|  | 
	
		|  | 
	
		| 
		Quick Links | 
	
		| 
		
			
				| Februar 2012 |  
				| Mo. | Di. | Mi. | Do. | Fr. | Sa. | So. |  
				| - | - | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |  
				| 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |  
				| 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |  
				| 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 |  
				| 27 | 28 | 29 | - | - | - | - |  | 
	
		| 
		12. Februar 2012 | 
	
		|   
		
			|  | 1- | 
			Sinn und Sinnlichkeit 
			Nach dem Tod ihres Vaters (Tom Wilkinson) müssen Elinor (Emma 
			Thompson), Marianne (Kate Winslet), ihre kleine Schwester und ihre 
			Mutter (Gemma Jones) ihr prachtvolles Haus verlassen und in ein 
			kleines Cottage ziehen. Ihre finanzielle Situation ist angespannt, 
			eine Mitgift nicht vorhanden, dennoch bemühen sich gleich mehrere 
			Gentlemen um die schönen Dashwood-Töchter: Edward (Hugh Grant) 
			bemüht sich um die pragmatische, stets vernunftbetonte Elinor, die 
			jedoch entdeckt, dass er bereits anderweitig verpflichtet ist, 
			während die heißblütige Marianne vom schüchternen Oberst Brandon 
			(Alan Rickman) und dem schneidigen, aber unehrlichen Willoughby 
			umschwärmt wird. 
			Die Romane Jane Austens versprechen 
			nicht nur romantische Verwicklungen und amüsante Begebenheiten, 
			sondern immer auch scharfzüngige Dialoge, genaue psychologische 
			Beobachtungen und eine Spur Gesellschaftskritik. Kein Wunder, dass 
			sie von Kritikern wie Publikum gleichermaßen geliebt werden.
			Sinn und Sinnlichkeit 
			trägt noch den alten, irreführenden Romantitel (der in neueren 
			Ausgaben in Verstand und 
			Gefühl geändert wurde), hat Drehbuchautorin Emma Thompson den 
			Oscar beschert und ist die erste, amerikanische Regiearbeit von Ang 
			Lee. Es ist vielleicht nicht die originalgetreueste Umsetzung, aber 
			dank seines gut aufgelegten Ensembles (abgesehen von einem Hugh 
			Grant, der sich sichtlich deplatziert fühlt) dennoch äußerst 
			gelungen, voller Witz und Charme und auch Romantik. Der ideale Film 
			zum Wohlfühlen an kalten Winterabenden. |  
			|  | 3+ | 
			Good Woman – ein Sommer in 
			Amalfi 
			Das Erscheinen der skandalösen Mrs Erlynne (Helen Hunt) wirbelt die 
			vornehmlich britische Gesellschaft durcheinander, die den Sommer in 
			Italien vertrödelt. Bald machen Gerüchte von einer Affäre mit Robert 
			Windemere (Mark Umbers) die Runde, während seine Frau (Scarlett 
			Johanson) den Avancen des leichtlebigen Lord Darlington (Stephen 
			Campbell Moore) zu erliegen droht. Ein Skandal und gesellschaftliche 
			Ächtung drohen der jungen Frau, die überraschend selbstlosen 
			Beistand von Mrs Erlynne erhält. 
			Bei einem Stück von Oscar Wilde kann 
			man zumindest immer pointierte Dialoge erwarten, und in dieser 
			Hinsicht enttäuscht der Film keineswegs. Die Handlung wurde 
			allerdings in die 1930er Jahre verlegt, was die Skandale leider 
			etwas weniger skandalös erscheinen lässt. Die Handlung ist lange 
			Zeit vorhersehbar, plätschert auf angenehme und unaufgeregte Weise 
			dahin wie man es von geschliffenen Gesellschaftskomödien erwartet, 
			überrascht aber dann doch mit einem Ende, das man nicht hat kommen 
			sehen. Zwar werden für den Zuschauer alle Rätsel gelöst, nicht 
			jedoch für die Figuren, was der Story eine gewisse Tiefe verleiht, 
			die sie angenehm von anderen Filmen dieser Art abhebt und ihr eine 
			gewisse Ernsthaftigkeit verleiht. Mehr Tempo und mehr Schärfe hätten 
			dem Film gut getan, aber diese Schwächen macht die Begegnung mit der 
			wundervollen Helen Hunt wieder wett, und auch Tom Wilkinson glänzt 
			einmal mehr in einer Nebenrolle. |  
			|  | 3+ | 
			
