Last Update: 23.06.10

INSIDEKINO

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TALK

vom 16.4.2004 - 5.7.2004

 

Jörg Pfannenschmidt schreibt am 5.7.2004:

Hallo Mark! Augrund Deiner Berichte habe ich mich dazu entschlossen, diese Diät auch mal zu probieren. Vorneweg: Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 6 Kilo nach 12 Tagen "Phase 1"!!! Wie hat mir die Diät gefallen?!?
Pro: Ich habe gelernt, einige gute, anspruchsvolle Rezeptideen in die Tat umzusetzen, sprich: Meine Kochkünste haben sich verfeinert. Auch das Hungergefühl war doch einigermassen erträglich. Geschmacklich eine sehr gute Diät!
Contra: Das Kochen ist doch sehr aufwendig, besonders wenn man keinen Urlaub hat und abends immer schon für den nächsten Tag vorkochen muss... Bin teilweise noch um Mitternacht in der Küche gestanden... Leider gibt es in dem von Dir empfohlenen Buch keinen Einkaufszettel, d.h., immer die Rezepte der nächsten Tage durchforsten und aufschreiben, was man alles einkaufen muss.
Aber der Aufwand hat sich gelohnt! Leider geh' ich jetzt in Urlaub, so das ich danach wohl wieder mit Phase 1 beginnen muss...
Danke für den Tip und mach weiter so  mit deiner Website! Mit freundlichen Grüßen

 

Mark G. antwortet:

Ich kenne bislang nur die US-Ausgabe der South Beach Diät, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele der Rezepte in Deutschland schwieriger umzusetzen sind, da manche Rezepte doch auf sehr amerikanische Produkte zugeschnitten sind. Es ist übrigens erstaunlich, wie die amerikanische Food Industry auf diese breite Welle reagiert (allein in der Familie meiner Freunde haben etwa ein Dutzend Mitglieder bei der South Beach Diät mitgemacht). Es sind unendlich viele Low-Carb-Produkte auf den Markt gekommen, selbst die Kartoffelindustrie hat reagiert und wird demnächst eine Low-Carb-Kartoffel auf den Markt bringen (die Pasta-Industrie arbeitet auch schon...). Auch Coca Cola kommt mit C2 ("half the carbs, half the calories") und Restaurantketten wie Denny's haben Low-Carb-Gerichte auf der Speisekarte!

Neben meiner neun-Pfund-in-elf-Tagen-Freude habe ich bei mir auch festgestellt, dass ich bewusster esse und nach Beendigung von Phase 1 alles Süße unglaublich intensiv süß schmeckt, eigentlich schon zu süß... Außerdem hatte ich wegen der Snacks oft das Gefühl "nicht schon wieder essen"...

Ab heute bin ich für ein paar Tage zurück in Phase 1, bin schon gespannt...
 

Wolfgang Dorfner schreibt am 2.7.2004:
Hi Mark, kennst Du vielleicht eine Seite, auf der man die Budgets von Filmen rausfinden kann? Ich suche schon ein ganzes Weilchen - bisher leider vergebens.
Gruß

 

Mark G. antwortet:

Die meisten Seiten sind kostenpflichtig, aber IMDB und Box Office Mojo (in der Links-Liste) haben von vielen Filmen die Budgets. Allerdings sind die wahren Budgets eine Wissenschaft für sich, die angegebenen Budgets sind nicht immer identisch und nicht immer zutreffend.

 

Oliver Timmermann schreibt am 29.6.2004:

Hallo Mark, ich habe 2 Fragen an dich.
1.Mir ist aufgefallen, wenn ich irgend einen amerikanischen Film auf DVD anschaue, so erscheint im Vorspann immer der englische Originaltitel und nicht der deutsche Titel. Bei Videofilmen kommt es nicht vor. Hat es mit Lizenzgründen zu tun mit dem Filmtitel?
2.Wenn du den Begriff Rental in Zusammenhang bei Einspielergebnisse von Filmen sprichst, meinst du damit das netto Einspielergebnis nach Abzug aller kosten?
 

Mark G. antwortet:

1. Dies ist mir bislang nicht aufgefallen, vielleicht weiß ein Leser mehr?

2. Rentals sind der Verleihanteil am Kinoticket, in Deutschland macht das zwischen 36 % und 55 % aus (in den ersten Wochen ist der Verleihanteil am höchsten), in den USA können die Rentals auch schon mal 90 % in der Startwoche ausmachen!

 

Agent K schreibt am 5.7.2004:

Hi Mark, zur Frage von Oliver:

Heute werden fast alle DVDs mit mindestens zwei Audio-Sprachen ( Original und Landessprache ) hergestellt. Die Audio-Daten nehmen dabei auf der DVD relativ wenig Platz in Anspruch. Wollte man nun auch die visuellen Daten-Inhalte ( z.B. landesspezifischer Vorspann ) in allen angebotenen Sprachen hinzufügen, so würde dies auf der DVD sehr viel Platz verschwenden. Evtl. müsste man sogar die Kompressionsrate des Filmes ändern, um noch alles auf die DVD packen zu können. Dies bedeutet dann evtl. eine schlechtere Bildqualität. Dieser Aufwand lohnt sich ganz einfach nicht, wenn in der Regel nur der Filmtitel betroffen ist. Daher werden bei fast allen DVDs die Bild-Daten des Originalfilmes (Master-DVD) verwendet und nur die Audio-Daten (und Untertitel) angepasst. Es gibt allerdings auch Ausnahmen wie z.B. Star Wars Episode 1+2  ( "Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis...."  )

Diese Probleme bestehen bei den analogen Video-Cassetten nicht, da es hier üblicherweise nur eine Sprache und gar keine wählbaren Bildinhalte gibt. Bye

 

Wilhelm Kapp schreibt am 6.7.2004:

Hi, mal wieder! Die Antwort auf die Titelfrage bei DVDs ist ganz einfach. Bei einem Video ist der deutsche Titel verwendet, da man auch nur eine Sprache bedient, nämlich die Deutsche Fassung. Dies ist also meist eine Übertragung des im deutschen Kino gelaufenen Materials. Auf einer DVD allerdings sind heutzutage so gut wie alle Filme mit Originaltonspur und eben dem Originalbildmaterial vorhanden. Dies wird etwas umgangen, indem man Untertitel verwendet, die jeweils die Unterschiede erläutern. Man verwendet jeweils nur eine Bildspur, weil sonst das Medium DVD kaum noch ausreichen würde, da es ganz einfach Speicherplatzverschwendung wäre, wenn man für ein bis zwei Minuten Unterschied alles nochmal abspeichern würde.

