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MARK G. & PI-JAY IN LA-LA-LAND 2011

1. Woche, 2. Woche, 3. Woche, 4. Woche, 5. Woche, 6. Woche

Sonntag 13. März

 

Mark G.

Pi-Jay

Ein ruhiger Tag, der früh begann, da M. & E. zum Wochenmarkt nach Orange County fahren wollten, um sich als Schnäppchenjäger zu beweisen. Aber sogar Pi-Jay und ich wurden fündig und gaben jeweils über $20 aus...

Mittagessen gab es in Chipotle Mexican Grill, einem mexikanischen Schnellimbiss, der leckere Bio-Zutaten in Schüsseln packt....

Als wir am Morgen aufstanden, war es noch sehr kalt, aber wir wollten mit unseren Freunden zu einer Art Flohmarkt fahren und mussten heute einmal frühe Vögel spielen. Im benachbarten Orange County, nahe der Küste, herrschte dichter Nebel, doch nur zwei Stunden später, als endlich die Sonne rauskam, wurde es schnell sehr warm. Der Markt findet an jedem Wochenende statt, und wie alles hier in Amerika ist er riesig: Rund eintausend Händler haben dort ihre Stände aufgeschlagen, um Kleidung, Schmuck, Accessoires, Bilder, Möbel oder Pflanzen zu verkaufen, Whirlpools, Gartenzubehör, sogar mobile Häuser mit drei Schlafzimmern und zwei Bädern kann man dort erwerben und, wenn man will, sogleich komplett ausstatten, sofern man es kitschig mag. Darüber hinaus gibt es jede Menge Obst und Gemüse, interessanterweise aber so gut wie keine Bücher oder CDs. Sogar wir haben ein, zwei Kleinigkeiten erstanden.

 

Später hatten wir einen späten Lunch im Chipotle, einer Kette mit mexikanischem Fast Food, das erstaunlicherweise aus biologischem Anbau stammt. Es funktioniert ein wenig wie bei Subway, man wählt ein Gericht, einen Burrito oder Taco oder einfach eine Schüssel, und sucht sich dann die einzelnen Bestandteile des Essens aus. Die Basis ist Reis, gefolgt von einer Sorte Fleisch oder Gemüse, dazu kommt dann Salat, Guacamole und Sauerrahm, Bohnen natürlich, die niemals fehlen dürfen (mir aber nicht auf den Teller kommen) und eine mehr oder weniger scharfe Sauce. Sehr lecker, erstaunlich sättigend und in jeder Beziehung eine gute Alternative zum klassischen Fast Food.

 

Den Rest des Tages verbrachten wir ganz gemütlich zu Hause, holten unseren Mietwagen ab und planten unseren Wüstentrip am Montag.

Montag 14. März

Los Angeles - Anza-Borrego Desert State Park - Los Angeles (324 Meilen)

Mark G.

Pi-Jay

Heute wurde es wieder anstrengender... Früh aufstehen (04.30 Uhr), jeweils knapp 3h Fahrt hin & zurück und zwei Wanderungen mit 2 1/2 Stunden und 1 1/2 Stunden in der blühenden Wüste des Anza-Borrego Desert State Parks bei knapp 30 Grad...

 

 

 

Das Abendessen bei Applebee's war wenig spektakulär, lediglich die warmen Kartoffelchips (Potato Twisters) mit Dip werden wohl etwas in Erinnerung bleiben.

Wieder hieß es, früh am Morgen aufzustehen, nun ja, genau genommen war es noch mitten in der Nacht, und durch die Sommerzeit, die hier seit dem Wochenende herrscht, ist es sogar noch eine Stunde länger dunkel. Ursprünglich war geplant, unterwegs nach Anza-Borrego (dem größten State Park der USA) zu frühstücken, aber dann sind wir doch bis Borrego Springs durchgefahren, nur um festzustellen, dass dort die meisten Läden noch geschlossen hatten. In einem kleinen Café konnten wir wenigstens einen Muffin und Tee auftreiben, bevor wir uns an die erste Wanderung des Tages wagten.