			Out of Time 
			Sheriff Whitlock (Denzel Washington) ist Polizeichef einer kleinen 
			Gemeinde in Florida. Er unterhält ein Verhältnis mit Ann (Sanaa 
			Lathan), die ihren brutalen Ehemann (Dean Cain) verlassen will. Als 
			Ann an Krebs erkrankt und Geld für eine alternative Behandlung 
			braucht, stiehlt Whitlock beschlagnahmte Drogengelder. In der Nacht 
			brennt Anns Haus ab, sie und ihr Mann sterben – und Whitlock gerät 
			in den Fokus der ermittelnden Kommissarin (Eva Mendes), die 
			gleichzeitig seine Ex ist… 
			Thriller wie diese sieht man 
			heutzutage kaum noch: Der Held begeht wider besseren Wissens einen 
			schweren Fehler, gerät in Verdacht, ein Verbrechen begangen zu 
			haben, und verstrickt sich immer tiefer bei dem Versuch, seinen Kopf 
			aus der Schlinge zu ziehen. Die Story lebt von überraschenden 
			Wendungen, Geheimnissen und einem spannenden Showdown, und in diesen 
			Punkten kann Out of Time 
			ganz gut punkten. Hier und da erscheint zwar etwas nicht ganz 
			logisch und wird auch am Ende nicht richtig aufgeklärt, und die 
			erste Hälfte ist ein wenig zu langsam erzählt, aber insgesamt kommt 
			der Liebhaber klassischer Thriller auf seine Kosten. Ganz wunderbar 
			ist der witzige John Billingsley als rotziger Pathologe. |  
			|  | 3 | 
			Die letzte Festung 
			Der hochdekorierte General Irwin (Robert Redford) wird wegen 
			Befehlsverweigerung zu einer Haftstrafe verurteilt und in ein 
			Militärgefängnis überstellt. Schnell erlangt er den Respekt seiner 
			Mithäftlinge und legt sich mit dem tyrannischen Kommandeur Winter 
			(James Gandolfini) an. Zwischen dem ehrgeizigen, aber nur mäßig 
			talentierten Winter und dem genialen Strategen kommt es zu einem 
			erbitterten Duell, das schließlich in einer Revolte gipfelt. 
			Die Geschichte versucht den Spagat 
			zwischen Gefängnis- und Militärdrama, erzählt von einem fiesen 
			Kommandeur, der seine Gefangenen quält, bis diese sich gegen ihn 
			erheben, wie man es schon einige Male gesehen hat, berichtet aber 
			auch von der Kameraderie und dem Heldentum, wie man sie aus 
			Kriegsfilmen kennt. Die übliche Schwarzweißmalerei fällt dabei 
			erfreulich gering aus, Gandolfini verleiht seinem Schurken 
			menschliche, zivilisierte Züge, er ist zwar gemein, aber er hat auch 
			Stil, und Redford ist keineswegs der strahlende Held, sondern 
			besitzt auch ein paar dunkle Flecken auf seiner ansonsten weißen 
			Weste. Das Tempo ist leider etwas gemächlich, und die Geschichte 
			könnte auch etwas spannender erzählt werden, ist aber dennoch 
			befriedigend. Nur das Ende hätte etwas weniger pathetisch ausfallen 
			können. |  
			|  | 4- | 
			Ein verlockendes Spiel 
			1925 fristet der Profi-Football in den USA ein Mauerblümchen-Dasein, 
			während sich die College-Mannschaft riesiger Beliebtheit erfreuen. 
			Um seinen Verein vor dem Aus zu bewahren, engagiert Dodge Connelly 
			(George Clooney) den Star einer College-Mannschaft: Carter „The 
			Bullet“ Rutherford (John Krasinski), der noch immer als Kriegsheld 