 

Mark G.: Thanks!

 

Stefan Jamin schreibt am 9.6.2004:

Hallo Marc! Hab mal 'ne Frage zu Starpower: Mir fehlen da noch einige Namen, also würde ich gerne mit erweitern... wärst du damit einverstanden? Wo bekomme ich eine anständige Filmographie von Stars her? Vor allem im Netz? Sollte ich dir das dann erst nach deinen USA-Aufenthalt schicken? Bis wann geht der? MfG

 

Mark G. antwortet:

Ich bin noch den ganzen Juni und Juli in La-La-Land. Wenn ich wieder zu Hause bin (August), werde ich wieder jede Woche mindestens eine neue Starpower kreieren. Wenn Du anständige Filmographien suchst, dann empfehle ich IMDB (in der Links-Liste).

 

Markus schreibt am 5.6.2004:

Hallo! ich bin heute auf Ihre Seite gestoßen und möchte euch mitteilen, dass Sie ein absoluter Traum ist! Sowas habe ich schon immer gesucht! Da Sie ja jetzt keine Fragen beantworten kannst, die mit Recherchen zu tun haben, brauchen Sie diese Frage natürlich nicht beantworten, wenn Sie Sie nicht "auswendig" wissen: Gibt es auch eine Seite, auf der die erfolgreichsten DVDs bzw. Videos dargestellt sind? Nochmals großes Lob an Ihre Seite, mfg

 

Mark G. antwortet:

Danke für Dein Lob! Die Filmstudios sind in Sachen DVD-Zahlen noch knauseriger als bei den B.O.-Zahlen, soviel ich weiß ist aber Findet Nemo der erfolgreichste DVD-Release und Der König der Löwen der erfolgreichste DVD+Video-Release. Ansonsten s.a. Talk vom 9.11.2004.

 

Angelo Rychel schreibt am 5.6.2004:

Ich hätte noch zwei Fragen: Die eine betrifft die Trailer, die vor einem Film laufen. Wer bestimmt, welche Trailer im Vorfeld laufen? Sind das ganz einfach Werbeplätze, die jedes Studio unabhängig vom Hauptfilm kaufen kann? Oft werden ja Trailer des Studios gezeigt, dessen Hauptfilm später lauft .Aber vor HP3 (WB) z.b. liefen Garfield und I, Robot (Fox) und Spider-Man 2 (Columbia), also kein einziger von WB.
Und die zweite Frage: Woran liegt es, dass sich der familienfreundliche Shrek 2 am Startsamstag gegenüber dem Freitag um 58% steigerte, die ersten Harry Potter Filme, die ja auch eindeutig auf die Familie abzielen, jedoch von Freitag auf Samstag fast gleich blieben? Mit den hohen Zahlen kann man dies nicht begründen, da Shrek 2 ja sogar noch besser als HP3 startete. Signalisiert dies nicht eigentlich, dass die Mundpropaganda bei HP 1 und 2 ziemlich schlecht war, wenn Shrek 2 nach einem 28 Mio. Start nochmal so stark anziehen kann?

 

Mark G. antwortet:

1. Etwa 90 % der deutschen Kinobesitzer haben sich gegenüber den Filmverleihern verpflichtet, mindestens drei Trailer im Vorprogramm zu zeigen, im Gegenzug dafür (und zweier anderer Bedingungen) erhalten diese Kinos bei der Verleihmiete eine 0,5 %-Reduzierung. In der Regel entscheidet die Theaterleitung, welche Vorspänner eingesetzt werden, unabhängig von den Filmverleihern. Ein guter Theaterleiter sorgt auch dafür, dass der Trailer zum Hauptfilm passt, d.h. kein Dawn of the Dead-Trailer bei Bärenbrüder oder Unter der Sonne der Toskana-Vorspann bei Terminator 3 (natürlich muss auch die FSK-Freigabe passen, deswegen ist ersteres Beispiel - hoffentlich - rein fiktiv). Da also der Filmverleih keinen Einfluss auf die Auswahl hat, hängen einige Verleiher vor den Beginn eines vermeintlichen Kassenschlagers einen Trailer (z.B. Last Samurai vor DHDR3) in der Hoffnung, dass er vom Kino nicht weggeschnitten wird. Zudem gibt es Gerüchte, dass die Columbia für den Einsatz mancher Trailer in einigen Multiplexketten extra Geld locker macht (so oft, wie ich Identität gesehen habe, glaube ich das sofort...).

2. Die Potters sind gigantische Eventfilme, die sehnsüchtig von einem Millionenpublikum erwartet wurden, deswegen war der Must-See-Factor am ersten Tag wesentlich größer, allein die Mitternachtsvorstellungen können da ungefähr $6 Mio. ausmachen. S2s Freitag war aber schon der dritte Tag nach Start, d.h. geringerer MSF und keine Mitternachtspremieren, deswegen war das Samstagsplus deutlich größer.

P.S. Bei Deiner Shrek 2/Fluch der Karibik Prognose vor drei Wochen hast Du außer acht gelassen, dass der Depp-Film inmitten der Sommerferien startete, während der Ogre-Film den Mi/Do-Start an regulären Schultagen hinlegte...

