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TALK
vom 23.12.2004 bis 11.2.2005
Angelo R. schreibt am 11.2.05:
Gibt es eigentlich ein Kriterium,
nach dem die Academy beurteilt, ob eine Rolle eine Haupt - oder
Nebenrolle ist? Also meiner Meinung nach gibt es bei Hautnah mit
Roberts, Portman, Owen und Law 4 Hauptdarsteller. Owen und
Portman sind nun aber in der Nebendarstellerkategorie nominiert.
Daraus würde ich folgern, dass Roberts und Law auch
Nebendarsteller sind (denn sie sind keinesfalls häufiger zu
sehen, als die anderen beiden), folglich also der Film gar
keinen Hauptdarsteller hat..... Ein weiteres Beispiel ist Jamie
Foxx' Rolle in Collateral, die die Academy als Nebenrolle
einstuft, obwohl er doch mindestens genauso oft im Film vorkommt
wie Tom Cruise und eine ebenso wichtige Rolle spielt.. Gibt es
da eine bestimmte Regel, oder ist dies reine Ansichtssache der
Academy? Mark G. antwortet: Das ist nicht die Akademie die diese Einteilung macht, sondern die Filmstudios. Diese picken sich die Schauspiel-Kategorie heraus, von der sie meinen, dass sie größere Chancen auf Erfolg hat. Dies folgt dann u.a. dazu, dass Foxx in der Nebenrolle vorgeschlagen ist, obwohl er mehr Screentime hat als Cruise. Aber DreamWorks war sich ziemlich sicher, dass die Akademiemitglieder Foxx nicht für Ray und Collateral in der Hauptkategorie stimmen würden und der Erfolg gibt dem Studio recht...
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Trockiweichei schreibt am 10.2.05:
Hallo Mark, ich habe mir gerade den
amerikanischen Trailer zu "Der Untergang" angesehen und spontan
stellte sich mir die Frage, warum dieser Film nicht ins Englische
synchronisiert wurde? Es muss doch technisch und logistisch ohne
weiteres möglich sein, das ein Deutscher Film ins Englische
synchronisiert wird. Mir ist klar, dass es in Amerika keine grosse
Synchrontradition gibt, aber so etwas müsste doch auch in
Deutschland zustande gebracht werden. Auch von den Kosten müsste
dies überschaubar sein, da eine Verwertung der Tonspur durch
zusätzliche Erlöse für DVD und Fernsehen Veröffentlichungen
aufgefangen werden dürften. Also warum trotzdem die Originaltonspur?
Danke schonmal im Voraus für eine Antwort. Mark G. antwortet: Du hast es schon selbst gesagt, in den USA gibt es keine Synchron-Tradition. Dies ist nicht zu unterschätzen denn dies bedeutet auch, dass es auch keine großen Synchron-Talente gibt. Während hier in Deutschland auch A-Schauspieler Synchron-Arbeit leisten, gibt es dort nicht diese Perfektion, die wir hier gewöhnt sind. Zudem hat die Synchronisation in den USA noch immer einen schlechten Ruf weil in den 70er Jahren viele asiatische Martial Arts-Filme mit äußerst kruden Synchron-Tracks versehen wurden. Übrigens, Das Boot war seinerzeit auch in einer synchronisierten Fassung zu sehen, allerdings war die OmU-Fassung wesentlich erfolgreicher. Zudem muss erwähnt werden, dass in vielen Ländern nicht synchronisiert wird, da ist Deutschland eher die Ausnahme.
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Tommy Sch. schreibt am 4.2.05: Hey Unbekannter, erst mal ein riesiges Lob für die tollen Kinocharts (USA und D). Als Cineast freue ich mich über solche genaue Aufstellung natürlich sehr. Nur noch eine Frage. Du hast geschrieben, dass Filme über 3 Millionen Zuschauer in Deutschland als Blockbuster gelten. Ist diese Aussage offiziell oder ist dies Deine "persönliche" Blockbustergrenze? Und weißt Du auch die Blockbustergrenze der USA (ab wie viel $ z.B.)? Gruß
Mark G. antwortet: Thanks! Eine definitive Blockbuster-Grenze gibt es nicht, aber in der Branche gilt allgemein ein Film als Blockbuster, der 3 Mio. Besucher hatte, da seit 40 Jahren für solche Erfolge die Goldene Leinwand vergeben wird. Außerdem deckt sich dies ungefähr mit den Top Ten eines jeden Jahres (etwa zehn Filme pro Jahr schaffen 3 Mio. Besucher). In den USA gilt seit den 70er Jahren ein $100 Mio.-Film als Blockbuster, eine Grenze die ich für längst überholt halte, da ein $100 Mio.-Erfolg im Jahre 1975 etwa 49 Mio. Besucher hatte während heute $100.000.000 gerade mal 16 Mio. Besucher repräsentieren. (Ich werde mittelfristig dazu übergehen nur noch die US-Filme als Blockbuster zu bezeichnen, die umgerechnet 25 Mio. Besucher hatten - heute etwa $160 Mio.).
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U. Boll schreibt am 5.2.05:
Und es wäre nett, wenn Ihr nicht mehr schreiben würdet, ich wäre
der SCHLECHTESTE REGISSEUR. Glaubt Ihr wirklich der Regisseur
von GUTE ZEITEN , SCHLECHTE ZEITEN ist besser? Ihr müßt mal die
Verhältnismäßigkeit dieser Aussagen überprüfen.