			verehrt wird. Doch etwas an seiner Heldentat im Schützengraben 
			scheint faul zu sein, und die ehrgeizige Reporterin Lexie Littleton 
			(Renée Zellweger) will herausfinden, was der Held verbirgt. 
			Der Film will ein historisches 
			Sportdrama sein und Romantische Komödie mit Anleihen an den 
			berühmten Screwball Comedies aus Hollywoods Glanzzeit wie
			His Girl Friday. Das sind 
			große Fußstapfen, in die George Clooney als Regisseur tritt, und er 
			scheitert dabei auf ganzer Linie. Hier und da entwickelt das 
			Drehbuch einen gewissen Charme und punktet mit ein, zwei geglückten 
			Dialogen, ohne jemals den Biss und das Tempo jener Filme zu 
			erreichen, denen er nachzueifern sucht. Die Chemie zwischen Clooney 
			und Zellweger, die noch dazu oft äußerst unvorteilhaft in Szene 
			gesetzt wird (hoffentlich nicht mit Absicht), stimmt einfach nicht, 
			und auch als Sportdrama wirkt das Ganze reichlich bemüht. Die 
			Spielszenen sind nicht packend inszeniert, der Witz ist kaum 
			vorhanden, und die Geschichte um einen Kriegshelden, der eigentlich 
			keiner ist, interessiert niemanden. Immerhin Musik, Ausstattung und 
			Kamera verleihen dem Ganzen noch einen gewissen Charme. |  
			|  | 4- | 
			Public Enemies 
			Anfang der 1930er Jahre ist John Dillinger (Johnny Depp) der 
			Staatsfeind Nummer Eins, ein gefürchteter Bankräuber, der mit seiner 
			Bande nicht einmal vor der Erstürmung eines Gefängnisses 
			zurückschreckt, um dort einsitzende Freunde zu befreien. J. Edgar 
			Hoover (Billy Crudup) setzt daraufhin Agent Melvin Purvis (Christian 
			Bale) auf Dillinger an, der mit neuartigen Ermittlungsversuchen 
			große Erfolge verbuchen konnte. Am Ende kommen sie dem Gangster 
			durch seine Liebe zu Billie Frechette (Marion Cottillard) auf die 
			Spur… 
			Große Gangster mit klangvollen Namen, 
			Überfälle, Verfolgungsjagden, eine große Liebe – der Stoff hat 
			alles, was das Herz begehrt. Michael Mann inszeniert die Geschichte 
			in moderner Optik (sprich: Parkinson-Kamera) und Pastelltönen, 
			verliert seine Figuren dabei aber völlig aus den Augen. Johnny Depp 
			gelingt es nicht, seinen Dillinger auch nur ansatzweise sympathisch 
			erscheinen zu lassen, er wirkt blass und ein bisschen gelangweilt. 
			Immerhin lässt er in seinen Liebesszenen noch ein wenig Leidenschaft 
			durchblicken. Die Story ist im Grunde nur eine einfallslose 
			Aneinanderreihung verschiedener Begebenheiten aus Dillingers letzten 
			Monaten, in denen es von Figuren wimmelt, die man nicht zuordnen 
			kann, und von Verfolgsjagden, die mehr oder weniger nach demselben 
			Muster ablaufen. Mit der Rivalität zwischen Dillinger und Purvis 
			versucht Mann, an seinen Erfolg
			Heat anzuknüpfen, schafft 
			es aber nicht, die Dynamik dieser Gangster-Cop-Beziehung einzufangen 
			oder diesem Handlungsstrang Tiefe zu verleihen.  
			Nach zähen zwei Stunden stolpert der 
			Film endlich in den lange vorhergesehenen Showdown, der dank Marion 
			Cottillards Schauspielkunst tatsächlich einen berührenden Moment 
			aufweist. |    | 
	