 

HisRoyalUselessness schreibt am 14.6.2004:

Aus meiner Zeit als Vorführer in einem kleinen Kino, weiß ich noch zu berichten, dass es ein paar mal vorgekommen ist, dass Verleiher, vor allem WB soweit ich mich erinnere, uns sozusagen \"gezwungen\" haben den Vorspann nicht herunterzuschneiden. In einem netten Brief wurde erklärt, dass dieser zum Film gehöre und nicht herunterzuschneiden sei. Soweit so gut, nur kann ich nicht sagen ob sich das mittlerweile wieder geändert hat, ob das nur in Österreich galt oder ob sich das die Verleiher nur bei kleinen Kinos getraut haben. Andererseits wärs auch relativ schwer nachzuvollziehen welches Kino bei welcher Filmrolle den Vorspann heruntergeschnitten hat, und welcher Vorführer tut sich diesen Mehraufwand wirklich an? Mfg

 

Mark G. antwortet:

Gerade in Eine-Kopie-Orten mit Konkurrenzkinos werden die Vorspänne oft heruntergeschnitten, da kein Kinobesitzer gerne Werbung für einen Film macht, den der Konkurrent spielen wird...

 

Dominic schreibt am 20.5.2004:

Hallo liebes INSIDEKINO - Team, erstmal großes Lob an eure Seite, enthält ne Menge interessante Fakten. Ich habe mal eine Frage zu den Einspielergebnissen. Wieviele Besucher benötigt beispielsweise "Der Wixxer" um seine Produktionskosten von 4,7 Millionen wieder einzuspielen? Wann glaubt ihr gilt dieser Film als Erfolg? Könnt ihr mir sagen wieviel pro Karte etwa zu den Machern des Filmes fliesst? Vielen Dank und macht mit eurer Seite weiter so, ich lese fleissig mit :o)

 

Mark G. antwortet:

Danke für Dein Lob! Der Wixxer hat in den ersten elf Tagen fünf Mio. Euro Umsatz gemacht, dieses Geld fließt aber natürlich nicht allein in die Taschen der Filmproduzenten...

Fangen wir bei der Kinokarte an. Von jeder Kinokarte gehen 7 % MwSt. an den Fiskus und 2,5 % an die Filmförderungsanstalt. Vom Rest gehen in den ersten Wochen bis zu 55 % an den Filmverleih, je älter der Film ist, umso mehr Geld verbleibt im Kino (die Verleihmiete sinkt bis 36 %). Gehen wir mal von einer durchschnittlichen Verleihmiete bei Der Wixxer von etwa 45 % aus, dann gehen in diesem Szenario von jeder Kinokarte ca. 40 % an den Filmverleih.

Dann gibt es noch weitere Kosten neben den Produktionskosten zu bezahlen. Diese sind aber äußerst variabel, ich stelle hier nur Schätzungen an: Etwa eine Mio. Euro für die knapp 500 Filmkopien, etwa zwei Mio. Euro für Werbung und PR (Premierefeiern, Pressevorstellungen, Schauspielertouren etc.), außerdem kassiert wahrscheinlich der Filmverleih etwa 10 % bis 20 % vom Umsatz als Verleihgebühr, wir gehen mal von 15 % aus.

Wenn Der Wixxer 23 Mio. Euro (4 Mio. Besucher) einspielt, dann ergibt sich folgende Rechnung:

23,00 Mio. €   Einspiel
9,20 Mio. €   Verleiheinnahmen
-1,38 Mio. €   Verleihgebühr
-1,00 Mio. €   Kopien
-2,00 Mio. €   Werbung und PR
-4,70 Mio. €   Produktionskosten
0,12 Mio. €   Gewinn

Noch einmal, dieses Modell ist rein spekulativ und geht von oben genannten Vorraussetzungen aus. Es lässt die Filmförderung und Verleihförderung außer acht und geht davon aus, dass niemand der Beteiligten am Umsatz beteiligt ist. Außerdem habe ich nur das Szenario berechnet, das einen Gewinn schon in der Kinoauswertung vorsieht.

Tatsächlich benötigt Der Wixxer wesentlich weniger Kinobesucher, um in die Gewinnzone zu kommen, da die Produzenten ja noch Geld aus den DVD, Pay-TV, TV-Rechten, Auslandsverkäufen etc. erwirtschaften. Die Edgar Wallace-Persiflage wird also mit Sicherheit Gewinn schreiben, da ich von mindestens 1,5 Mio. Besuchern ausgehe.

Ich persönlich erachte jeden deutschen Film als Erfolg, der mehr als 500.000 Besucher schafft. Hits sind für mich deutsche Filme mit einer Mio. Besuchern (kam in den letzten 27 Jahren im Schnitt viermal pro Jahr vor), Superhits sind natürlich Goldene Leinwand-Filme (kommt im Schnitt einmal pro Jahr vor).
 

Roland Maier schreibt am 15.5.2004:

Hallo! Ich hätte nur eine kurze frage. Welche Schlacht ist jetzt nun die größte in der Kinogeschichte? Die Schlacht um Troja oder um Minas Tirith? Man liest einmal das und dann wieder das. mfg

 

Mark G. antwortet:

Ich bin zwar ein Meister der Zahlen, aber ich studiere keine Pressehefte... Wenn ich mich aber richtig erinnere, dann sollen zu der Schlacht um Troja 50.000 Angreifer unterwegs sein, bei der Schlacht um Minas Tirith verlässt mich mein Gedächtnis...

Ich bin aber der Meinung, dass dies keine große Rolle spielt, da 99 % der Krieger sowieso Computer-generiert sind, während bei Filmen wie Ben Hur tatsächlich 15.000 Komparsen das Wagenrennen beobachtet haben. Und wer weiß, welche chinesischen Filmepen, die hier nie erschienen sind, noch größere Massenszenen auf die Leinwand bannten. Aber vielleicht weiß das Guinness Buch der Rekorde mehr...