Mark G. antwortet: Ich habe natürlich nicht die Möglichkeit zu bestätigen, wer dieses Mail tatsächlich geschrieben hat, da Deine E-Mail-Adresse keinen Hinweis auf Deine Firma enthält, trotzdem antworte ich mal als ob... 1. Meines Wissens habe ich nie behauptet, dass Du der schlechteste Regisseur wärst, sondern lediglich geschrieben, dass Du diesen Ruf hast. Ich könnte auch so etwas nie selber behaupten, da ich nie einen Film von Dir gesehen habe. Auch wenn ich den Trailer von House of the Dead "grottenschlecht" fand (ein Film, den Du meines Wissens in Interviews selbst als 'absichtlich schlecht konzipiert' bezeichnet hast), bezeichnete ich den Trailer von Alone in the Dark in meiner letztwöchigen US-Prognose als "nicht uneffektiv" und in diesem Talk weiter unten als "in meinen Augen in Ordnung" (und das US-Plakat finde ich echt klasse). 2. Ich weiß wieviel Arbeit, Herzschmerz, Zeit, Geld und Geduld in die Produktion eines Filmes investiert wird, deswegen habe ich für mich beschlossen, niemals einen Film vor Start schlecht zu rezensieren, lieber schreibe ich gar nichts über einen solchen Film (gute Kritiken schreibe ich aber auch vorab). Aber dies betrifft Dich nicht, da ich ja noch keinen Deiner Filme gesehen habe, ob vor oder nach Start. Nach Premiere des Films (egal in welchem Land) schreibe ich aber auch einen Verriss. Ich wollte diesen Punkt nur einmal erwähnen, da viele Websites bei weitem nicht so kulant sind und jedes Testscreening rezensieren. 3. Unabhängig davon kennst Du sicherlich die Rotten Tomatoes-Werte Deiner letzten beiden Filme (1 % bzw. 4 %) und die IMDB-Platzierungen in den Bottom 100 (10 und 28), Statistiken und Platzierungen, die ich nicht zu verantworten habe, aber vielleicht für einen gewissen Ruf gesorgt haben. 4. Ist der Regisseur von GZSZ besser? Keine Ahnung, ich habe noch keine einzige Folge gesehen. Aber ich kann Dir versichern, dass jedes Jahr enorm viel Schrott im Kino (und TV) gezeigt wird, Filme wie Dodgeball und White Chicks sind in meinen Augen grottenschlecht - halt, White Chicks habe ich nicht gesehen, aber der Trailer hat mir schon jede Lust genommen, diese "Komödie" zu sehen. Trotzdem haben diese beiden Filme in den USA etwa $180 Mio. eingespielt und bei uns fast eine Million Besucher gehabt. Meine Meinung zählt also bestimmt nicht. 5. Ich hoffe sehr, dass Du mit Deinem nächsten Film Bloodrayne einen Treffer landest, damit Du nicht mehr mit diesem Ruf zu kämpfen hast, denn ich bin egoistisch und will möglichst viele gute Filme sehen...
U. Boll schreibt am 5.2.05:
Der Ruf wird zum Ruf, indem man ihn zitiert. Als dt.
Genreregisseur hat man es schon schwer genug.
Mark G. antwortet: Ich stimme Dir in beiden Punkten zu!
Agent K schreibt am 6.2.05:
Hi Mark,
mit großem Schmunzeln habe ich Uwe
Bolls Reaktion auf Deine US-Prognose zur Kenntnis genommen.
Allein der Glaube, dass es sich hier tatsächlich um den
Regisseur Uwe Boll handeln soll, fehlt mir aber. Warum sollte
ein gestandener Filmemacher, der sich über Jahre hinweg in einer
schwierigen Branche nicht nur gehalten sondern auch
durchgeschlagen hat, derart dünnhäutig auf eine in der Filmszene
absolut harmlose Bemerkung reagieren? Würde sich ein Regisseur,
der mit seinem Film (und einer bemerkenswerten Besetzung) in den
US-Kinos gerade einen Massenstart mit über 2000 Kopien hingelegt
hat, ausgerechnet mit der RTL-Schmonzette GZSZ
vergleichen? Wohl kaum, denn hier vermisse ich die
'Verhältnismäßigkeit' des Vergleichs! Die Regisseure von
GZSZ mögen hier verständlicherweise zur Keule greifen,
dennoch glaube ich, dass einige der Damen/Herren für solch eine
Chance glatt ihre Seele verkaufen würden (was in der Filmbranche
sicher nichts Außergewöhnliches wäre). Überraschenderweise – und
damit komme ich zu den schnöden Zahlen – ist GZSZ im
Gegensatz zu Uwe Bolls Filmen, enorm erfolgreich und allseits
bekannt! Und das erklärte Ziel einer Box-Office-Site ist es nun
mal, den Erfolg (oder Misserfolg) eines Neustarts im Vorfeld
möglichst gut abzuschätzen. Hierzu ist es geradezu zwingend,
auch aktuelle Stimmungen, Gerüchte, Reputationen und Aversionen,
eben den Zeitgeist, zu berücksichtigen! Dies hat nichts mit
Rufschädigung oder gar Stimmungsmache zu tun, sondern es ist
eine schlichte Analyse der aktuellen Stimmungslage. Genützt hat
es in diesem Falle freilich nichts, denn Alone in the Dark
ist in den USA trotz Marks 'Vorwarnung' weit unter ALLEN
PROGNOSEN gestartet und der freie Fall setzt sich auch am
zweiten Wochenende nahtlos fort. Hier aber nun den Einfluss
einer deutschen Box-Office-Site auf das Verhalten amerikanischer
Kinobesucher zu konstruieren, ist abwegig! Da wird Ursache mit
Wirkung vertauscht und es dient wohl in erster Linie dazu, den
eigenen Misserfolg zu verschleiern. Ich hoffe also, dass Mark
auch in Zukunft nicht auf seine fundierten - wenn auch manchmal
unbequemen - Analysen verzichten wird!
Auch dass Uwe Boll um seinen Ruf besorgt sein will, nehme ich ihm angesichts diverser Interviews nicht wirklich ab. Sein Status als schlechtester aktiver Regisseur wurde nun mal in den USA geboren und hat hier, mit illustren Vorbildern wie Ed Wood oder 'Killertomate' John De Bello, auch eine fast schon liebevolle Tradition. Im Showbiz gilt seit jeher die banale, aber wohl richtige Formel: "Lieber ein schlechter Ruf, als gar keiner" - und auch in diesem Falle wirkt der 'schlechte Ruf' des Regisseurs schon beinahe 'gepflegt' und könnte so seinen Filmen zu einer Popularität verhelfen, die durch deren Qualität nicht unbedingt gerechtfertigt scheint. Ich will daher nicht ganz ausschließen, dass es sich bei der ganzen Geschichte sogar um einen etwas obskuren Marketing-Gag handelt, der zumindest insofern erfolgreich war, dass in der Must-See-Liste meiner Februar-Vorschau der Film eines mir bislang völlig unbekannten Regisseurs auftaucht! Sollte es Alone in the Dark in die deutschen Kinos schaffen, so werde ich ihn mir antun - und dann vielleicht einen ausführlicheren Crowd Report abliefern ;)
…darauf ein Warsteiner!