		| 
		19. Februar 2012 | 
	
		|   
		
			|  | 3+ | 
			Ziemlich beste Freunde 
			Der schwerreiche, gelähmte Philippe 
			(Francois Cluzet) sucht einen neuen Pfleger. Driss (Omar Sy) braucht 
			einen Job, glaubt aber nicht, dass ein Schwarzer aus einem sozialen 
			Pariser Brennpunkt überhaupt eine Chance hat. Doch er punktet mit 
			Witz und Chuzpe und bringt bald nicht nur Philippes Leben, sondern 
			auch das seiner Tochter und seiner übrigen Angestellten 
			durcheinander. 
			Warum gerade diese nette, aber doch 
			völlig durchschnittliche Geschichte die Massen europaweit ins Kino 
			lockt, werde ich wohl nie ganz verstehen können. Immerhin lebt sie 
			von ihrem charmanten, extrem spielfreudigen Hauptdarsteller Omar Sy 
			und der Chemie zwischen ihm und Francois Cluzet. Eine weitere 
			Erklärung für den immensen Erfolg ist sicherlich die Ehrlichkeit und 
			Authentizität, die dieser Film gegenüber den hochgezüchteten, 
			effektvoll inszenierten und daher immer auch etwas gekünstelt 
			wirkenden Hollywood-Produktionen besitzt. Die Handlung plätschert 
			allerdings ein bisschen zu gemächlich dahin, auch besitzt der Film 
			keinen dramatischen Höhepunkt und ist nach zwei Dritteln seiner 
			Laufzeit eigentlich schon zu Ende. Immerhin kann man oft schmunzeln, 
			manchmal sogar lachen, auch wenn einige Gags etwas unpassend sind. 
			Ein netter Film zum Wohlfühlen und Genießen. |  
			|  | 2- | 
			Der große Crash - Margin Call 
			Als eine Bank in Schwierigkeiten 
			gerät, werden etliche ihrer Mitarbeiter entlassen, darunter auch 
			Eric Dale (Stanley Tucci), der schon seit Jahren dabei ist und 
			gerade eine extrem wichtige Entdeckung gemacht hat, die die Zukunft 
			des gesamten Instituts in Frage stellt. Aus Sympathie überlässt er 
			die Information seinem jungen Kollegen Peter Sullivan (Zachary 
			Quinto), der damit seinen Chef (Kevin Spacey) beeindruckt. Der 
			Vorstand wird mitten in der Nacht einberufen, und es ist dessen 
			Vorsitzender John Tuld (Jeremy Irons), der äußerst skrupellos die 
			Bank rettet – und damit den gesamten Markt ins Chaos stürzt. Der Film zur großen 
			Finanz- und Bankenkrise von 2008 protzt nicht mit bahnbrechenden 
			Effekten oder grandiosen Bildern. Es ist ein Kammerspiel, 
			hervorragend besetzt und solide inszeniert. Es handelt von 
			Karrieristen und eiskalten Abwicklern, ist sehr spannend, obwohl nur 
			wenig passiert, und liefert einen kleinen Einblick in die zynische 
			Welt der Geldinstitute, die die Weltwirtschaft zum Absturz gebracht 
			haben, um ihre Bilanzen zu retten, und jetzt so tun, als wäre nichts 
			gewesen. Vor allem Jeremy Irons läuft wieder einmal zu ganz großer 
			Form auf. Insgesamt hätte man sich mehr Drama, mehr 
			Auseinandersetzungen gewünscht, vielleicht noch den unbefangenen 
			Blick eines Außenstehenden, denn im Grunde stehen alle Protagonisten 
			auf derselben Seite. |  
			|  | 2- | 
			Adam -
			Eine Geschichte über zwei Fremde. Einer 