 

Der Palm Tree Canyon Trail führte uns durch steiniges Wüstengebiet zu einer kleinen Oase voller kalifornischer Palmen, mithin die einzige Sorte, die hier natürlich vorkommt. Kleine, munter plätschernde Wasserfälle und ein schmaler Bach luden zum Verweilen und Ausruhen ein, denn die Temperaturen hatten inzwischen deutlich zugelegt; es war so heiß wie im Sommer. Entsprechend anstrengend war die Tour, da wir noch nicht an eine solche Hitze gewohnt sind. Unser Freund M. legte zudem ein ordentliches Tempo vor; man kann es auch High Speed Hiking nennen…

 

Die zweite Tour begann mit einer Autofahrt durch den Coyote Canyon. Die Straße war eine Heute-schon-genickt?-Strecke, die ebenso wie der Wanderweg zum Glück nicht so überlaufen war wie die erste Strecke. Es ging relativ steil bergauf, der Pfad war schmal und mit Geröll bedeckt, was vor allem den Rückweg recht schwierig gestaltete, dafür wehte aber ein angenehm kühler Wind. Gemeine Kakteen lauerten uns unterwegs auf und sprangen uns an, wenn wir uns an ihnen vorbei zu schleichen versuchten. Die Aussicht allerdings war grandios und die Mühen auf jeden Fall wert.

 

Die riesigen Blütenteppiche, für die Anza-Borrego im Frühjahr berühmt ist, konnten wir leider nicht bewundern, da ein jäher Frost die zarten Pflänzchen vernichtet hat. Aber hier und da gab es durchaus noch einige blühende Flecken, die erahnen lassen, welche Pracht sich einem sonst bietet.

 

Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Los Angeles und genossen die ländliche Gegend mit glücklichen Kühen auf weitläufigen Weiden und selbstmörderischen Streifenhörnchen, die sich am Straßenrand tummelten oder auf dem Asphalt alle Viere von sich streckten. Beim Anblick dieser ländlichen Idylle stellte sich uns naturgemäß nur eine Frage: Was essen wir heute?

 

ach langem Hin und Her kehrten wir bei Applebee’s ein, der Filiale einer Kette, die ganz ordentliches Essen zu zivilen Preisen anbietet. Wir haben schon weit besser gegessen, dafür waren die Kellner ausgesprochen nett und zuvorkommend.

Eines fiel uns unterwegs besonders auf: Die Wirtschaftskrise scheint noch lange nicht überwunden zu sein, gerade südlich von L.A. stehen sehr viele Läden leer, und auf dem Weg nach Anza-Borrego haben wir viele Farmen gesehen, die zum Verkauf standen.

Dienstag 15. März

 

Mark G.

Pi-Jay

Nach den Kraftanstrengungen des gestrigen Tages war nur ein bisschen shoppen und Lunch in der California Pizza Kitchen - einem Must-Eat für Pi-Jay - angesagt... Nach unserem gestrigen Ausflug wollten wir es heute ruhiger angehen lassen. So stand lediglich ein kleiner Shoppingtrip in eine Mall auf dem Programm, um die hiesige Wirtschaft anzukurbeln. Außerdem hatten wir einen netten Lunch in der California Pizza Kitchen; die California Club Pizza mit Bacon, Käse, Hühnchen, Eisbergsalat und Avocados war wie immer ganz ausgezeichnet und ist nach wie vor meine Lieblingspizza. Zuletzt stoppten wir noch an einem Supermarkt und staunten erneut über die Preise. Für 340 g Emmentaler, vier Zwiebeln und eine 24er Box Sprite haben wir genauso viel bezahlt wie für eine Jeans oder eine Pizza mit Vorspeise und Getränk…

Mittwoch 16. März

 

Mark G.

Pi-Jay

Der Tag begann für mich beim Friseur, danach ging's um 11.40 Uhr ins AMC Del Amo (wieder für $6 wie jede Vorstellung vor 12.00 Uhr), um Ich bin Nummer Vier zu sehen. Die sieben Besucher bekamen die Trailer von Real Steel, Cowboys & Aliens, Prom, Thor und Insidious zu sehen.