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Roli schreibt am 3.2.05: Hallo Mark, Mich würde es mal interessieren, weshalb der Film "Howl's Moving Castle" überall als "weltweit erfolgreichster Film 2005" angegeben wird ? In seinem Ursprungsland Japan läuft er bereits seit November in den Kinos, dann sollte er doch eigentlich noch zur Rangliste von 2004 gehören ? Der Film "7 Zwerge" welcher Ende Oktober in seinem Ursprungsland Deutschland anlief (im Vergleich nur 4 Wochen früher), kommt hingegen in die Rangliste von 2004. Freundliche Grüsse aus der Schweiz
P.S. Wer sind eigentlich die Drebins ? Mark G. antwortet: 1. Nachdem die USA doch die Mutter aller Filmnationen ist, sind sich alle irgendwie einig - mich eingeschlossen - bei der Rubrik World Wide Box Office das Jahr des US-Releases als Ausgangspunkt zu wählen. Da Das Schloss des Zauberers im Juni in den USA starten wird, gilt also 2005. 7 Zwerge wird wohl nie in den USA im Kino zu sehen sein, deswegen gilt 2004! 2. Die Drebins sind nach ihrer eigenen Beschreibung "Brancheninsider im Bereich Programmplanung Kino", die wahre Identität ist mir bekannt, wird aber aus Sicherheitsgründen geheim gehalten! ;-)
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Max C. schreibt am 31.1.05:
Hey Mark, da bin ich schon wieder.
Habe heute auf deiner Seite gesehen, dass Uwe Boll anscheinend den
Ruf hat derzeit der schlechteste aktive Regisseur der Welt zu sein.
Wer behauptet das denn bitte? Ich unterstreiche diese Aussage
sofort, aber mich wuerde interessieren, woher du das hast oder ob
das auch nur deine eigene Meinung ist. Mark G. antwortet: 1. Du musst Dich nur mal in verschiedenen Foren herumtreiben, da wird er immer wieder als legitimer Nachfolger von Ed Wood bezeichnet. Auch die IMDB-Werte seiner Filme sprechen für sich, so ist House of the Dead zur Zeit auf Platz 28 der schlechtesten Filme aller Zeiten zu finden, sein neues Werk Alone in the Dark rangiert momentan auf Rang 12! Und ich kann außerdem noch ein eigenes Erlebnis berichten: Während der Münchner Filmwoche wurde der versammelten Kinobesitzergemeinschaft der Trailer von Alone in the Dark gezeigt. Am Schluss, nachdem die Cast-Titel zu sehen waren, hörte ich doch tatsächlich aus verschiedenen Richtungen im Saal ein "Oh mein Gott, das ist Uwe Boll"... 2. Eine eigene Meinung zu Uwe Boll habe ich nicht, da ich noch keinen Film gesehen habe. Allerdings fand ich schon den Trailer von House of the Dead grottenschlecht (der Trailer von Alone in the Dark ist in meinen Augen in Ordnung). 3. Ein schlechter Regisseur kann trotzdem ein guter Geschäftsmann bzw. Verkäufer sein...
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Volker schreibt am 29.1.05:
Hallo, können Sie mir sagen, wieviele
Besucher die folgenden Filme in Deutschland im Kino hatten? Mark G. antwortet: Wenn man vom Teufel spricht hatte in drei Wochen 58.058 Besucher. Don's Plum, s.a. Leo. Helden von Heute hatte so gut wie gar keine, Der wilde Haufen von Navarone geschätzte 125.000 Besucher. Die grünen Teufel von Mekong hatte knapp 100.000 Besucher, Being Human (Wer hat meine Familie geklaut) war bei uns nur ein Video-Release. Der Legionär hatte 72.913 Besucher.
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Martin S. schreibt am 21.1.2005: Hi ich will unbedingt wissen warum es keine 4 Fortsetzung von Zurück in die Zukunft gibt??? Und was ist mit Godzilla 2??Also der Godzilla mit Mattew Broderick und Jean Reno! Ich hoffe sie schreiben so schnell wie möglich zurück. mit freundliche grüßen
Mark G. antwortet: Zurück in die Zukunft ist eine abgeschlossene Trilogie, da braucht es keine Fortsetzung. Und Godzilla gefiel so wenig (IMDB-Wert = 4,3), da wäre ein Sequel ein viel zu großes finanzielles Risiko (der erste Film hat $125 Mio. gekostet).
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Michael Sch. schreibt am 21.1.2005: Im Dezember 2005 startet Underworld 2 in den USA. Weisst du zufaellig, ob der Film wieder eine deutsch/internationale Koproduktion ist? Und die selbe Frage zum Film Aeon Flux. (Aeon Flux wird ganz oder teilweise in Babelsberg gedreht......).
Mark G. antwortet: Beide Produktionen von Lakeshore werden bei IMDB zur Zeit als US-Produktionen geführt. Dies kann sich aber in den nächsten Monaten noch ändern.
PS: Ich bin gespannt, wie die FFA
Alexander und In 80 Tagen um die Welt klassifizieren wird
(in spätestens zwei Wochen wissen wir's...). |
The Snake schreibt am 15.1.2005:
Hab noch eine weitere
Frage. Hab erfahren das Phantom der Oper nach der diesmaligen
Expansion noch weiter mit über 1400 Kinos expandiert. Der Film hatte
zwar eine gute Auslastung bisher aber das hatten andere Filme auch
schon die dann nicht dermaßen expandiert sind. Nun frage ich mich
wer entscheidet wie breit ein Film startet? Studios? Oder die Kinos
selbst?
Mark G. antwortet: Da würden sich die Kinos freuen, wenn sie selbst über die Kopienzahl entscheiden könnten... Aber dies liegt in der Hand der Studios, die natürlich abwägen müssen, ob sich eine Expansion überhaupt rentiert, schließlich ist eine Filmkopie nicht gerade billig. Umgekehrt muss es natürlich auch genügend Abnehmer auf Kinoseite geben, man will ja nicht auf einer Kopie sitzenbleiben.
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Sebastian A. schreibt am 12.1.2005:
Wann kann man in Deutschland mit einer
TV-Ausstrahlung bzw. der DVD-Veröffentlichung von "TAKEN" rechnen? Mark G. antwortet: Die zehnteilige Spielberg-Serie Taken war schon vor über einem Jahr auf Premiere zu sehen, ein DVD-Release oder eine Free-TV-Ausstrahlung ist mir bislang nicht bekannt.