			etwas merkwürdiger als der andere 
			Adam (Hugh Dancy) leidet am Asperger 
			Syndrom, einer Form des Autismus, die sich oft in einer einseitigen 
			Begabung äußert und in einem problematischen Symptom: Er kann nicht 
			nachvollziehen, was andere Menschen empfinden, und projiziert daher 
			oft seine eigenen Gefühle auf sie. Ist schon eine „normale“ 
			Liebesgeschichte für die Beteiligten oftmals schwierig, tauchen für 
			Adam geradezu unüberwindliche Hürden auf, als er sich in seine 
			Nachbarin Beth (Rose Byrne) verguckt. 
			Lässt man sich vom blöden deutschen 
			Untertitel nicht abschrecken, kann man hier eine wunderbare, leicht 
			schräge Liebeskomödie entdecken, die von ihren warmherzigen 
			Charakteren lebt. Hugh Dancy verkörpert Adam in einer faszinierenden 
			Mischung aus spröder Zurückhaltung und tollpatschiger 
			Liebeswürdigkeit und erweist sich einmal mehr als vielschichtiger 
			Darsteller. Ein schöner, kleiner Film, der völlig unspektakulär 
			bleibt, den man aber dennoch nicht wieder vergisst. |  
			|  | 3+ | 
			Wasser für die Elefanten 
			Nach dem Unfalltod seiner Eltern 
			bricht der Veterinärmedizinstudent Jacob (Robert Pattinson) sein 
			Studium ab und heuert bei einem fahrenden Zirkus an. Schon bald 
			verliebt er sich in Marlena (Reese Witherspoon), die Frau des 
			Direktors August (Christoph Waltz), der ein ziemlich aufbrausender, 
			gewalttätiger Mann sein kann. 
			Zirkus-Filme sind irgendwie aus der 
			Mode geraten, was schade ist, denn sie vereinen exotische Kulissen, 
			artistische Glanznummern und viel Potenzial für Dramen, die 
			zwangsläufig entstehen, wenn so viele verschiedene Charaktere und 
			Ethnien auf engstem Raum zusammenleben. Wie der Roman von Sara Gruen 
			konzentriert sich der Film aber vor allem auf die verhängnisvolle 
			Liebe zwischen Jacob und Marlena, die von ihrem gewalttätigen 
			Ehemann bedroht ist. Leider will es zwischen Witherspoon und 
			Pattinson nicht so recht funken, und auch Christoph Waltz wird der 
			Ambivalenz seines Charakters, der einerseits sehr charmant, 
			andererseits fast schon dämonisch sein soll, nicht gerecht. Das ist 
			aber nicht unbedingt seine Schuld, sondern liegt in erster Linie am 
			Roman selbst, der die Liebesgeschichte quasi mit angezogener 
			Handbremse erzählt und über weite Strecken einfach nicht in Fahrt 
			kommt. Drehbuchautor Richard LaGravanese hätte sich hier ruhig 
			weiter von der Vorlage entfernen dürfen, wie er es in anderen 
			Bereichen auch getan hat. Regisseur Francis Lawrence ist immerhin 
			ein wunderschön bebilderter Film über eine romantisierte Welt 
			gelungen, der zum Träumen einlädt und dessen Ende ans Herz rührt. |  
			|  | 3 | 
			Mission Impossible: Phantom 
			Protokoll 
			Auf den Kreml wird ein Bombenanschlag 
			verübt, die Schuld daran wird dem IMF in die Schuhe geschoben. Ethan 
			Hunt (Tom Cruise) und seinem Team (Jeremy Renner, Simon Pegg und 
			Paula Patton) bleiben nur wenige Tage, um ihre Unschuld zu beweisen 