 

Wilhelm Kapp schreibt am 4.6.2004:

Meines Wissens ist die Schlacht von Minas Tirith in einem größerem Umfang zu sehen, nicht nur weil sie besser aussieht. Auf Seiten der Orks kämpften rund 100 000, es saßen vielleicht 5 000 Gondorianer in der Stadt und hinzu kamen weitere 10 000 Rohirrim.
In Sachen Komparsen würde ich dir zustimmen, aber ich erinnere mich an irgendeine sowjetische Revolutionsproduktion, in der auch eine ordentliche Horde auftrat.

 

Mark G. Thanks!
 

Wilhelm Kapp schreibt am 10.5.2004:

Hi Mark! Habe auf score11.de eine Meldung gelesen, in der Quentin Tarantino angekündigt hat, dass er gerne den neuen Bond drehen würde, eine Art Retro-Version, wahrscheinlich ein Remake des Films (bzw. des Romans) Casino Royale. Dieser sollte dann nicht 150 Millionen, sondern nur 40 Mille kosten. Wenn er es machen dürfte, würde er, wie er gesagt hat, auch gerne Pierce Brosnan weiterhin als Bond sehen. Die Macher der Bond- Filme hatten sich in der Meldung noch nicht dazu geäußert.
Weißt du ob es in dieser Richtung irgendetwas Neues gibt? Das Thema interessiert mich sehr, weil ich bereits nach Goldeneye gesagt habe, dass man endlich mal einen Retro- Bond in Richtung 60er machen sollte. Au Revoir,

 

Mark G. antwortet:

Diese Meldung stammt aus einem Interview mit QT und ist leider nur eine Art Gedankenspiel des Kultregisseurs. Wie ich die Broccoli-Familie kenne, werden sie weiterhin auf Nr. Sicher (=langweilig) gehen. Allerdings heißt es auch, dass die Broccolis in Panik sind, weil sie keine Ahnung haben, wie sie sich noch toppen können. Eine Entscheidung muss aber innerhalb der nächsten Monate fallen wenn der Starttermin Ende 2005 beibehalten werden soll.
 

Sven Böhm schreibt am 18.5.2004:

hallo mark g.! da du für mich der "kompetenteste" ansprechpartner in sachen kino bist, bitte ich dich hiermit um hilfe bei der aufklärung eines mir völlig unverständlichen geheimnisses. und zwar:
wie kann es (extrem oft) zu abweichungen der angegebenen (z.bsp. auf cinema.de) spielfilmlängen (van helsing 143min) und der tatsächlichen netto länge im kino (van helsing 122min) kommen? gibt es dafür eine plausible erklärung?
vielen dank, dein treuer insidekino.com besucher Böhmi.

 

Mark G. antwortet:

Falls es nicht daran liegt, dass mal der Abspann mitgezählt wird und mal nicht - oder der Film in Deutschland gekürzt wurde (z.B. wurde Harry Potter und die Kammer des Schreckens in Deutschland um satte vier Minuten gekürzt), gibt es noch eine Möglichkeit:

Manche Filmprojektoren zeigen statt der üblichen 24 Bilder pro Sekunde 25 Bilder pro Sekunde, dadurch wird ein Zwei-Stunden-Film um etwa fünf Minuten kürzer bzw. schneller.

Wenn Du aber die genaue Länge eines Films in der deutschen Fassung wissen willst, dann gehe auf die Seite der FSK (Van Helsing = 131 Min.), denn nur diese geprüfte Fassung ist offiziell!
 

Kostas Papadimitriou schreibt am 18.5.2004:

Hallo Mark, du kannst mir sicherlich helfen : Bereits vor zwei Wochen las ich im Netz, dass die dt. Fassung um ca. 1 min gekürzt sein wird, inzwischen lese ich Gerüchte von bis zu acht min. Weißt du da genaueres? Danke

 

Mark G. antwortet:

Soviel ich weiß, wurde Troja um 54 oder 56 Sekunden gekürzt, damit die Altersfreigabe ab 12 steht (in den USA ist er ja "R" = ohne Eltern ab 17 Jahre).
 

Maximilian List schreibt am 14.5.2004:

Hallo, wieso hat der Trailer von "Skycapitan" die Musik von "Stargate"??? gruß

 

Mark G. antwortet:

Die Filmmusik ist bei der Produktion eines Films das letzte Glied in der Kette. Das liegt natürlich daran, dass der Komponist erst dann die passende Musik komponieren kann, wenn der endgültige Schnitt feststeht. Manchmal ist die Filmmusik sogar erst drei Wochen vor der Filmpremiere fertiggestellt! Deswegen ist bei Testscreenings der getestete Film sehr häufig mit Musik aus einem anderen Film unterlegt und die Trailer sind fast immer mit "geborgter" Musik ausgestattet. Da Sky Captain and the World of Tomorrow erst im September in den USA startet ist also noch viel Zeit...

 

Denny Gamm schreibt am 14.5.2004:

Hallo, erstmal dickes Lob an die Seite. Schau jetzt schon seit Monaten regelmäßig auf die Seite. Ist einfach wahnsinn wie man so eine umfangreiche Page managen tut. Repekt. Meine Frage:
Wenn man die Trailer von Troja anschaut, erkennt man (so glaube ich zumindest) ganz deutlich die "Deutsche Stimme" von Brat Pitt, wie sie halt immer verwendet wird in seinen Filmen. Jetzt war ich gestern gleich in der 15:00 Uhr Vorstellung des Films in München und war eigentlich enttäuscht von der Synkrinisation (bestimmt falschgeschrieben) von Brat Pitt. War halt eine ganz andere. Warum ist denn dann im Trailer eine andere zu hören? Waren die im Zeitstress wegen der Veröffentlichung? Könnte dann auch passen mit dem miserablen Schnitt!!! Gab so viele Fehler zu sehen gestern. Mal abgehackte Schnitte, Tonsprünge usw. Denke mal auch das das mit der FSK ab 12 Jahren auch zu tun hat, oder?
Besten Dank für eure Info Grüße
P.S: Meine Meinung zum Film: War ziemlich Enttäuscht. Man merkte gleich das vieles in Studios gedreht wurde, keine tollen Dialoge und grottenschlechte Filmmusik. Was haben die denn blos mit den vielen $ gemacht!!!