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Mathias B. schreibt am 12.1.2005:
Hi, ich bin auf der Suche nach einer
Liste (erstmal würden auch die Top5 reichen) der international
erfolgreichsten britischen Produktionen. An Deiner Homepage kann ich
sehen, dass Du offenbar absoluter Experte bist, was solche Fragen
angeht. Kannst Du mir evtl. weiterhelfen Danke Mark G. antwortet: 1. Die Klassifizierung der britischen Produktionen ist natürlich nicht ganz so einfach, da viele britische Filme ja gänzlich mit amerikanischem Geld finanziert werden. So gibt es widersprüchliche Meinungen ob Harry Potter-Filme britische Filme sind. Wenn Du sie so einstufen willst, dann hast Du schon mal die ersten drei Positionen gebongt. Das gleiche gilt auch für die modernen James Bond 007-Filme wie Stirb an einem anderen Tag ($432 Mio. weltweit), Die Welt ist nicht genug ($362 Mio.), GoldenEye ($353 Mio.) und Der Morgen stirbt nie ($347 Mio.). Britische Koproduktionen sind Filme wie Troja ($497 Mio.), Gladiator ($472 Mio.) und Terminator 3 ($433 Mio.). 2. Bei den "reinrassigen" britischen Filmen dominiert eindeutig der Drehbuchautor Richard Curtis: Notting Hill ($364 Mio.), Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück ($280 Mio.), 4 Hochzeiten und ein Todesfall ($246 Mio.), Tatsächlich Liebe ($245 Mio.), Bean ($238 Mio.) und Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns ($228 Mio.). Weitere Hits: Superman ($300 Mio.) und Ganz oder gar nicht ($258 Mio.). 3. Wenn man die Inflation berücksichtigt, dürfte wohl der James Bond-Film Feuerball die weltweit erfolgreichste britische Produktion sein.
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Oliver T. schreibt am 11.1.2005:
Hallo Mark, ich habe zwei fragen zu
Disney: Mark G. antwortet: 1. Natürlich streitet Disney dies als Grund ab, aber der Staat Florida mit George Dabbeljus Bruder Jeb als Gouverneur subventioniert die Theme Parks. 2. Ich bin keine Kapazität im DVD-Bereich, aber ich stelle mal diese Frage in den Raum, vielleicht weiß ein Leser mehr. Aber Garfield war mit 1,5 Mio. Besuchern kein Flop in Deutschland! 3. Mark G's Allerlei beinhaltet meine Kurzkritiken nur von den Filmen, die ich gerade gesehen oder wieder gesehen habe. Sollte ich also einen der beiden Filme wieder sehen, wird es auch eine kurze Notiz geben (The Sixth Sense mochte ich aber sehr und an Das Netz kann ich mich eigentlich nicht mehr erinnern).
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The Snake schreibt am 10.1.2005:
Hätte noch eine Frage ob du etwas
sagen kannst zum Erfolg der Charlie Chaplin Filme z.b. Der große
Diktator oder Goldrausch. Sind diese überhaupt in Deutschland
gestartet? Naja laß Dir Zeit hast ja viel zu tun ich weiß:-) Mark G. antwortet: Alle Chaplin-Filme waren in deutschen Kinos zu sehen, allerdings gibt es z.T. erhebliche Unterschiede. Seine Stummfilmklassiker wie The Kid und Goldrausch hatten nur kurze Zeit nach dem US-Start auch Deutschland-Premiere und wurden nach dem zweiten Weltkrieg wiederaufgeführt. Seine Filme aus den 30er und 40er Jahren waren im Nazi-Deutschland verboten und so kamen Lichter der Großstadt (1951) und Moderne Zeiten (1956) erst nach dem Krieg zum Einsatz. Besonders lange musste man auf Der große Diktator warten, der wurde den Deutschen erst 1958 "zugemutet". Bei seinem zweiten politischen Film Ein König in New York bin ich mir nicht sicher, ob er in den 50er Jahren zum Einsatz kam, allerdings war er spätestens 1976 zu sehen. Anfang der 70er Jahre hatte nämlich Horst Wendlandt die Rechte an den Chaplin-Filmen erworben und diese höchst erfolgreich wiederaufgeführt, das ganze Paket hatte in den 70er Jahren Millionen Besucher und führte dazu, dass andere Verleiher die Klassiker der Marx Brothers oder Jacques Tatis neu starteten.
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Wolfgang D. schreibt am 10.1.2005: Hi Mark, nach dem „Herr der Ringe“-Erfolg (wobei Erfolg ja noch untertrieben ist) war klar, dass sich andere Filmstudios dem Trend anschließen würden. Das es aber so extrem wird wie im Moment, damit hätte ich nicht gerechnet. Es vergeht ja fast kein Tag an dem nicht ein weiteres Projekt angekündigt wird. Auf ComingSoon hab ich eben folgende zwei Meldungen gesehen: http://comingsoon.net/news/topnews.php?id=7874 http://www.comingsoon.net/news/topnews.php?id=7873 Von welchen Fantasy-Projekten weißt Du denn noch und wie schätzt Du ihre Chancen ein? Sicher hängt viel von der Qualität der Filme ab, aber denkst Du, dass Fantasy grundsätzlich überhaupt funktioniert? Immerhin floppten vor „Harry Potter“ und dem „Herr der Ringe“ ja nahezu alle Produktionen auf diesem Genre. Viele Grüße
Mark G. antwortet: Ich habe es schon öfters geschrieben, die Hollywood-Entscheidungsträger sind Rudeltiere. Wenn ein Film Erfolg hat, dann suchen alle anderen Studios nach ähnlichen Stoffen. Diese Welle dauert natürlich so lange, bis es die ersten teuren Flops gibt. Bei vielen jetzt angekündigten Filmen dauert aber die Entwicklungsphase so lang, dass der Drehstart schon nach den ersten Flops liegen könnte und deswegen könnten auch einige Projekte wieder abgesagt werden. Ich glaube aber, dass diese Welle länger andauern könnte, als die in den 80er Jahren (Der dunkle Kristall, Legende, Willow, Der Tag des Falken, Die Braut des Prinzen, Krull etc.), da die jetzigen Projekte meist auf eine Vorlage beruhen, die in anderer Form schon erfolgreich war (Buch, Comic, PC-Spiel etc.). Auch ich habe die Übersicht über die vielen kommenden Projekte verloren, aber in der Studio-Pipeline und in den Casting News kann man ja ein bisschen stöbern...