			und den Schurken Kurt Hendricks (Michael Nyqvist) zur Strecke zu 
			bringen. 
			Wie die Bourne-Filme sind auch die 
			unmöglichen Missionen eine Antwort auf James Bond, die schon immer 
			reichlich gelackt und jenseits unserer Realität angesiedelt waren. 
			Der erste Film war dabei der unterhaltsamste, dessen Niveau dieser 
			vierte Teil nun beinahe wieder erreicht. Die Geschichte selbst ist 
			dabei wie immer schnell vergessen, gleicht sie doch vielen anderen 
			Plotmustern des Genres, aber ein, zwei Szenen – besonders jene, in 
			der Cruise an der Fassade des höchsten Gebäudes der Welt 
			hochklettert – bleiben in Erinnerung. Der Film ist zum Glück sehr 
			schnell inszeniert, denn die Story lässt es doch sehr an Spannung 
			mangeln, und Michael Nyqvist ist ein extrem blasser und langweiliger 
			Bösewicht. Immerhin sorgt Simon Pegg für den dringend notwendigen 
			Humor, der jedoch ein wenig zu sparsam dosiert ist. |  
			|  | 3- | 
			Wall Street – Geld schläft nicht 
			Nach einigen Jahren im Gefängnis kommt 
			Gordon Gekko (Michael Douglas) wieder auf freien Fuß und scheint 
			geläutert zu sein. Der einstige Finanzhai warnt nun vor den Folgen 
			ungezügelten Kapitalismus und hemmungsloser Gier. Seine Tochter 
			Winnie (Carey Mulligan) will dennoch nichts von ihm wissen, hat er 
			sich doch stets als herzlos erwiesen und seine Familie 
			vernachlässigt. Inzwischen ist sie mit Jake Moore (Shia LaBeouf) 
			liiert, der wie ihr Vater an der Wall Street sein Geld verdient, 
			dabei aber immerhin grüne Technologien fördert. Jake ist von Gekko 
			fasziniert, will ihn unbedingt kennenlernen – und erliegt prompt 
			seinem Charme. 
			Gekko ist eine der faszinierendsten 
			Filmfiguren der 80er, ein charismatischer Bösewicht, der von Michael 
			Douglas kongenial verkörpert wurde. Oliver Stones Film rechnete 
			damals gnadenlos mit den Exzessen jener Ära ab, die jedoch, 
			verglichen mit den heutigen Ereignissen, beinahe wie ein Zeitalter 
			der Bescheidenheit anmutet. Es geht eben immer noch schlimmer. Die 
			Finanzkrise, die seit 2008 die Welt in Atem hält, ist der perfekte 
			Hintergrund für einen erneuten Auftritt dieser schillernden Figur, 
			dessen Wandlung vom Saulus zum Paulus man nicht wirklich glauben 
			möchte. Tatsächlich hat Gekko noch so einige schmutzige Tricks in 
			petto, die hier nicht verraten werden sollen. So vielversprechend 
			die Ansätze sind, so enttäuschend ist das Resultat. Oliver Stone 
			erzählt seine Fortsetzung reichlich unentschlossen, Shia LaBeouf 
			bleibt blass, ist einerseits ein gewiefter Banker, andererseits hat 
			er ein (grünes) Herz. Der Film will Banken- und Kapitalismuskritik 
			üben, zugleich aber auch ein Familiendrama sein – und wird am Ende 
			beidem nicht gerecht. Ein paar tolle Seitenhiebe auf die 
			Finanzbranche und die Krise von 2008 sind Stone gelungen, aber es 
			ist bei weitem nicht der große Wurf, den man erwartet hat. |    | 
	
