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X-MEN 2 X2: X-MEN UNITED
USA 2003 - 134 Minuten - Budget $110.000.000
Regie: Bryan Singer Drehbuch: Michael Dougherty, Dan Harris nach einer Story von Bryan Singer, David Haytner, Zak Penn |
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Mit Patrick Stewart (Professor Xavier), Hugh Jackman (Logan/Wolverine), Ian McKellen (Eric Lensherr/Magneto), Halle Berry (Storm), Famke Janssen (Jean Grey), James Marsden (Scott Summers/Cyclops), Rebecca Romijn-Stamos (Mystique), Brian Cox (William Stryker), Alan Cummings (Kurt Wagner/Nightcrawler), Bruce Davison (Senator Kelly), Shawn Ashmore (Bobby Drake/Iceman), Aaron Stanford (John Allerdyce/Pyro), Kelly Hu (Yuriko Oyama), Anna Paquin (Rogue), Katie Stuart (Kitty Pryde), Kea Wong (Jubilee) |
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USA Mit einem Einspiel von $85,6 Mio. in den ersten drei Tagen konnte das Sequel den viertbesten Start aller Zeiten hinlegen, 57 % über dem Start des Originalfilms. Nach nur sechs Tagen wurde die $100 Mio.-Marke überschritten. Am 15. Tag wurde das Gesamtergebnis des ersten Teils ($157,3 Mio.) übertroffen, am 33. Tag die $200 Mio.-Hürde genommen. |
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DEUTSCHLAND Ein erstes Wochenende mit 893.412 Besuchern bedeutet den drittbesten Mai-Start aller Zeiten, 1 % unter dem Start des Originalfilms. Mit insgesamt 2,1 Mio. Besuchern blieb die Fortsetzung unter dem Endergebnis des ersten Teils (2,4 Mio.). |
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Mark G. |
Vorneweg: ist X-Men 2 besser als X-Men? Die Antwort lautet erst einmal nein (ich will noch die OV-Fassung sehen), aber er ist auch auf keinen Fall schlechter als der Originalfilm. Der zweite Teil ist größer, bunter, spektakulärer, bietet bessere und härtere Kampfszenen sowie mehr Charaktere, die von Regisseur Bryan Singer liebevoll in Szene gesetzt werden. Der größte Verdienst von Singer ist es aber, eine Welt zu kreieren, der man es abnimmt, dass sie von Mutanten bevölkert wird - selbst Spider-Man ist es nicht vollständig gelungen, die Unrealität abzuschütteln. Das mag zum Teil daran liegen, dass uns die Charaktere aus dem ersten Teil bekannt sind (da zahlt es sich aus, dass beide Filme nahtlos ineinander übergehen), das liegt aber auch daran, dass wir alle schon in Situationen waren, in denen wir uns als Außenseiter gefühlt haben - ein Dauerzustand für die jungen und erwachsenen Mutanten. Hinzu kommt, dass sich Singer weigert, die Welt in Schwarz/Weiß zu malen (selbst der Oberschurke Stryker hat Momente, die sein böses Treiben ein wenig nachvollziehbar machen - wie auch schon Magneto im ersten Film). Überhaupt gelingt Singer das Kunststück, trotz des dicht gedrängten Plots, seinen Figuren Momente der Ruhe zu gönnen, die ihnen mehr Leben einhauchen. Ein gutes Beispiel dafür findet sich in der X-Flugmaschine, als Mystique und Magneto im Hintergrund miteinander plaudern. Da wird in wenigen Sekunden klar, dass die beiden weit mehr verbindet, dass da eine Freundschaft besteht, die auf gegenseitigen Respekt basiert, aber auch eine liebevolle Ergebenheit der Schülerin gegenüber ihrem Mentor existiert. Muss ich eigentlich erwähnen, dass Ian McKellen allen die Schau stiehlt (Patrick Stewart hat in diesem Film leider nicht viel zu tun)? Aber die gesamten Castmitglieder sind in ihre Rollen hineingewachsen, da gibt es so gut wie keinen Fehlgriff (ausgerechnet Anna Paquin wirkt ein wenig blass). Tja, das klingt jetzt alles eigentlich