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Wolfgang D. schreibt am 7.1.2005:
Hi Mark, ich habe
geglaubt etwas darüber gelesen zu haben, dass sich James Cameron's
nächster Film wieder um eine Katastrophe (die Rede war von Pompeji)
dreht. Jetzt scheint es stattdessen eine Anime-Verfilmung zu werden
(kotz, würg). Neben zahlreichen anderen Artikeln habe ich u.a. das
hier gefunden:
Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, steckt er [James
Cameron] mitten in den Vorbereitungen zu einem
Science-Fiction-Projekt namens «Battle Angel», einem Film in
3-D, der im 26. Jahrhundert spielt.
Die Dreharbeiten sollen im Mai oder Juni kommenden Jahres beginnen und sind auf zwei Jahre angelegt, so der Regisseur. Ein Großteil der Aufnahmen seien Spezialeffekte. Der Film «basiert auf einer Reihe von Animés des japanischen Künstlers Kishiro», wird der 50-Jährige zitiert. Über die Besetzung wolle er noch nicht sprechen, doch gebe es neben den echten Schauspielern auch computeranimierte Charaktere. «Ursprünglich wollten wir ihn 2006 herausbringen, doch wir haben beschlossen bis 2007 zu warten, um die Entwicklung des digitalen Kinos abzuwarten», sagt Cameron. Da der Film auch in 2-D-Sälen gezeigt werden soll, bleibt dem Publikum die altbekannte 3-D-Brille nicht erspart.
Von einer solchen
Entwicklung habe ich bislang noch gar nichts mitbekommen -
3D-Säle?!? Was ist das denn?
Viele Grüße
Mark G. antwortet: 1. Das Pompeji-Projekt wurde letztes Jahr als Cameron-Produktion angekündigt, seitdem habe ich aber nichts neues gehört. 2. Battle Angel soll tatsächlich sein nächstes Projekt werden und $200 Mio. kosten, wird aber manchmal mit seinem Projekt über die Taucher Francisco Ferreras und dessen Frau Audrey Mestre verwechselt, dessen Drehbuch Dana Stevens zur Zeit schreibt und wohl Camerons übernächste (!) Regiearbeit werden wird. 3. Bei den 3-D Sälen wurden wohl die Begriffe ein wenig verwechselt. Seine beiden Dokumentarfilme Ghosts of the Abyss und Aliens of the Deep wurden ja auch im 3-D Format gefilmt und in den IMAX-Sälen gezeigt, die auch für das IMAX-eigene 3-D Format geeignet sind. Battle Angel soll auch in einem 3-D Verfahren gefilmt werden, ich kann mich aber dumpf an ein Interview mit Cameron vor ein paar Jahren erinnern, in dem er als Fernziel ein 3-D Verfahren entwickeln wollte, dessen Filmgenuss ohne 3-D Brille möglich sein soll... 4. Ein SF-Film von Cameron? Ich bin dabei ;-)
Florian B. schreibt am 11.1.2005: Hallo Mark! Bei dem Projekt "Battle Angel" handelt es sich um eine Adaption des Mangas "Battle Angel Alita" von Yukito Kishiro (In Deutschland erschienen bei Carlson Comics) von dem es auch einen Anime Film gibt. Da ich ein grosser Fan dieser düsteren, phantastisch gezeichneten SF-Serie bin freut es mich natürlich sehr, dass James Cameron den Stoff verfilmen will, dazu noch in 3-D. Der Film soll im Frühsommer (Mark G: 2007) in die Kinos kommen. Der Hauptcharakter, ein Cyborgmädchen, wird komplett am Computer entstehen so wie andere Charaktere auch, es wird aber auch reale Schauspieler und Sets geben. Ich kann es auf jeden Fall kaum abwarten und ich denke auch Wolfgang D. wird sich das kotzen sparen können. Ein Interview mit James Cameron zu diesem Thema findest Du bei comingsoon.net. Alles gute
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Thomas H. schreibt am 7.1.2005: Hey Mark, ich bin aus einem wohlverdienten Urlaub wieder im Lande - ich musste mal richtig ausspannen (aber nicht ganz vom Kino). Deshalb: "Ray" ist nicht ganz der Knaller, aber doll!, wenn frau/man auf konventionelle, aber gute Biopics und auf Soul & more steht; "The Incredibles" hat leider keine Chancen, m.M.n., auf ein passendes Sequel angelegt; und "Alexander" hat mich bis auf zwei, drei hervorragende BSs - battle sequences - doch enttäuscht: Ist Miss Jolie dem Inzest zugeneigt, und hat Oliver S. all die Wut und moralische Entrüstung, die in "Platoon" und "JFK" so deutlich hervortrat, verloren? Scheint so, denn auch "Commandante" ist nur beliebig wohlwollend, without this critical-stonian-touch ...). Ab morgen Abend werde ich mich gerne, so ich darf, bei Dir/Euch wieder einwählen. Ich wünsche allen Freundinnen und Freunden von "Inside Kino", ach nee: allen, die gerne ins Kino gehen und sich gute, gruselige, romantische, zärtliche, spannende Geschichten erzählen lassen wollen und Lust auf etwas Neues verspüren, ein glückliches, erfolgreiches und v.a. gesundes neues Jahr. Viele Grüße
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Jamin schreibt am 6.1.2005:
Es ging mal in Meldung herum, daß "Das
Parfum" verfilmt werden soll. Gibt es dazu neues? Mark G. antwortet: Der letzte Stand (Ende November 2004): Tom Tykwer (Lola rennt) verfilmt ab Juli 2005 für 50 Millionen Euro (!) den Bestseller von Patrick Süskind, am Drehbuch arbeiteten Tykwer, Andrew Birkin (Der Name der Rose), Caroline Thompson (Edward mit den Scherenhänden, Nightmare Before Christmas, Der geheime Garten) und Bernd Eichinger. Die Hauptrolle soll der unbekannte Ben Whishaw übernehmen, in weiteren Rollen sind Dustin Hoffman und Alan Rickman im Gespräch.
