|
STARPOWER ANALYSE REGIE |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die fünfte Ausgabe der Starpower Charts (The Big One 1990-2006) liegt vor. Stichtag für alle Box Office-Ergebnisse und Besucherzahlen war der 31. August 2007 für alle Filme, die bis zum 31.12.2006 gestartet wurden. Es wurden 96 Regisseure und 3 Regisseurinnen berücksichtigt. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Analyse |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wie erfolgreich sind denn die Regisseure wirklich? Natürlich könnte man einfach die US-Box Office-Ergebnisse oder die deutschen Besucherzahlen zusammenzählen und schon hätte man eine einfache Erfolgsliste, die in den oberen Rängen so aussehen würde:
So eine Rangliste ist zwar effektiv und einfach, in meinen Augen aber nicht ganz gerecht. Denn sie sagt immer noch nicht alles über die Zugkraft eines Star-Regisseurs aus. Ein Beispiel: Steven Spielberg und Chris Columbus hatten beide über 41 Mio. Besucher in Deutschland. Steven benötigte dazu aber 13 Filme, Chris nur 10!
Mit anderen Worten: Wir brauchen für die Ermittlung der Starpower auch einen Wert für den Durchschnittserfolg pro Film. Da sähe die Reihenfolge schon anders aus:
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch kurz darauf hinweisen, welche Filme der Regisseure/innen nicht in die Wertung kommen: Dokumentarfilme, Kurzfilme, Kompilationsfilme, Episodenfilme, sowie TV-Filme und Videopremieren.
Wenn man diese Kriterien berücksichtigt, dann ist Woody Allen mit 17 Filmen der Regisseur mit den meisten gewerteten Filmen:
Dem geübten Betrachter wird sicherlich auch aufgefallen sein, dass noch einige wichtige Regisseure fehlen. Die diesjährige Starpower-Rangliste umfasst aber immerhin neunundneunzig Regisseure/innen (das sind 13 mehr als bei der letzten (vierten) Ausgabe), darunter auch fünf deutsche Regisseure. Weitere Regisseure werden natürlich folgen, vor allem Regisseure mit neuen Projekten vor dem Start.
Aber die Starpower-Charts stehen noch auf zwei weiteren Säulen, denn es gibt eine weitere Ungerechtigkeit auszugleichen. In den USA werden ja die Box Office-Ergebnisse und nicht die Besucherzahlen erfasst, dadurch sind natürlich die Regisseure, die ihre großen Erfolge in den 90er Jahren feierten, gegenüber denen mit Hits in den 00er Jahren der Inflation wegen benachteiligt.
Also vergebe ich Punkte für die Top 50-Filme nach dem Schlüssel in der folgenden Tabelle. Top Ten-Filme (extrem hohe Starpower) eines Jahres bekommen Bonuspunkte. Landete der Film eines Regie-Stars auf Platz 51 oder darunter, dann gibt es 0 Punkte (keine Starpower).
Ein Beispiel: 1990 war Kevin - Allein zu Haus mit einem Einspiel von $285,8 Mio. der erfolgreichste Film des Jahres und erhielt 65 Punkte. 2006 war Fluch der Karibik 2 mit einem Einspiel von $423,3 Mio. der erfolgreichste Film des Jahres und erhielt ebenfalls 65 Punkte. Der CGI-Film hat also in der Box Office-Rangliste einen Vorsprung von $137,5 Mio., obwohl der Chris Columbus-Film mit einem inflationsbereinigten Einspiel von $443,5 Mio. sogar von einer leicht höheren Anzahl von Menschen gesehen worden ist. Da beide Filme 65 Punkte haben, wurde hier die Gerechtigkeitslücke geschlossen.
Ein weiterer Vorteil des Punkte-Faktors ist die Abmilderung von Erfolgs-Anomalien wie etwa Titanic's 18 Mio. Besucher (trotzdem nur 65 Punkte) oder die statistische Aufwertung von Krisenjahren. So sieht der aktuelle Punktestand aus:
Auch hier gilt wieder: Zwei Star-Regisseure können die gleiche Punktezahl mit unterschiedlich vielen Filmen erreicht haben. Deswegen gibt es als viertes Standbein die Punktedurchschnitts-Rangliste.