Es folgte ein ausgedehnter Einkaufsbummel Pi-Jays, den ich eine halbe Stunde für eine dringend notwendige Thai-Massage unterbrach.

Das Essen im Lazy Dog war wenig spektakulär, mein Thunfisch Burger schmeckte hauptsächlich nach Wasabi, allerdings waren das Chili als Vorspeise und die Cajun Fries mit Chipotle Ranch Dip sehr lecker...

So gestärkt konnten wir dann die nächsten Geschäfte in Angriff nehmen...

In den letzten Tagen war es am Morgen immer ein bisschen neblig, aber so gegen zehn Uhr kam dann die Sonne raus und bescherte uns einen angenehmen Frühlingstag. Während Mark sich die Haare schneiden ließ, unternahm ich einen kleinen Spaziergang und genoss die ersten Sonnenstrahlen. Der Amerikaner an sich geht ja nicht gern zu Fuß, weshalb ich unterwegs nur wenigen Leuten begegnete: Abgesehen von zwei asiatischen Damen, die sich mit Regenschirmen vor der fahlen Frühlingssonne schützten und ihre Einkäufe in einem Hackenporsche hinter sich herzogen, sowie einem zähen Postboten im Rentenalter, der sich müde von Briefkasten zu Briefkasten schleppte, war ich völlig allein auf der Straße. Vögel sangen, die Stromleitungen gaben ein Geräusch von sich wie wütende Hornissen, und ein Dutzend Nachbarn hatten sich verabredet, heute den Rasen zu mähen. Amerikanische Vorstadtidylle. Seltsamerweise denke ich in solchen Momenten immer daran, wo man sich im Falle eines Erdbebens am besten in Sicherheit bringt, schließlich dürften im Falle eines Falles die Strommasten umknicken wie Streichhölzer.
Wir suchten unser bevorzugtes Kino auf, um uns Ich bin Nummer Vier anzuschauen, der wirklich unterhaltsam war. Anschließend schlenderten wir durch die angrenzende, überdimensionierte Einkaufpassage (was zwanzig Minuten dauert, wenn man nicht zu langsam geht und nirgendwo stehen bleibt). Der starke Euro und die verlockenden Angebote in den Läden, die durch die Rezession noch eher zunehmen, verführten prompt zu weiteren Einkäufen. Inzwischen habe ich vermutlich genug Jeans für die nächsten fünf Jahre erworben, allerdings hatte ich auch endlich mal das Glück, welche in meiner Größe zu bekommen, die normalerweise selten vorrätig ist (es gab sogar schon Verkäufer, die frechweg behaupteten, es gäbe keine Größe 31…). Und wie soll man auch nein sagen, wenn ein Hemd von 40 auf 4,45 Dollar herabgesetzt wurde? An dieser Stelle noch ein Tipp für schlaue Konsumenten: Es gibt in manchen Kaufhäusern, wie z.B. Macy’s, spezielle Rabattkarten für ausländische Besucher, durch die man noch mal zehn Prozent sparen kann.

Erschöpft, aber zufrieden, kehrten wir zu einem späten Lunch (oder frühen Abendessen) im Lazy Dog ein. Mein vegetarisches Sandwich mit Walnuss-Pesto und Maissalat war unglaublich lecker und könnte es fast auf die Liste meiner Must-Eats schaffen.
Auf dem Heimweg stoppten wir noch bei einem der seltenen, vom Konkurs bedrohten Buchläden, wo ich etwas Urlaubslektüre erstand: Victoria Laurie, „What’s a Ghoul to do?“ Okay, literarisch weder besonders wertvoll noch die Sorte Buch, für die ich mich sonst begeistere, aber genau der richtige Schmöker für die Reise, unterhaltsam und lustig, ein Buch, das, frei nach Michael Chabon, brav in der Tasche sitzt und die Klappe hält.

Donnerstag 17. März

 

Mark G.