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Wolfgang D. schreibt am 3.1.2005: Hi Mark, ich bin gerade bei movies.com auf folgende *News* gestoßen: In light of Oliver Stone's Alexander doing so dismally at the box office, Baz Luhrmann's version seems less and less likely to make it to production. Nicole Kidman has apparently "distanced herself" from the project, and Leonardo DiCaprio, busy promoting The Aviator, said that he "had an intention at one time of doing them both, but you don't get everything you want all the time." Wenn das stimmt steht es wirklich nicht mehr gut um den Film... Kann mir mal jemand erklären, wieso geschmacklose, ordinäre Filmchen wie "Dodgeball" 114 Millionen US-Dollar einspielen und anspruchsvollere Kost total untergeht? Über sowas könnte ich mich immer wieder ärgern. Viele Grüße
Mark G. antwortet: Was Nicole Kidman betrifft: die Dame sagt pro Jahr bei ungefähr zehn Filmen zu, nur um dann später mindestens die Hälfte davon aus Zeitnot wieder abzusagen. Deswegen ist ihre Partizipation auch nicht gerade der wichtigste Mosaikstein. Es kommt eigentlich nur auf drei Personen an, Regisseur Baz Luhrmann, der schon angedeutet hat, dass er vor seinem Alexander the Great vielleicht noch einen anderen Film drehen wird, Produzent Dino De Laurentiis, der in seinem 85jährigen Leben schon jede Menge Großproduktionen durchgeboxt hat, und erst an dritter Stelle Leonardo DiCaprio (sollte er absagen, dann gibt es sicherlich auch noch andere Kandidaten á la Orlando Bloom oder einen Jungstar, der erst noch berühmt wird - dies würde auch eine Menge Gage sparen...). Ich bleibe dabei: Ich glaube, dass der Film kommt, wahrscheinlich aber erst gegen Ende des Jahrzehnts... Zu Deiner zweiten Frage: So etwas hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben, da hilft nicht viel lamentieren... Außerdem sind solche ordinären Filme meist billig in der Produktion, und wenn diese floppen - und letztes Jahr sind viele solcher Filme auch gefloppt (z.B. Eurotrip) - dann werden sie trotzdem weiterhin produziert. Wenn aber anspruchsvolle und teurere Produktionen floppen, dann stoppen viele Studiobosse aus Angst solche Projekte, weswegen die ordinären Filme nicht nur in der Mehrzahl scheinen, sondern auch tatsächlich in der Mehrzahl sind...
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Wolfgang P. schreibt am 1.1.2005:
Zu deinen negativen Aussagen über
Hollywood: Mark G. antwortet: Ich bin ganz sicher kein Feind des Popcornkinos, im Gegenteil, ich bin mit Spielberg, Lucas und James Bond aufgewachsen und so hoffe ich jedes Jahr bei jedem US-Sommerblockbuster auf perfektes Popcorntainment. Tatsächlich ist es aber so, dass mich die so konzipierten Filme zur Zeit fast immer enttäuschen (ausgerechnet The Day After Tomorrow gehörte in meinen Augen zu den angenehmeren Überraschungen...). Und wenn es kreative und innovative Filme aus Amerika gibt, dann kannst Du Dir fast immer sicher sein, dass Hollywood seine Finger nicht im Spiel hatte. Noch seltener sind natürlich Filme mit WOW-Effekt (aber dies gilt für Filme aus aller Welt). Wenn Du Dir meine zehn HEISS-FAVORITEN ansiehst, dann findest Du neun Hollywood-Produktionen (und eine Luc Besson-Produktion - irgendwie hat er es geschafft, eine europäische Filiale Hollywoods zu gründen...). Trotzdem ermüdet mich zur Zeit das große Hollywood-Kino, das immer mehr ins Formelhafte gleitet, wobei die Formeln von Mal zu Mal dünner werden. Wesentlich aufregender in den letzten Jahren war das britische, französische und asiatische Kino und ich hoffe, dass sich Hollywood auch dieses frisches Blut einverleibt, damit ich endlich mal wieder eine Jahres-Top Ten zusammen stellen kann, die nur aus Filmen mit der Note 1 besteht... Übrigens solltest Du im Jahresrückblick auch die Tabelle mit den schlechtesten Filmen des Jahres ansehen, da dominieren nämlich auch die US-Produktionen! Aber ich bleibe Optimist und hoffe auf ein grandioses Kinojahr 2005 und glaube, dass ich in diesem Jahr einen neuen Kinobesuch-Rekord aufstellen werde...
Wolfgang D. schreibt am 2.1.2005:
Hi Mark, Deinem
Kommentar im Talk von heute kann ich nur zustimmen. Ich
finde es in zunehmenden Maße enttäuschend, wenn die großen
Studios Hollywoods mehr und mehr Filme nach dem immer
gleichen Strickmuster umsetzen. Es gibt kaum einen
Regisseur, der nicht früher oder später ein Machwerk nach
einem 08/15-Strickmuster in die Kinos bringt. "The Day After
Tomorrow" gleicht "Independence Day" und Co. so sehr, dass
man stets das Gefühl hat, den Film doch eigentlich schon zu
kennen - da hilft auch die Thematik rund um den Klimakollaps
nichts. Und so ging es 2004 auffällig vielen Filmen. Es ist
schade, dass die Studios mehr und mehr versuchen eine einmal
geglückte Formel auszuschlachten und einen Trend in Grund
und Boden füttern, anstatt der Kreativität (die zweifellos
vorhanden wäre) freien Lauf zu lassen. Und wenn ich mir da
2005 so ansehe, verspreche ich mir keine großartigen
Veränderungen. Es müssten dabei ja nicht immer gleich
unfassbar innovative Kunstfilme sein, ein bisschen Mut würde
Hollywood (und somit auch uns Kinogängern) aber sicher gut
tun. Viele Grüße
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Heiko schreibt am 30.12.2004:
hi mark, geile seite, bin jeden tag
nachmittags im netz und studiere deine seite seit monaten, einfach
cool. so, ich wollte dich einfach fragen, warum du krieg der welten
nur ein b.o. ergebnis von 300 mio. siehst, obwohl spielberg und
cruise am werk sind? spielberg selber sagte: er wolle den besten
film des jahrzehnts abliefern, darum denke ich mir doch, dass krieg
der welten doch mind. 400 mio. einspielen würde. ich denke sogar an
500 mio., genauso wie star wars. und jetzt bei king kong: warum
schätzt du nur ein 190 mio. dollar b.o. ergebnis? der film hat doch
eine menge potential, ich würde eher mit 300 mio. rechnen ,wenn
nicht sogar mehr. alleine deswegen, weil es peter jackson
herausbringt. danke im voraus gruß Jack schreibt am 30.12.2004: Hallo Mark, was meinst du wie die Chancen bei Filme wie The Island, Kingdom of Heaven, Ring 2, XXX2, Elektra, Fantastischen Vier, Sin City usw. Boxoffice mässig gesehen stehen grosse erfolge zu werden und welche Filme eher (2004 z.b. Alexander, Catwoman) bei den Einspielergebnissen scheitern werden?