In jeder der vier Teil-Ranglisten wird ein prozentualer Wert für alle Regisseure/innen basierend auf dem Spitzenwert errechnet. Zu guter letzt wird aus den vier errechneten Prozentwerten ein Durchschnitt errechnet, der die Platzierung in den Starpower-Charts bestimmt.
Nach all den Erklärungen wird es nun Zeit für die Charts:
DIE FÜNFTE AUSGABE DER STARPOWER CHARTS (THE BIG ONE 1990-2006)
DIE HIGHLIGHTS:
Chris Columbus, der die letzten Male die Starpower Charts angeführt hatte, musste die Spitzenposition wieder an seinen früheren Mentor Steven Spielberg abtreten (dessen Krieg der Welten war wesentlich erfolgreicher als Columbus' Musical Rent und auch der weniger erfolgreiche München hat da nichts daran geändert). Da Spielberg 2008 wieder mit einem Indiana Jones-Film punkten kann, ist es sehr wahrscheinlich, dass er auf dem ersten Platz auch 2009 zu finden sein wird, wenn die sechste Ausgabe der Starpower Charts der Regisseure erscheint (da Regisseure meist nur alle zwei Jahre einen Film vorlegen, gibt es ein Update auch nur alle zwei Jahre...). 2007 und 2008 werden nach jetzigen Stand neben Spielberg noch sechs weitere Top Ten-Regisseure neue Filme starten: Robert Zemeckis (Beowulf), Ron Howard (Frost/Nixon und Angels & Demons), Peter Jackson (The Lovely Bones), Roland Emmerich (10.000 B.C.), Gore Verbinski (Fluch der Karibik 3 ist schon ein Überblockbuster) und Michael Bay (sein Transformers ist in den USA ein Riesenerfolg, bei uns ein mittlerer Hit). Bis auf den ersten Platz kommt also viel Bewegung ins Spiel...
In den D-Top 20 gab es gegenüber der letzten Ausgabe nur einen Neuzugang: David Zucker (von 22 auf 17). In den US-Top 20 gab es zwei Neuzugänge: Bryan Singer (neu auf 17) und Shawn Levy (neu auf 20). Im Gegenzug mussten James L. Brooks (von 14 auf 37) in Deutschland und Wolfgang Petersen (von 13 auf 22) und Jon Turteltaub (von 20 auf 23) in Amerika die Top Twenty räumen.
Nach wie vor gibt es in der Zugkraft der Regisseure erhebliche Landes-Unterschiede (Top 20-Stars mit mehr als 20 Plätzen Differenz):
Tom Shadyac: USA Rang 11, Deutschland Rang 31 Tim Burton: USA Rang 16, Deutschland Rang 53 Bryan Singer: USA Rang 17, Deutschland Rang 42 Sam Raimi: USA Rang 19, Deutschland Rang 43 Shawn Levy: USA Rang 20, Deutschland Rang 55
oder umgekehrt: Peter Weir: Deutschland Rang 16, USA Rang 64 David Zucker: USA Rang 17, Deutschland Rang 46 Jim Abrahams: Deutschland Rang 18, USA Rang 82 Sönke Wortmann: Deutschland Rang 20, USA Rang 98
Bei den Landesunterschieden ist einer davon (Peter Weir) kalendarisch begründet (der Hitfilm Der Club der toten Dichter ist in Deutschland innerhalb des Erhebungszeitraums 1990-2006 gestartet, in den USA schon 1989).
THE BIG ONE umfasst immerhin 17 Jahre Box Office-Geschichte, aber Regisseure kommen und gehen. Deswegen gibt es die Starpower-Charts auch auf die einzelnen Dekaden aufgeschlüsselt:
Die 00er Jahre (2000-2006) Die 90er Jahre (1990-1999)
Nicht überraschend dominiert Peter Jackson in beiden Ländern das aktuelle Jahrzehnt mit einem perfekten Wert von 100 %. Aber alles ist vergänglich...