Pi-Jay

Der Ausflug nach Long Beach gipfelte mit einem späten Mittagessen bei der Bubba Gump Shrimp Co., der wohl ersten Restaurant-Kette, die auf einen Film basiert. Die angebotenen Meeresfrüchte waren lecker, aber eine Spur zu teuer. Zudem sollte man sich merken, dass die Desserts wesentlich größer ausfallen, als die Vor- (eine leckere Clam Chowder Suppe) und Hauptspeisen...

Zusammen mit M. und E. sind wir heute nach Long Beach gefahren, eine eigenständige Stadt im Süden von Los Angeles mit einem der größten Häfen der Welt. Mit den hohen Brücken, den endlos vielen Kränen und Bergen von Containern, die man von der Autobahn aus sieht, ist es eine vollkommen andere Welt. Daneben gibt es aber auch nette Strände und das Shoreline Village, der Nachbau eines historischen Fischerdorfes in der Manier eines Freizeitparks mit vielen Restaurants, kleinen Läden und dem Melodrama Theater. An einem Pier auf der gegenüberliegenden Seite der Marina liegt die zu einem Hotel umgebaute Queen Mary wie ein schlafender Riese, und von einer Halbinsel grüßt ein hübscher, kleiner Leuchtturm.
Nach einem Spaziergang entschieden wir uns, zum Lunch ins Bubba Gump Shrimp Co. einzukehren, Teil einer Restaurantkette, die die gleichnamige, fiktive Einrichtung aus dem Film Forrest Gump zum Vorbild hat. Das Lokal besticht durch seine Detailverliebtheit, da gibt es kleine Speisekarten in Form eines Tischtennisschlägers, Schilder mit der Aufschrift „Run, Forrest, Run“ bzw. „Stop, Forrest, Stop“, um den Kellnern zu signalisieren, dass man ihrer Aufmerksamkeit bedarf oder lieber in Ruhe gelassen werden will, daneben Setfotos und vieles mehr. Wenn man Pech hat, stellen einem die Kellner auch noch Fragen zum Film („Welche Nummer hatte das Footballtrikot von Forrest Gump?“), und wenn man die richtige Antwort kennt, muss man seine Rechnung trotzdem bezahlen. Ach ja, das Essen. Viel Sea Food natürlich, eine kleine Reminiszenz an die Cajun Küche der Südstaaten und alles in allem recht lecker. Allerdings sind die einzelnen Gerichte nichts Besonderes, die Kokos-Shrimps waren ziemlich gut, auch die süße Mango-Orangen-Sauce, die dazu serviert wurde, der Rest, den ich probiert habe, war solide. Die Preise fallen dafür ein wenig üppiger aus, ebenso der Nachtisch: Obwohl wir uns einen Strawberry-Shortcake geteilt haben, war dieses mächtige Dessert mit drei riesigen Biskuitbrötchen, Vanilleeis, Erdbeersoße und Sahne einfach viel zu üppig, um es aufessen zu können.
Danach rollten wir zurück zum Wagen und waren den restlichen Tag mit Verdauen beschäftigt.

Freitag 18. März

Mark G.

Pi-Jay

Die letzten Male kam eine langjährige Tradition zu kurz: Der (Kino-)Besuch im Chinese Theatre in Hollywood. Der alte Filmpalast ist auch innen eine Augenweide und Paul war genau der richtige Film, um in diesem Ambiente puren Kinogenuss zu erleben. Das ermäßigte Matineeticket ($10,75 um 11.50 Uhr) lösten nur etwa ein Dutzend Besucher, die Trailer waren Your Highness, Brautjungfern, Jumping the Broom und Green Lantern.