Mark G. antwortet: Allgemein: Meine 2005-Prognose ist nur eine Momentaufnahme wie ich zur Zeit die Box Office Chancen der Top-Filme einschätze. Natürlich wird es Ausreißer nach oben und unten geben, zudem werde ich bei den saisonalen Prognosen und später bei den wöchentlichen Prognosen meine Meinung durchaus ändern wenn mehr Details bekannt sind oder ich zum ersten Mal einen Trailer gesehen habe.
Warum "nur" $300 Mio. für Krieg der Welten? Also ich finde, ich bin nicht gerade pessimistisch, zudem habe ich im Talk vom 26.12. (Jan K.) geschrieben, dass ich für den SF-Film sogar weltweit die Milliarden-Marke fallen sehe. Ich gehe mal davon aus, dass Spielberg bei jedem neuen Projekt den besten Film des Jahrzehnts abliefern will, aber Cruise und Spielberg sind noch lange keine Garantie für einen Gigahit. Minority Report hat trotz des SF-Themas auch "nur" $132 Mio. in den USA/Kanada eingespielt und weitere $226 Mio. im Rest der Welt. Außerdem muss beachtet werden, dass Independence Day erst neun Jahre her ist, der ja schon eine Art Remake von Krieg der Welten war.
Welche erfolgreichen Peter Jackson-Filme kennst Du, die nicht mit Der Herr beginnen? Das Original von 1933 ist zwar mit einem inflationsbereinigten Einspiel von etwa $440 Mio. noch immer einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, aber das Remake von 1976 hat trotz einer gigantischen weltweiten Werbekampagne (und einer der ersten Simultanstarts auf der Welt) inflationsbereinigt "nur" $149 Mio. in den USA eingenommen. Nur weil Jackson mit seinen Ringe-Filmen jeweils die $300 Mio.-Marke genommen hat, bedeutet das nicht, dass nun auch King Kong in diese Fußstapfen treten muss.
Ich glaube, dass The Island einer der vielen Filme (ich rechne mit 40-50!) sein wird, der in Amerika zwischen $100 Mio. und $150 Mio. einspielen wird und deswegen nicht in meine Top Ten kommt.
Nachdem Troja "nur" $133 Mio. gemacht hat, rechne ich für Kingdom of Heaven höchstens mit einem ähnlichen Ergebnis.
Bei xXx 2 war ich ursprünglich skeptisch, da Vin Diesel nicht mehr dabei ist, aber nachdem ich den Trailer gesehen habe und 2 Fast 2 Furious auch ohne VD erfolgreich war, tippe ich auf ein Ergebnis von $70-120 Mio.. Elektra sehe ich momentan bei $70-90 Mio.
Am schwierigsten einzuschätzen ist aber Sin City. Ich persönlich bin heiß auf den Film und viele andere auch, wie ich an Euren Einsendungen zu diesem Talk-Thema sehen kann, aber momentan bin ich skeptisch und tippe eher auf ein Kill Bill-Ergebnis von etwa $70 Mio..
Wie gesagt, ich werde von allen Filmen wohl im Laufe der Zeit meine Prognose ändern...
Zu den Flops des nächsten Jahres habe ich mir noch keine so große Gedanken gemacht, aber ich tippe auf jeden Fall mal auf A Sound of Thunder und Der Sohn der Maske.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Euch aus Zeitgründen bitten, keine weiteren Einzeltitelfragen (bei 400 Filmstarts im nächsten Jahr) einzuschicken, bitte wartet meine saisonalen Prognosen ab! Danke und Guten Rutsch ins neue Jahr und nur das Beste für Euch Alle (und hoffentlich lauter gute Filme und jede Menge neue Rekorde...)!
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Michael Sch. schreibt am 28.12.2004: Hallo Mark, Ich habe gerade gesehen, dass du bei den Besucherzahlen für Deutschland den Film "In 80 Tagen um die Welt" nun nicht als deutschen Film markiert hast. Weisst du warum die FFA den Film nicht als deutsche Koproduktion zählt? Als ich in Japan im Kino war stand auf dem Ticket "Deutsch, britisch, irische Koproduktion". Der Film wurde auch in Deutschland und Thailand gedreht und teilweise mit deutschem Geld finanziert. Der Film ist deshalb wohl "deutscher" als z. B. "Underworld" der als deutsche Koproduktion zählt....... Einen guten Rutsch wünscht
Mark G. antwortet: Wie die FFA einen Film klassifiziert, erfahre ich erst durch die monatliche Top 100, also mit knapp zwei Monaten Verspätung. Deswegen habe ich für (In 80 Tagen und die Welt (und Alexander) für die nächsten zwei Monate die Klassifizierung der FSK übernommen. Allerdings hat schon die Vergangenheit gezeigt, dass der französische Die fabelhafte Welt der Amelie "deutscher" ist als der britische Kick It Like Beckham oder der neuseeländische Whale Rider, obwohl die letztgenannten Filme ebenfalls deutsche Förderung erhielten und Teile der Filme in Deutschland gedreht wurden. Happy New Year to U 2!