		| 
		26. Februar 2012 | 
	
		|   
		
			|  | 2+ | Drive Der Held (Ryan Gosling) ist ein verdammt guter Stuntfahrer und verdient sich 
etwas nebenbei, indem er sich als Fahrer von Fluchtwagen verdingt. Als er sich 
in seine Nachbarin (Carey Mulligan) verliebt und sie wegen ihres kriminellen 
Mannes in Schwierigkeiten gerät, legt er sich mit einigen üblen Gangstern an… Die Story an sich ist nichts Besonderes, wartet aber mit einigen originellen und 
unerwarteten Wendungen auf. Was den Film einzigartig macht, sind Atmosphäre und 
Inszenierung: Dem dänischen Regisseur Nicolas Winding
Refn ist es gelungen, dem 
Film eine starke Sogwirkung zu verleihen, der man sich einfach nicht entziehen 
kann. Manche Szenen sind vielleicht ein wenig zu langsam erzählt, und ein Manko 
ist es sicherlich auch, dass man über den namenlosen Helden weniger erfährt als 
über die Nebenfiguren, aber insgesamt funktioniert der Film wie ein guter 
Popsong: Man möchte ihn am liebsten immer wieder genießen. Auf jeden Fall einer 
der besten und aufregendsten Filme des Jahres. |  
			|  | 2- | 
Emma 
Emma (Gwyneth Paltrow) hat ihre Erzieherin 
Mrs. Weston (Greta Scacchi) gerade glücklich verkuppelt und Geschmack daran 
gefunden. Deshalb versucht sie, ihre Freundin Harriet Smith (Toni Collette) mit 
dem örtlichen Pfarrer (Alan Cumming) zusammenzubringen, doch der missversteht 
ihre Andeutungen und verfällt Emma selbst.  
Jane Austens Roman zählt neben dem noch 
häufiger verfilmten Stolz und Vorurteil 
zu den Prototypen der romantischen Komödie und lebt von seinen genau 
beobachteten Charakteren und pointierten Dialogen. Gwyneth Paltrow gibt eine 
hinreißende, etwas zu süße Emma ab, und Alan Cumming ist köstlich in seiner 
Rolle. Leider bleibt Jeremy Northam als 
Mr. Knightly etwas blass, wie auch Toni Collette ein wenig unbedarft wirkt. Es 
ist nicht die beste Verfilmung des Stoffes, aber höchst amüsant – und Hugh 
Laurie darf in einer kleinen Nebenrolle so herrlich grummeln wie sonst nur als 
Dr. House. |  
			|  | 3 | Mad Money 
	Bridget (Diane Keaton) lebte bislang ein 
	sorgloses Leben an der Seite ihres Mannes (Ted Danson) – bis dieser mit Ende 
	Fünfzig seinen Job verlor. Nun sind sie pleite, und Bridget sucht einen Job. 
	Wegen mangelnder Erfahrungen und ihres Alters landet sie schließlich als 
	Putzfrau in der Landesbank von Kansas. Dort werden auch ausrangierte 
	Geldscheine vernichtet, was Bridget auf die Idee bringt, dieses bereits aus 
	dem Verkehr gezogene Kapital zu entwenden – eine „Art Recycling“. Zusammen 
	mit Jackie (Katie Holmes) und Nina (Queen Latifah) setzt sie erfolgreich 
	ihren Plan um… 
	Es ist mal ein Heist-Movie der etwas anderen 
	Art, denn wie Bankräuber sehen die drei Damen nicht gerade aus. Obwohl die 
	Grundidee sehr schön ist, die Figuren gut besetzt, und auch ein bisschen 
	Sozial- und Gesellschaftskritik einfließt, bleibt der Film insgesamt doch 
	leider unter seinen Möglichkeiten. Mehr Witz, mehr Schärfe, mehr Spannung 
	wären vonnöten gewesen, um den Stoff über das Mittelmaß hinauszuheben. 
	Unterhaltsam ist der Streifen dennoch. |  
			|  | 3 | 
	Lakeview Terrace 
	Chris (Patrick Wilson) und seine Frau Kerry 
	(Lisa Mattson) ziehen in ein schönes Haus in den Bergen von L.A., doch es 
	kann der Friedlichste bekanntlich nicht in Frieden leben, wenn’s dem bösen 
	Nachbarn nicht gefällt: Streifenpolizist Abel (Samuel L. Jackson) stört sich 