besser als eine Note 2, aber der Film hat kleinere Längen, und meine Erwartungshaltung war doch recht hoch. Ich bin gespannt, ob ich meine Bewertung nächste Woche korrigiere, wenn ich die OV-Fassung gesehen habe (Ian und Patrick im Original, dass muss einfach sein!). Schade, dass Meister Mim so schreibfaul ist, denn er hat eine ziemlich entgegengesetzte Meinung zum Film. NACHTRAG: Auch bei zweiter Betrachtung (diesmal in OV) verliert der Film nichts von seinen Qualitäten, dafür entdeckt man kleinere Details, die Freude machen. Meine Lieblingsszene des Films bleibt übrigens Magnetos Gefängnisausbruch. |
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Pi-Jay |
Mutationen sind eine Laune der Natur, das ist ein wichtiger Bestandteil der Evolution. Mutanten sind anders, das liegt in der Natur der Dinge. Veränderungen machen vielen Menschen jedoch Angst, und manche Menschen bekämpfen diese Angst, indem sie das bekämpfen, wovor sie sich fürchten. Das ist auch schon die gesamte Grundphilosophie von X-Men. Es fängt furios an: Ein Teufel holt den Mann im Weißen Haus (vor einigen Wochen wird sich das so manch einer gewünscht haben). Doch der Attentäter hat es nicht auf Leib und Leben (oder gar die Seele) des Präsidenten abgesehen, sondern will nur eine simple Botschaft übermitteln: Freiheit für Mutanten! Natürlich reicht eine solche Tat aus, die Sicherheitsbehörden Amok laufen zu lassen, und so gerät die geheime Schule für Mutanten des gutherzigen Telepathen Charles Xavier ins Visier der Behörden. Sie wird gestürmt, und in der eindringlichsten und besten Szene des gesamten Films werden wir Zeuge, wie die Mutanten, pardon, die außergewöhnlich begabten Kinder, zur Beute ihrer Jäger werden. Mögen unsere Helden auch Laserstrahlen aus ihren Augen abschießen können, das Wetter oder unsere Gedanken beherrschen, sie werden verfolgt, bedrängt und ausgegrenzt. Sie sind Außenseiter, und daher gehört ihnen unser Herz. Wir zittern mit ihnen, wenn sie in Gefahr geraten, kämpfen mit ihnen gegen das Böse – und müssen sogar hinnehmen, dass sie zwar stark, aber nicht unsterblich sind. Nicht alle Helden werden überleben, und das ist vielleicht die größte Überraschung des Films. Aber es gibt auch Schwächen: Wolverine scheint tatsächlich die eine unsterbliche Ausnahme zu sein, die es eigentlich nicht geben sollte, Xavier verfügt über so phänomenale Kräfte, dass man kaum begreift, was er da tut (hält er die Zeit an oder was?), ist aber selbst ganz leicht vom Gehirn eines anderen Mutanten zu beeinflussen, der wiederum von seinem bösen Vater (schade, aus diesem Konflikt hätte was werden können) und seinem Chemiebaukasten beherrscht wird ... Aber da in der Welt der X-Men alles möglich ist, darf man solche Kleinigkeiten nicht bemängeln. Visuell wird immerhin einiges geboten, wenn auch die persönlichen Schicksale der Figuren im Schein der Explosionen verblassen. Größer, schneller, teurer scheint das Motto gewesen zu sein, und so bekommen wir noch mehr außergewöhnliche Mutanten, spektakulärere Kämpfe und nicht nur einen Bösewicht, sondern deren gleich zwei. Zeitweilig sitzt man schon sehr beeindruckt im Kinosessel, aber im nachhinein bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack: Der Film wirkt eher wie ein Remake als eine Fortsetzung, so als hätte Bryan Singer beweisen wollen, wie toll der erste Teil geworden wäre, hätte er damals ein höheres Budget gehabt. Er erzählt uns leider überhaupt nichts Neues – aber das in großartigen Bildern. |
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