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MARK G.'s 3D-MANIA |
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Leserbriefe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
To 3D or not to 3D... |
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Der 3D-Boom geht demnächst ins dritte Jahr, bald 800 Leinwände sind in Deutschland 3Dfähig und fast drei Dutzend 3D-Starts sind (bislang) für 2011 angekündigt. Die Besucherzahlen für 2010 sind alles andere als rosig, aber dem Besucher-Minus von momentan etwa 16 % steht dank 3D "nur" ein Umsatz-Minus von ca. 5 % gegenüber... Da Avatar - Aufbruch nach Pandora einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten ist (9,4 Mio. der 11,2 Mio. Besucher sahen die 3D-Fassung) und zurzeit vier der zehn erfolgreichsten Filme des Jahres 3D-Filme sind (Alice im Wunderland, Für immer Shrek, Ich - Einfach unverbesserlich und Drachenzähmen leicht gemacht), kann man sehr wohl den Standpunkt vertreten, dass ohne 3D alles viel schlimmer wäre...
Aber ist dem wirklich so? Haben die teureren 3D-Ticketpreise vielleicht doch dazu geführt, dass sich viele Kinogänger den "Luxus" nicht mehr leisten können oder wollen? Oder hat einfach nur das Angebot 2010 nicht gestimmt (es gab ja dieses Jahr wirklich weniger attraktive Sequels und deutsche Produktionen)? Schließlich muss jeder Kinobetreiber bedenken, dass höhere Eintrittspreise eher dem Verleiher zu gute kommen und dafür der Besucher dann eventuell an der Theke spart - ganz zu schweigen davon, dass 16 % Besucher-Minus theoretisch auch 16 % Theken-Minus bedeuten...
Wie kann man aber feststellen, ob 3D eher schadet oder nutzt? Natürlich kann die Branche teure Umfragen in Auftrag geben, aber ich versuche hier eine andere Herangehensweise: Fortsetzungen...
Fortsetzungen sind leicht zu erfassen, da man die ungefähre Größe des Zielpublikums aufgrund der Vorgänger schon kennt - im Gegensatz zu Originalfilmen, bei denen es reine Spekulation wäre, ob nun eine 2D oder 3D-Fassung erfolgreicher wäre...
Natürlich kann man hinterfragen, ob acht Filme (so viele 3D-Sequels gab es in den letzten 1 1/2 Jahren) eine solide Basis bilden können, einen handfesten Trend auszumachen - aber jeder kann sich seine eigene Meinung bilden...
Um die Untersuchung verständlicher zu gestalten, habe ich die 3D-Fortsetzungen in Familienfilme und Nicht-Familienfilme aufgeteilt:
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Nicht-Familienfilme USA |
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Nach Umsatz war FD4 tatsächlich die erfolgreichste Fortsetzung, hatte aber die wenigsten Besucher aller vier Filme (ohne 3D-Zuschlag wäre das Box Office bei etwa $56 Mio. anzusiedeln).
Sowohl nach Umsatz als auch nach Besuchern ist SU3 der erfolgloseste Film der Serie.
Umsatztechnisch liegt RE4 voll im Rahmen aller Vorgänger, trotzdem hatte der vierte Teil die wenigsten Besucher (ohne 3D-Zuschlag wäre das Box Office bei etwa $50 Mio. anzusiedeln).
Nach nur zehn Tagen im Einsatz ist klar, dass J3 definitiv der erfolgreichste Film der Serie wird, denn der Umsatz der Vorgänger ist nach zehn Tagen schon fast erreicht und um die gleichen Besucherzahlen wie die Vorgänger zu erreichen, ist ein Einspiel von $106 Mio. nötig - momentan ist das Sequel sogar auf $120 Mio.-Kurs.
Fazit: Der Umsatz der Fortsetzungen lässt sich in der Regel halten, die Besucherzahlen aber nicht.
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Nicht-Familienfilme Deutschland |
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Keine Frage, FD4 ist die mit Abstand erfolgreichste Fortsetzung.
Keine Frage, SU3 ist der erfolgreichste Film der Serie.
Keine Frage, RE4 ist der erfolgreichste Film der Serie.
Der Start von J3 steht unmittelbar bevor und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies der erfolgreichste Film der Reihe werden wird.
Fazit: Im Gegensatz zu den USA ist in Deutschland das Urteil eindeutig - Nicht-Familienfilme profitieren eindeutig von 3D und revitalisieren alte Filmreihen.
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Familienfilme USA |
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IA3 ist der erfolgloseste Film der Serie, ohne 3D-Zuschlag wäre der Umsatz bei etwa $165 Mio. anzusiedeln.
