haltepunkte entlang der Straße ab...




Der Tag begann wieder mit einem Buffet, das ausgesprochen gut war. Nein, es war das beste Frühstück, das ich in den USA bisher hatte, mit viel frischem Obst, köstlichen Waffeln und Kartoffeln. Und sie hatten sogar grünen Tee...

Auch der dritte Besuch hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass Bryce Canyon der schönste aller amerikanischen Nationalparks ist. Gewissermaßen das Venedig unter den Parks, denn wohin man auch schaut, überall bieten sich die schönsten Fotomotive an. Auch die Tierwelt ließ sich blicken, neben neugierigen Streifenhörnchen (ich habe inzwischen wohl hundert Fotos von ihnen) lauerte ein blauer Vogel im Baum über unserem Picknickplatz auf kleine Krumen, die wir zurücklassen würden. Leider war es sehr schwer, ihn zu fotografieren, denn er blieb immer im Schatten, aber ein paar ganz gute Schnappschüsse sind uns dann doch gelungen.



Diesmal haben wir in Page ein wesentlich besseres Hotel erwischt, es scheint in unserem Zimmer niemand kürzlich verschieden zu sein, und wenn doch, dann riecht man es wenigstens nicht mehr. Als Besonderheit kann das Hotel übrigens den langsamsten Fahrstuhl der Welt aufweisen. Die Einrichtung ist sehr rustikal, die Stühle kuhfleckig, die Tapeten mit Cowboystiefeln oder lassoschwingenden Rodeoreitern verziert, auf dem Teppich im Frühstücksraum tummeln sich Büffel jagende Indianer, und die Lampen haben die Form von Rinderhörnern. Yiehah! Essen gingen wir außerhalb, wieder in Needra's Too, einem mexikanischen Restaurant, das uns vom letzten Jahr in guter Erinnerung geblieben war. An den Wänden hingen noch die Fotos der Filmstars, die hier in der Nähe gedreht haben (z.B. entstanden hier Maverick oder Open Range), und das Essen war wieder vorzüglich. Zum Nachtisch gab es eine hiesige Spezialität: frittiertes Eis in einem knusperigen Zimt-Taco.

MARK G. & PI-JAY IN LA-LA-LAND

 

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