 

Mark G. antwortet:

Danke für Dein dickes Lob! Warum Brad Pitt in Troja eine neue Synchron-Stimme verpasst bekommen hat, konnte ich bislang nicht erfahren. Vielleicht weiß aber ein InsideKino-Leser die Antwort? Die deutsche Fassung ist um knapp eine Minute gekürzt worden. Die schlimmsten und dilettantischten Cuts der letzten zwölf Monate wegen einer niedrigeren Altersfreigabe musste meiner Meinung nach Peter Pan erdulden.

 

Agent K schreibt am 17.5.2004:

Hi Mark, zum Talk-Thema Synchronstimme von Prad Pitt in Troja...

Das was Mark G. zum Thema Soundtrack eines Trailers (Sky Captain and the World of Tomorrow) schon angemerkt hat, gilt natürlich auch für die Synchronisation eines Trailers. Die Übersetzung der endgültigen Filmfassung in die spezifischen Landessprachen ist das allerletzte Glied in der Kette einer Filmproduktion. Die synchronisierten Trailer/Teaser entstehen oft schon Monate vorher. Im Falle von Troja  wurde Brad Pitt in besagtem Trailer von Tobias Meister synchronisiert, seiner dt. Standard-Stimme, bekannt aus den meisten Filmen mit Brad. In der endgültigen Kinofassung wurde er aber durch Martin Kessler ersetzt ( eigentlich die Standard-Stimme von Nicholas Cage / Vin Diesel aber auch Tim Allen in Galaxy Quest ). Auch hatte er Brad Pitt schon einmal in Legenden der Leidenschaft  seine Stimme geliehen. Die Entscheidung für diesen Schritt ist wohl bei Warner Deutschland gefallen wenn nicht gar bei Wolfgang Petersen selbst ( Angeblich war Petersen die Stimme von Tobias Meister für den griechischen Halbgott Achilles nicht markant genug... ). Belegen läßt sich dies freilich nicht und es bleibt auch die berechtigte Frage, ob es denn etwas genutzt hat. Viele Zuschauer waren wie Denny von der "fremden" Stimme zumindest irritiert. Fakt ist aber auch, dass diese Vorgehensweise nicht völlig unüblich ist - auch Synchronsprecher werden mal krank oder haben keine Zeit - und dann müssen andere Sprecher in das immer kürzer werdenden Zeitfenster, das zur Fertigstellung einer Synchronisation bleibt, einspringen. Übrigens wurde Brad Pitt noch von weiteren Sprechern synchronisiert: Axel Malzacher (Interview mit einem Vampir), Bernd Vollbrecht (True Romance, Cool World) und Michael Deffert (Thelma und Louise).

Einen passenden Thread zu diesem Thema findet ihr hier. Mehr Informationen zu deutschen Synchronsprechern gibt's hier.

Agent K schreibt am 18.5.2004:

Der neue Film von Wolfgang Petersen, "Troja", wird von Synchron-Umbesetzungen in der deutschen Fassung geradezu zerstört! Petersen selbst hat angeleihert, dass man die uns wohlvertrauten Stimmen aus dem Trailer leider nicht im endgültigen Film hören wird. Petersen fand, Tobias Meister sei auf Brad Pitt nicht "kräftig" genug, weswegen man nun Martin Kessler auf Pitt hört, der auf Nicolas Cage unschlagbar ist, aber mit seinem dauernd coolen Unterton für Brad Pitt die absolute Fehlbesetzung ist! Dem radikalen Umbesetzungs-Massaker von Wolfgang Petersen fielen auch Benjamin Völz auf Eric Bana und Jürgen Thormann auf Peter O'Toole zum Opfer - damit hat Petersen drei Standard-Sprecher auf dem Gewissen, was sicher nicht nur Synchron-Interessierten negativ auffallen wird, wenn man auf einmal z.B. "Nicolas Cage" auf Brad Pitt hört; aber wie viele Regisseure scheint auch Petersen zu denken, dass dem "Publidumm" Umbesetzungen in der Synchro eh nicht auffallen würden, denn nur in den seltensten Fällen (z.B. Marcus Off auf Johnny Depp in "Fluch der Karibik") kommt etwas halbwegs Gutes dabei heraus. Gefunden auf info-serve.de

 

Mark G. Thanks!

 

Hamdi Akbiyik schreibt am 12.5.2004:

Starttermin zu "MINDHUNTERS" Hallo liebe Mitarbeiter ! Ich warte schon seit langem auf diesen Film. Gerüchten zu folge soll der wieder verschoben worden sein. Könnt ihr mir sagen ob dies stimmt und wie die aktuelle Lage tatsächlich ist ? Wann ist der Starttermin für USA und für Deutschland ? Laut Verleiher tobis wird der 26 Juni angegeben auf der Website . Ist dieses Datum aber noch aktuell ??? Mit freundlichem Gruss

 

Mark G. antwortet:

Es gibt zwar Gerüchte, dass der US-Start am 4. Juni 2004 ein weiteres Mal von Miramax verschoben wird, aber der deutsche Termin am 24.6.2004 steht nach wie vor.

 

Angelo Rychel schreibt am 10.5.2004:

hi mark, ich hätte mal gerne deine Einschätzung zu meiner These: Nachdem die beiden Kill Bill Volumes 1 und 2 zusammen 135 Mio. Dollar eingespielt haben, stehen uns jetzt sehr viele "geteilte" Filme ins Haus, da ein einzelner Kill Bill Film kaum mehr als 80 Mio. Dollar eingespielt hätte. Und da Studios keine Möglichkeit des vermehrten Profits ungenutzt lassen, werden die Studios diesen Teilungstrick bald sehr oft anwenden. Denn die Drehkosten sind nicht höher als für einen einzelnen Film, bei entsprechender Qualität ist der Ertrag jedoch annähernd doppelt so groß.