SH4 ist der mit Abstand erfolgloseste Film der Serie, ohne 3D-Zuschlag läge der Umsatz bei ca. $200 Mio.
TS3 liegt zwar nach Umsatz vorne, aber um die Besucherzahlen der ersten Fortsetzung zu erreichen, wären etwa $461 Mio. nötig gewesen.
Ein Rückgang von 67 % beim Umsatz und 72 % an Besucherzahlen für C&D2.
Fazit: Kein einziger Familienfilm konnte die Besucherzahlen des Vorgängers halten, zum Teil waren die Rückgänge erheblich.
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Familienfilme Deutschland |
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IA3 konnte die Besucherzahlen des Vorgängers knapp wieder erreichen, allerdings muss bemerkt werden, dass es damals wesentlich weniger 3D-Leinwände gab (gerade einmal 110 zum Start) und dementsprechend 6,5 Mio. der 8,7 Mio. Tickets für die 2D-Fassung gelöst wurden.
SH4 ist der mit Abstand erfolgloseste Film der Serie.
TS3 ist der mit Abstand erfolgloseste Film der Serie.
C&D2 liegt 59 % unter dem Vorgänger.
Fazit: Mit Ausnahme des 3D-Frühlings IA3 brachen die Fortsetzungen um mindestens 38 % ein. Dieser Trend ist übrigens nicht nur auf Deutschland beschränkt, in Frankreich startete gerade Arthur und die Minimoys 3D deutlich unter den beiden Vorgängern.
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FAZIT |
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Wie bereits erwähnt, sind acht Filme eventuell nicht
genug, um einen Trend auszumachen, aber es ist schon ein wenig
beängstigend, dass das (zumindest in Deutschland) erwirtschaftete Plus
bei Genrefilmen durch das hohe Minus bei den Familienfilmen mehr als
aufgefressen wird (Steigerungen von insgesamt 1,2 Mio. Besuchern stehen
Verluste von 3,6 Mio. Besuchern gegenüber). Sollten sich diese Beobachtungen in 2011 bestätigen (und Original-3D-Familienfilme ebenfalls unter den Erwartungen bleiben), dann empfehle ich dringend, die 3D-Preisstruktur bei Kindern und Familien noch einmal zu überdenken... Wie immer sind Leserbriefe herzlich willkommen! |
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Danny K. Hi, also ich bin schon der Meinung, dass 3D nur ein Trend ist. Das sage ich jedoch ganz wertungsfrei. An mir selber kann ich sehen, dass ich letztes Jahr verrückt nach 3D war. Mein erster 3D Film war Final Destination 4 und das obwohl ich außer Teil 1 keinen davon kenne und diesen nicht mal sooo gut finde. Dann kamen noch Oben und (wie bei jedem wahrscheinlich) Avatar hinzu. Alice im Wunderland habe ich auch geschaut, allerdings hätte ich diesen auch ohen 3D mitgenommen. Jetzt ist 3D kein Faktor mehr für mich, ins Kino zu gehen. Um es deutlicher zu sagen: Inception möchte ich gar nicht in 3D gucken wollen. Ich denke, es geht mehreren so, dass der anfängliche Hype um 3D -sobald man es ein paar Mal genossen hat- nicht mehr vorhanden ist und wieder die Qualität der Filme entscheidend ist. Das zeigen auch die Meinungen aus meinem persönlichen Umfeld über 3D für zuhause... Familienfilme profitieren imo nicht so sehr von 3D, da einem 6-jährigen diese "Details" des Kinobesuchs glaub ich egal sind. Nichtsdestotrotz finde ich es gut, dass es 3D gibt und zwar aus zwei Gründen: 1. Das Verzögern der -von dir ebenfalls kurz angerissenen- allgemeinen Stagnation der Kinobesuche, bzw. -erträge durch 3D und 2. Die Möglichkeit, 3D endgültig nach jahrzehntelangen Versuchen am Markt zu etablieren, damit nun endlich die Entwicklung in Richtung "Real 3D" ohne Brille voranschreiten kann. Soblad das Nintendo 3DS draußen ist, wird sich dieser Markt rasend schnell entwickeln und in -ich sag mal- ca. 5-7 Jahren die Technik so gut und günstig werden lassen, dass wir das genießen können. Fazit: 3D (mit Brille) ist nur ein
Trend, der hoffentlich lange genug bestehen bleibt, um Medien wirklich
3D fähig zu machen. Das wollen dann auch die Leute zuhause haben, denke
ich... Martin T.
Hallo Mark G, die Schmerzgrenze bei den Preisen bei
Familienfilmen 3 D ist schon viel zu lange überschritten worden. Mit freundlichem Gruß
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