Da wir bei unserem letzten Besuch einen Gutschein über 20 % Ermäßigung bekamen, ging es zum Mittagessen wieder in eine California Pizza Kitchen, diesmal die beim Kodak Theatre. Für mich gab es eine leckere Chicken BBQ Pizza.
Das Wetter war wieder einmal großartig, als wir in der Mittagszeit nach Hollywood fuhren, um uns im Chinese Theatre Paul anzusehen. Wenn wir gedacht hatten, dass zu dieser Jahreszeit weniger Touristen anzutreffen wären als im Herbst, hatten wir uns gründlich getäuscht, überall wimmelte es von aufgeregten Amerikanern und Asiaten, die Fotos machten, und kostümierten Filmhelden: Catwoman, Hulk, Darth Vader (mit Storm Trooper) und gleich zwei Elvise (ein jüngerer und ein fetter) buhlten um die Gunst der Besucher. Sogar ein Tom Cruise-Doppelgänger im Kostüm aus Top Gun posierte am Straßenrand, und der Schauspieler dürfte kaum auf der Welt gewesen sein, als der Film rauskam.
Nach dem Besuch in dem vermutlich schönsten Filmpalast der Welt gingen wir noch in die California Pizza Kitchen, um eine weitere, neue Pizza auszuprobieren. Ich hatte diesmal eine asiatische Thai-Pizza mit Hühnchen, Bohnensprossen, Erdnusssauce und Karottenstreifen, die ganz gut war (zu viel Sojasauce für meinen Geschmack), aber kein Vergleich mit meiner geliebten California Club Pizza. Anschließend erkundeten wir noch ein wenig die Gegend, die sich in den letzten Jahren ganz schön verändert hat. Jede Menge neuer Gebäude mit Eigentumswohnungen wurden errichtet, und spätestens mit dem Einzug eines Trader Joe’s hat die Yuppisierung begonnen. All die Obdachlosen, die hier sonst in den Nebenstraßen zu finden waren, sind verschwunden, und auch die zwielichtigen Gestalten sind fort – nur Scientology ist immer noch da…

Samstag 19. März

 

Mark G.

Pi-Jay

Auch heute begann der Tag mit einem Kinobesuch, diesmal wieder im AMC Del Amo. Um 11.30 Uhr ($6) wollten etwa 50-60 Besucher Der Mandant sehen, die Trailer waren Arthur, African Cats, Cowboys & Aliens, Jumping the Broom, Thor, The Conspirator und der Teaser von Conan.

Wieder zuhause angelangt wurde erst einmal reichlich gegessen, danach eine völlig neue Art der Körperpflege praktiziert: Wir benutzten reihum Ohrenkerzen, eine Art brennender Wachsspargel, der Unmengen von Ohrenschmalz aus den Ohren saugt - echt seltsam, echt unappetitlich für Euch zum Lesen, aber sehr effektiv - seitdem habe ich den Eindruck, als ob alle meine Mitmenschen schreien würden...

Der Wetterbericht hat für den Nachmittag Regen vorhergesagt, aber man sollte nicht allzu viel auf diese Prognose geben. Am Morgen war es jedenfalls noch immer sehr sonnig, allerdings etwas kälter als gewöhnlich. Wir fuhren mit unseren Freunden zu unserem Stammkino, um uns Der Mandant anzusehen, danach ging es wieder heim, um gemeinsam zu kochen. Anschließend unterzogen wir uns einem zweihundertjährigen, mexikanischen Ritual zur Reinigung der Ohren mittels sogenannter Ohrkerzen. Man nimmt dazu ein etwa fünfunddreißig Zentimeter langes Stück dickes Papier, das zu einer Rolle geformt und mit Wachs getränkt wurde, so dass es in etwa die Form eines spitzen Trichters hat, zündet ein Ende an und steckt sich das andere in ein Ohr (bitte nicht verwechseln). Klingt seltsam, sieht total bescheuert aus, erzeugt aber ein Vakuum, das all das Ohrenschmalz, vertrocknete Käfer oder vergessene Münzen aus den Gehörgängen herausholt. Die ganze Prozedur dauert ca. zehn Minuten pro Ohr und fühlt sich nicht unangenehm an; man hört ein leichtes Knistern und spürt ein bisschen Wärme, mehr nicht. Das Resultat ist wirklich erstaunlich und auch ein wenig ekelhaft. Früher nahm man dazu Zeitungspapier, das fest aufgedreht wurde, aber das brennt leider so schnell runter, dass sich dabei wohl der eine oder andere die Haare versengt hat…

MARK G. & PI-JAY IN LA-LA-LAND

 

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