Und noch eine Frage: Hast du eigentlich jemals was von einem dritten Blair Witch Project Teil gehört? Denn ich bin verwundert, dass keiner in Planung ist. Der zweite Teil war zwar schlichtweg scheiße und auch nicht sonderlich erfolgreich, allerdings auch kein kommerzieller Flop (Budget: 15 Mio. , weltweites Einspiel: knapp 48 Mio. + Home Entertainment und TV Einnahmen) ,weshalb ich mir denke, bei einem entsprechend besseren Drehbuch wäre durchaus noch Erfolg mit einem Teil 3 zu erzielen, da ein Film mit dem Namen Blair Witch Project grundsätzlich schonmal Aufmerksamkeit bekommen würde (der erste Teil war ja ein Medienphänomen). MfG

 

Mark G. antwortet:

1. Ich hoffe sehr, dass sich dieser mögliche Trend nicht bewahrheiten wird, schließlich lohnt sich die Teilung nicht immer wie erhofft (auch Matrix 2 & 3 war in einem ganz frühen Stadium nur als ein Film konzipiert). Ich bin zwar auch der Meinung, dass ein einzelner Kill Bill-Film niemals bis jetzt $128 Mio. eingespielt hätte, man darf aber auch nicht vergessen, dass das Risiko doppelt so hoch ist. Was wäre denn passiert, wenn KB1 gefloppt wäre? Außerdem muss man zweimal Geld in den Start und die Werbung stecken, die Startkosten für die beiden Filme betrugen allein für die USA je etwa $30 Mio.! Deswegen glaube ich, dass die Studios ganz genau rechnen werden und dies eher bei Sequels á la Matrix oder Back to the Future als bei Originalfilmen anwenden werden.

Viel beunruhigender finde ich die Tatsache, dass Miramax sechs (!) verschiedene Kill Bill-DVD-Versionen angekündigt hat. Sollte dies Schule machen, dann wird der DVD-Boom bzw. Nepp bald ein Ende haben und die Haupteinnahmequelle der Studios könnte selbst zu Grabe getragen werden.

2. Ursprünglich war einmal geplant zeitgleich ein Sequel und ein Prequel zu Blair Witch Project von zwei verschiedenen Teams drehen zu lassen, stattdessen kam dann nur BWP2. Der dritte Film hätte von dem ursprünglichen Regieteam realisiert werden sollen, aber dieses Projekt hat sich zerschlagen, da zum einen das Studio Artisan von Lions Gate geschluckt wurde, und zum zweiten, da sich einer der beiden Regisseure nach den Millionenprofiten ins Privatleben zurück gezogen und dem Filmgeschäft den Rücken gekehrt hat. Nachdem die ART/LG-Fusion inzwischen abgeschlossen ist, würde es mich nicht überraschen, wenn innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre auch tatsächlich ein BWP3 realisiert wird...

 

Wolfgang Dorfner schreit am 15.5.2004:

Hi Mark, ich habe eben den Talk über "Blair Witch" und einen möglichen dritten Teil gelesen. Soweit ich weiß, wurde der bereits angekündigt. Zumindest habe ich das bereits mehrfach im Internet gelesen und auch in einer der letzten "CINEMA"-Ausgaben waren ein paar Zeilen darüber zu lesen. Viele Grüße

 

Martin Menner schreibt am 4.5.2004:

Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin auf der Suche nach dem Film "Becket" mit Peter O´Toole und Richard Burton in den Hauptrollen, 1964 von Peter Glenville. Gibt es den Film auf VHS oder DVD? Wenn ja, wo und wie? Vielen Dank für Ihre Hilfe. MfG

 

Mark G. antwortet:

Der für elf Oscars nominierte Film ist bislang - selbst in GB - nicht auf DVD oder Video erschienen...

 

Vincent Haindl schreibt am 3.5.2004:

Hallo Mark! Ich habe wieder ein paar Fragen an dich!
1.Es fällt auf , dass alle Oscargewinner in der Kategorie "Bester Film" immer amerikanische Filme sind. Warum hat noch nie ein nichtamerikanischer Film in dieser Kategorie gewonnen? Entscheidet sich die Jury immer für einen amerikanischen Film, da sonst der Nationalstolz verletzt wäre?
2.Warum hat noch nie ein Zeichentrickfilm in der Kategorie "Bester Film" gewonnen? Ich habe gehört, dass die Jury Zeichentrickfilme nicht als "echte" Filme betrachtet und deshalb ist dieser Sachverhalt so. Kann das stimmen?
3.Es fällt auf, dass noch nie ein Zeichentrickfilm weltweit der erfolgreichste Film aller Zeiten war. Hast du eine plausible Erklärung?
4.Weißt du in welchem Zeitraum 1990-96 oder 1997-2003 der Wechselkurs des Dollars am Stärksten war/ist, wenn man Einspielergebnisse inflationsbereinigt berechnen würde?

 

Mark G. antwortet:

1. Immerhin haben in den letzten 75 Jahren elf britische Filme den Hauptpreis gewonnen, schon 1932 wurde die erste britische Produktion für den Hauptpreis nominiert, Laurence Oliviers Hamlet war 1948 der erste britische Oscar-Gewinner in der Kategorie Bester Film. Und schon 1938 wurde ein französischer Film (Die große Illusion) nominiert. Und auch in den letzten Jahren gab es mit Filmen wie Tiger & Dragon und Das Leben ist schön immerhin (multiple) Nominierungen.