	an dem gemischtrassigen Paar und setzt mit zunächst subtilen, dann immer 
	drastischeren Mitteln alles daran, sie zu vertreiben. Irgendwann eskaliert 
	die Situation… 
	Der Film von Neil LaBute nimmt sich viel Zeit 
	für seine Charaktere, was an sich ja löblich ist, aber den Handlungsfluss 
	hemmt und leider nicht sehr tiefschürfend ausgefallen ist. Samuel L. Jackson 
	verleiht seinem Abel einige dämonische Abgründe, ohne dabei seine 
	Menschlichkeit und Verletzlichkeit aus den Augen zu verlieren, er spielt 
	einen Mann, der nach persönlichen Verlusten und beruflichen Problemen mühsam 
	bemüht ist, die Kontrolle über sein Leben zu behalten und dabei weit übers 
	Ziel hinaus schießt, weil er seinen Kontrollzwang dabei auch auf das Leben 
	anderer ausdehnt. Am Ende – während die Siedlung von einem verheerenden 
	Buschbrand bedroht ist – kommt es zum genreüblichen Zweikampf der 
	beteiligten Parteien, und hier übertreibt um des schieren Effektes willen 
	LaBute doch sehr. So wird das Finale zwar spannender, aber auch 
	unglaubwürdiger. |  
			|  | 3- | Der Adler der neunten 
	Legion 
	Jahre nachdem sein Vater in Schottland eine 
	Schlacht, sein Leben und den Adler seiner Legion verloren hat, wird Marcus 
	Aquila (Channing Tatum) als Kommandant an die nördlichste Grenze des 
	römischen Imperiums gesandt. Er träumt von einem Ziel: den Adler 
	wiederzubeschaffen und die Ehre seines Vaters wieder herzustellen. Dazu 
	macht er sich zusammen mit seinem Sklaven Esca (Jamie Bell) auf in die 
	Wildnis jenseits des Hadrian Walls. 
	Seit 
	Gladiator hat es ja keinen wirklich guten Sandalenfilm mehr gegeben, und 
	so waren die Erwartungen an diese Romanverfilmung relativ groß. Leider 
	werden sie nicht erfüllt, denn der Story mangelt es an Tempo, Spannung und 
	Einfallsreichtum. Marcus und Esca wandern weitgehend unbehelligt durch ein 
	verregnetes Schottland, kabbeln sich mit den blaubemalten Eingeborenen und 
	erfüllen am Ende ihre Mission. Eine kleinere Schlacht, ein paar 
	Schwertkämpfe, aber das war’s auch schon, keine großen Emotionen, dafür ein 
	bisschen zu viel Pathos am Schluss und zwei Schauspieler, die ein wenig 
	gelangweilt wirken. Immerhin ist das Ganze schön bebildert und einigermaßen 
	unterhaltsam inszeniert. |  
			|  | 3- | Wahnsinnig verliebt 
	Angélique (Audrey Tautou) liebt Loїc (Samuel 
	le Bihan), der aber verheiratet ist und demnächst Vater wird. Mit allen 
	Mitteln kämpft sie um ihn und verzweifelt an der Liebe… 
	Die Geschichte lebt von einem interessanten 
	Twist in der Mitte des Films, der hier natürlich nicht verraten werden soll, 
	der aber die gesamte erste Hälfte in einem anderen Licht erscheinen lässt. 
	Das ist gut ausgedacht, aber leider verliert die Story danach an Fahrt, da 
	das bereits Bekannte nun in aller Ausführlichkeit aus einer anderen 
	Perspektive neu erzählt wird. Außerdem gerät die entzückende Audrey 
	Tautou, 
	die hier einmal in einer abgründigeren Rolle zu sehen ist und damit 
	versucht, ihrem Süßes-Mädchen-von-nebenan-Image aus Die fabelhafte Welt der Amélie zu 
	entkommen, aus dem Fokus und wird vom eher langweiligen Samuel le 
	Bihan 
	ersetzt. Insgesamt mangelt es dem Film leider an Spannung und Dramatik, 
	dafür ist er schön bebildert und wartet noch mit einem ganz ansprechenden 
	Ende auf. |    | 
	
		| 
		* | 
	
		|  | 
	
		|  |