Wo es aufstrebende Star-Regisseure gibt, müssen Altstars abdanken. Die größten Loser der Dekade sind in den USA (Top 20-Stars, die um mehr als 25 Plätze abrutschten):
James Cameron: 90er Jahre Rang 2, 00er Jahre Rang 0 Tom Shadyac: 90er Jahre Rang 5, 00er Jahre Rang 30 Jan De Bont: 90er Jahre Rang 10, 00er Jahre Rang 59 Joel Schumacher: 90er Jahre Rang 11, 00er Jahre Rang 68 Richard Donner: 90er Jahre Rang 13, 00er Jahre Rang 79 Peter & Bobby Farrelly: 90er Jahre Rang 14, 00er Jahre Rang 45 Chuck Russell: 90er Jahre Rang 15, 00er Jahre Rang 52 Tony Scott: 90er Jahre Rang 18, 00er Jahre Rang 46 Jerry Zucker: 90er Jahre Rang 19, 00er Jahre Rang 60 John McTiernan: 90er Jahre Rang 20, 00er Jahre Rang 82
in Deutschland: James Cameron: 90er Jahre Rang 2, 00er Jahre Rang 0 Garry Marshall: 90er Jahre Rang 5, 00er Jahre Rang 43 Jan De Bont: 90er Jahre Rang 8, 00er Jahre Rang 47 Brian Levant: 90er Jahre Rang 10, 00er Jahre Rang 62 M. Night Shyamalan: 90er Jahre Rang 12, 00er Jahre Rang 37 Jerry Zucker: 90er Jahre Rang 13, 00er Jahre Rang 71 Peter Weir: 90er Jahre Rang 14, 00er Jahre Rang 65 James L. Brooks: 90er Jahre Rang 15, 00er Jahre Rang 90 Jim Abrahams: 90er Jahre Rang 18, 00er Jahre Rang 0 Joel Schumacher: 90er Jahre Rang 19, 00er Jahre Rang 73 Kevin Reynolds: 90er Jahre Rang 20, 00er Jahre Rang 88
Natürlich haben diese Star-Regisseure von 2007 bis 2009 die Möglichkeit für ein Comeback, aber in den ersten sieben Jahren dieses Jahrzehnts haben die Sterne dieser Herren ganz schön an Glanz verloren.
Die Dekadencharts zeigen auch sehr eindrucksvoll, wie ein Franchise einen Regisseur nach oben katapultieren kann. So war Peter Jackson in den 90er Jahren auf dem 95. (D) und 96. Platz (USA) zu finden, nur um in der aktuellen Dekade dank der Herr der Ringe-Trilogie die Nr. 1-Position zu erobern. Bei Sam Raimi sieht es dank Spider-Man ähnlich aus: von Platz 81 auf Rang 4 in den USA, von 93 auf 15 in Deutschland - und da ist Spider-Man 3 noch gar nicht dabei...
Im Allgemeinen sollte nicht vergessen werden, dass die Erhebungsjahre 1990-2006 sind. Aber von den 83 "geprüften" Regisseuren hatten ihren Debütfilm 38 in den 80er Jahren (Chris Columbus, James Cameron, Roland Emmerich, Peter Jackson, Sam Raimi, Tim Burton, Stephen Sommers, Joel Schumacher, Garry Marshall, Chuck Russell, Tony Scott, Jerry Zucker, Joe Johnston, John McTiernan, Andrew Davis, Steven Soderbergh, Frank Oz, Rob Cohen, Cameron Crowe, Kevin Reynolds, Michael Mann, Stephen Herek, Renny Harlin, Edward Zwick, Penny Marshall, Rob Reiner, David Zucker, James L. Brooks, Harold Ramis, Adrian Lyne, Barry Levinson, Jon Amiel, Jim Abrahams, Mike Newell, Joel Coen, Danny De Vito, Doris Dörrie, George Miller), 19 in den 70er Jahren (Steven Spielberg, Robert Zemeckis, George Lucas, Ron Howard, Ridley Scott, Clint Eastwood, Curtis Hanson, Ivan Reitman, Phillip Noyce, Wes Craven, Peter Weir, Oliver Stone, Martin Brest, Michael Apted, Joe Dante, John Carpenter, Jean-Jacques Annaud, Martin Campbell, Lasse Hallström), und 9 in den 60er Jahren (Wolfgang Petersen, John Woo, Richard Donner, Martin Scorsese, Mike Nichols, Sydney Pollack, Brian De Palma, Woody Allen, Francis Ford Coppola). Würde man diese Jahrzehnte ebenfalls berücksichtigen, dann sähe die Welt schon wieder ganz anders aus. Um so beeindruckender ist es, dass manche dieser Regisseure in dieser schnelllebigen Branche immer noch Hits vorweisen können...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
STARPOWER ANALYSE REGIE |
© INSIDEKINO.COM