Trotzdem dominieren natürlich US-Filme, dies hat aber nichts mit Nationalstolz zu tun, denn der Anteil der fremdsprachigen Filme, die Nominierungen oder Preise (in allen Kategorien) erhalten, ist wesentlich größer als der Box Office-Anteil von 1 % (allein im letzten Jahr gab es vier Nominierungen für City of God und je zwei für Die Invasion der Barbaren und Das große Rennen von Belleville). Dies hat auch damit zu tun, dass die Mitglieder der Filmakademie wesentlich "filmgebildeter" sind als der normale Kinobesucher und sich auch Fremdsprachiges reinziehen, außerdem sind viele Mitglieder keine Amerikaner. Der Anteil an ausländischen Filmschaffenden, die Nominierungen erhalten, ist sogar noch größer (letztes Jahr war Diane Keaton die einzige Amerikanerin unter den besten Schauspielerinnen in einer Hauptrolle, gewonnen hat eine Südafrikanerin).

Der Erfolg der englischsprachigen Produktionen liegt aber auch daran, dass Hollywood der Nabel der Filmwelt ist und seit Jahrzehnten die Besten der Welt anzieht. Ob Ernst Lubitsch, Billy Wilder, Alfred Hitchcock, Roman Polanski oder Wolfgang Petersen, sie alle gingen nach Kalifornien und mach(t)en von dort aus Weltkino - und wurden nebenbei natürlich auch Mitglieder der Filmakademie... Gutgemachte ausländische Filme, bekommen zwar nicht den Hauptpreis, sind aber ein Karriere-Sprungbrett (Petersens Das Boot stellte übrigens 1982 einen damals neuen Fremdsprachenrekord mit sechs Nominierungen auf).

2. Zeichentrickfilme erteilt ein ähnliches Schicksal wie Komödien, sie werden einfach nicht von der Akademie respektiert, obwohl fast alle der 6.000 Akademiemitglieder, die den Gewinner wählen, wissen, dass eine gute Komödie wesentlich schwieriger zu finden ist als ein gutes Drama. Aber immerhin war Die Schöne und das Biest 1991 für den Hauptpreis nominiert. Viele Zeichentrickmacher waren sogar dagegen, einen eigenen Oscar für den besten Trickfilm zu kreieren, da sie befürchteten, dass es mit der neuen (Trostpreis)-Kategorie noch schwieriger wird, in die Hauptkategorie zu gelangen.

3. Dafür gibt es mehrere Gründe:

- In den letzten 65 Jahren regierten nur sechs verschiedene Filme die Weltcharts. Es ist also für 99,999999999999999etc. % der Filme schlicht unmöglich, an die Spitze zu gelangen, egal ob Zeichentrick oder Real.

- Zeichentrick ist nicht immer populär, mal gibt es schlechte Jahre, dann gibt es wieder ein Comeback, das heißt, dass manche "Ernten" von vornherein verloren waren. Zudem waren bis Mitte der 90er Jahre nur Disney-Filme auf der ganzen Welt erfolgreich, aber die Disney Studios haben in den ersten fünfzig Jahren seit Schneewittchen gerade einmal etwa vier oder fünf Filme pro Jahrzehnt in die Kinos gebracht.

- Von den etwa 500 US-Filmen pro Jahr sind höchstens 3 % Zeichentrickfilme, das bedeutet natürlich, dass die Chance, für einen "normalen" Film Spitzenreiter zu werden, rein statistisch 32x so hoch ist.

- Allerdings sei hier noch erwähnt: Wäre der zweite Weltkrieg nicht ausgebrochen, dann hätte Schneewittchen und die sieben Zwerge durchaus Chancen gehabt, der erfolgreichste Film der Welt zu werden, da Vom Winde verweht erst zwei Jahre später gestartet wurde...

4. Nein - aber Du kannst mit Sicherheit "Wechselkurs Dollar" googeln und fündig werden...

 

Stefan Jamin schreibt am 1.5.2004:

Hallo Mark! Hab mal 'ne Frage zu Kill Bill:
Wurden die Besucherzahlen der Doppelnächte für den 1. Teil gemeldet... hatte nämlich das Gefühl, daß teilweise mehr Leute in den Doppelnächten waren als nur im 2e... könnte natürlich nur ein regionalen Phänomen sein, aber in unserem Kleinkino gab es mehrere solcher Nächte seit Mittwoch und ich war freitags drin... Andere: Ab wann gibt es nur noch eine gesamtdeutsche Statistik der Besucherzahlen anstatt der BRD- und DDR-Statistik?

 

Mark G. antwortet:

1. Die Doppelnächte und Einzeleinsätze brachten KB1 am vorletzten Wochenende immerhin weitere 96.386 Besucher. Ich habe von einigen Kinobesitzern gehört, dass die Double Features besser gingen als die regulären KB2-Vorstellungen, Deine Beobachtung ist also kein Einzelfall.

2. Seit der Wiedervereinigung.
 

Heiko Bielik schreibt am 28.4.2004:

hi mark ich muss dir erstmal sagen was ich für ein riesen fan von deiner seite bin. ich schaue mir sie schon (fast) seit deinem bestehen an und bin begeistert. so jetzt zu meinen fragen: was meinst du würden terminator2, star wars, vom winde verweht, jp und e.t. einspielen? weil ich sehr cool finde das du auch die inflationsbereinigte einspiel hinzufügst hut ab:-) sehr schön. meine 2. frage ist: ich habe mich letztens mit meinen freunden auseinander gesetzt weil ich gesagt habe das die deutschen filmverleiher genauso auf hollywood blockbuster manier drauf sind, es aber vom budget her mangelt. also ich meine das z.b. constantin gerne große filme ala hollywood machen würde. ich habe mich jedenfalls damit auseinander gesetzt weil mein freund gesagt hat, das die deutschen darauf nicht aus sind, aber sie sind es doch oder? blos es geht eben nicht denn ich habe bis jetzt sehr selten deutsche filme gesehen letztens nur manitu und bald t.surprise von bully aber ansonsten sag ich nein bei deutschen. denn wenn deutsche filme erfolgreich werden sind es fast nur komödien, aber action, horror, dramas oder sonstiges kann man du total vergessen oder lieg ich da falsch? ich hoffe doch nicht denn ich beschäftige mich schon seit jahren damit. so und meine 3. frage, ich als big-arnie fan: findest du das t3 ein guter nachfolger ist? ich ja er protzt nicht rum mit dummen sprüchen ala matrix sondern will nur unterhalten, dafür hat er finstere action zu bieten wo fast alles echt ist wie die verfolgungsjagd. naja ok ich hör dann mal auf ich hoffe du beantwortest es wär sehr schön, schaue auch jeden tag auf deine seite und bin stammkunde bei amazon:-) bis dann mark....heiko