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Wolfgang D. schreibt am 28.12.2004: Nochmal Hi! Ich habe eine paar kleine Fragen an Dich als Experten: Nach den "Alexander"-Flop in den USA - denkst Du, dass überhaupt noch die Chance besteht, dass weiterer historische Stoffe verfilmt werden? Die "Hannibal"-Sache scheint ja schon auf Eis zu liegen (was ich gar nicht mal bedauere, denn Vin Diesel als Hannibal - das tut weh), aber wie steht's beispielsweise um Baz Luhrman's "Alexander"? Die Zweite Frage bezieht sich auf Narnia. Im Gegensatz zu New Line's "Herr der Ringe" will Disney ja erstmal abwarten wieviel Geld in die Kassen gespült wird, bevor's die nächsten Teile gibt. Welches Ergebnis denkst Du, wird sich Disney erwarten um weiterzumachen? Immerhin ist der Film ja mit angeblich 150 Mio. Dollar nochmal teurer als ein "Herr der Ringe"-Teil. Das erste Featurette (WETA) ähnelt ja schon mal heftigst dem großen Vorbild. Viele Grüße
Mark G. antwortet: 1. Diese kleine Welle an Historienepen, die wir die letzten Monate gesehen haben sind ja direkte Folge des Gladiator-Erfolgs. Deswegen wird natürlich ein erfolgreiches Geschichtsepos immer ein paar Jahre später für weitere Filme dieser Art sorgen. Trotz des US-Desasters von Alexander muss man erst einmal abwarten, wie sich das Box Office in Europa und Asien weiterentwickeln wird, schließlich ist der Film erst in einem großen Markt (Deutschland) angelaufen und hat außerhalb der USA trotzdem schon $34 Mio. eingenommen. Meiner Meinung nach sind die Chancen für Luhrmanns Alexander the Great durch den US-Misserfolg Alexanders eher gestiegen, denn hätte der Stone-Film weltweit $500 Mio. gemacht, hätte ein zweiter Film nun wirklich keinen Sinn mehr gemacht. Außerdem gehe ich davon aus, dass Dino De Laurentiis schon Millionen in das Projekt investiert hat und er es schon allein deswegen weiter verfolgt. Es kann aber durchaus sein, dass der Film statt 2006 vielleicht erst 2008 kommt... So weit ich weiß wurde Hannibal bislang nicht begraben, sondern ist immer noch in der Entwicklungsphase. 2. Ich gehe mal davon aus, dass ein weltweites Einspiel von $500 Mio. automatisch die Verfilmung des zweiten Bandes nach sich ziehen würde. Sollten es nur etwa $400 Mio. sein, dann wird entscheidend sein, ob der Film beim Publikum ankam. Bei guten Publikumsnoten dürfte auch bei diesem relativ niedrigen Einspiel ein Sequel folgen, bei schlechter Mundpropaganda würde dann wohl auf eine Fortsetzung verzichtet werden. Allerdings investiert Disney kaum eigenes Geld in die Produktion, sie wird produziert von der Firma Walden Media (In 80 Tagen um die Welt), die zum Imperium des Milliardärs Philip Anschutz gehört, der es sich zum Ziel gesetzt hat, dass Hollywood mehr familienfreundliche Filme produziert.
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Jan K. schreibt am 26.12.2004:
Hey Mark. Ich hab da mal ein paar
Fragen zu dem kommenden Spielberg-Film War of the Worlds. Weiss man
eigentlich das genaue Budget des Films? Die Meldungen sind da
teilweise total unterschiedlich... Wie schafft es Spielberg
eigentlich, eine solch große Produktion so schnell fertig zu
stellen? King Kong ist ja z.B eine ähnlich große Produktion, und
startet erst ein paar Monate später, und die haben sogar früher mit
dem drehen angefangen. Wie schätzt du die Boxoffice Chancen von War
of the Worlds ein? Danke schonmal im voraus. Mfg Mark G. antwortet: Ich glaube nur ein Steven Spielberg kann solch ein Mammutprojekt in so kurzer Zeit bewerkstelligen, denn er hat die nötige Erfahrung teure Großprojekte rechtzeitig und ohne Budgetüberziehungen fertig zustellen. Das Budget wurde von Paramount und DreamWorks mit $128 Mio. angegeben, allerdings verzichtet Spielberg oft auf seine Vorab-Gage und verlangt dies auch meistens von seinen Stars, sonst würde der Film mit Sicherheit eher $180 Mio. kosten (natürlich werden sich Spielberg & Cruise ihr Geld mit ihrer Umsatzbeteiligung holen...). Sollte sich abzeichnen, dass die Spezialeffekte nicht rechtzeitig fertig werden, dann würde dies noch das Budget erhöhen, da mehr Personal und Computerkapazitäten gebraucht werden würden um den weltweiten Start am 29. Juni 2005 nicht zu gefährden. Die Länge der Dreharbeiten hängt natürlich auch davon ab, wie hoch der Prozentsatz der Szenen ist, die im Studio oder in der Stadt gedreht werden können. Ich gehe davon aus, dass es bei King Kong auch viele Szenen im Dschungel und in der Wildnis geben wird, da ist die Logistik natürlich eine ganz andere... Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung sehr optimistisch bin, aber ich glaube, dass Krieg der Welten nach Titanic und Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs der dritte Film werden wird, der weltweit über eine Milliarde Dollar einspielt (Details findest Du in meiner brandneuen 2005-Prognose).
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Simon J. schreibt am 25.12.2004:
Hallo Mark, erstmal frohe Weihnachten. Mark G. antwortet: Die $63 Mio.-Produktion Fight Club hat zwar in den USA nur $37 Mio. eingespielt, war aber außerhalb Amerikas (wie fast jeder Brad Pitt-Film) erfolgreicher ($63,8 Mio.). Ein noch größerer Erfolg war der Film im Homevideo-Bereich, deswegen hat der Film letztendlich keine rote Zahlen geschrieben. Außerdem wurde der David Fincher-Film nicht allein von 20th Century Fox produziert, die Produktionsfirmen waren Regency und die deutsche Taurus Film. Pulp Fiction ($214 Mio.) und Sieben ($328 Mio.) waren bei Produktionskosten von $8 Mio. bzw. $30 Mio. uneingeschränkte Welthits.
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Martin schreibt am 23.12.2004: Hallo! Ich möchte unbedingt wissen warum die Filmmacher noch keinen 3. teil von Ghostbusters gemacht haben? Vielleicht kommt ja noch einer, die könnten doch Bill Murray und die anderen überreden oder so. Ich meine Star wars gibt es auch mehr teile warum dann nicht auch Ghostbusters! Außerdem warten wir auch auf die Fortsetzung von Indiana Jones also warum nicht auch von Ghostbusters?! ich hoffe sie schreiben so schnell wie möglich zurück. mit freundlichen grüßen
Mark G. antwortet: Im Laufe der Zeit gab es mehrere Versuche Ghostbusters 3 zu entwickeln, letztendlich hat sich Columbia einfach nicht dafür entscheiden können, solch ein teures Projekt anzugehen. Dabei hat Dan Aykroyd mehrere Ideen entwickelt, zum Teil mit der alten Crew, aber auch für einen Film mit jüngeren Schauspielern in den Rollen der Geisterjäger. Würde das Studio wirklich Interesse an einem Sequel haben, dann würde es auch klappen... Manchmal langt es aber auch schon wenn der Studiochef wechselt, dann kann es plötzlich ganz schnell gehen...
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