 

Mark G. antwortet:

1. Ich gehe mal davon aus, dass Du ein inflationsbereinigtes, weltweites Einspielergebnis suchst (wie üblich sagt dies natürlich nichts über die verkauften Ticketzahlen aus, da Wechselkursschwankungen nicht berücksichtigt werden können).

$2.902 Mio. Vom Winde verweht

$1.743 Mio. Krieg der Sterne (s.a. Talk vom 25.4.04)

$1.535 Mio. E.T. (s.a. Talk vom 25.4.04)

$1.340 Mio. Jurassic Park

$745 Mio. Terminator 2 - Tag der Abrechnung

2. Also hier muss man jetzt natürlich das Wort Blockbuster definieren. Ein Blockbuster ist ein riesiger Erfolg, unabhängig davon, wieviel er gekostet hat (das Wort bedeutet eigentlich eine Bombe, die einen ganzen Häuserblock zerstört, wurde aber von Variety zweckentfremdet, die damit Filme bezeichnete, deren Schlangen vor den Kinokassen um den ganzen Häuserblock gingen...).

Natürlich können deutsche Filme nicht mit den US-Budgets konkurrieren, andererseits kosten deutsche Schauspieler auch nicht $25 Mio. Gage! Und Bernd Eichinger von der Constantin ist ein Produzent, der das Risiko mit deutschen Filmen nicht scheut, wie man an seinen Erfolgen wie Die unendliche Geschichte oder Der Name der Rose sehen kann, die noch heute zu den teuersten deutschen Filmen gehören.

Außerdem verwischen durch die Globalisierung die Grenzen sowieso immer weiter:

- Die fabelhafte Welt der Amélie, ein durch und durch französischer Film wie man meint, ist eine deutsch-französische Koproduktion.

- Ein britischer Film wie Kick It Like Beckham und ein neuseeländischer Film wie Whale Rider erhielten deutsche Filmförderung. Ebenso der neue Jackie Chan-Film In 80 Tagen um die Welt, der $110 Mio. kostete und in Brandenburg gedreht wurde.

- Ein durch und durch Hollywood-Produkt wie Terminator 3 - Rebellion der Maschinen wurde von der deutschen Firma Intermedia produziert und finanziert.

- Die Constantin ist Mitproduzent von der Marvel-Verfilmung Die fantastischen Vier.

Also was ist nun wirklich deutsch?

Übrigens ist Der Schuh des Manitu natürlich ein Blockbuster-Erfolg, hat aber trotzdem nur vier Millionen Euro gekostet.

Du hast aber auf jeden Fall recht, dass in der Regel nur deutsche Komödien und deutsche Kinderfilme erfolgreich sind. Da war 2003 mit Good Bye Lenin!, Das Wunder von Bern und Luther eine große Ausnahmeerscheinung. Genrefilme werden zwar immer wieder versucht, sind aber meistens Flops.

3. Terminator 3 - Rebellion der Maschinen

P.S. Danke für Dein Lob und Deine Unterstützung...

 

Mario Pfeiffer schreibt am 27.4.2004:

Hi Mark, bin seit 3 Monaten fast täglich auf Deiner Seite und jeden Morgen beeindruckt, daß Du bereits in der Früh Dein Tages-Update vorgenommen hast. Habe ein paar Fragen an Dich.
Zum Einen: Du wünschst Dir eine rege Beteiligung an den Prognosen. Ich würde sehr gerne mitmachen, aber wie soll ich z.B. eine US-Prognose zu Filmen abgeben (ich bin normaler Kinogänger), die ich gar nicht kenne? Das sieht natürlich für die D-Prognose einfacher aus, falls die Filme in D später als in USA anlaufen.
Zum Zweiten habe ich "vor Dir" die Seite www.the-movie-times.com für die US- und Worldwide-Einspielergebnisse genutzt. Hier fällt mir auf, daß bei MovieTimes das aktuelle All Time B.O.-Worldwide-Einspiel von DHDR3-DRDK mit Deinem variiert: bei Dir 1.109,4 Mrd., bei MovieTimes 1.127,9 Mrd.. Wer hat nun Recht?
Zum Dritten: ich stamme aus dem Osten, in dem bekanntermaßen die Olsenbande-Filme sehr populär waren. Kannst Du eine Übersicht erstellen, wieviel diese Filme (einschl. des späten Nachzüglers vor ein paar Jahren) in Ost und West eingespielt haben?
Zum Vierten: Titanic. Du hast mal im Talk die Meinung vertreten, aufgrund der Inflation werden die 600 Mio bzw. 1,8 Mrd. Rekordeinspiel irgendwann fallen. Aber kannst Du Dir vorstellen (nicht zuletzt wegen der Piraterie), daß ein Blockbusterfilm über Monate hinweg ein derartiges Stehvermögen wie Titanic haben kann? Gerade in Deiner Vergleichstabelle Jesus vs. The Best wird das deutlich.
Ich dank Dir vielmals für Deine Antworten! Schöne Grüße aus Jena
 

Mark G. antwortet:

1. Meistens kann man aufgrund der Besetzung, des Regisseurs, des Genres und des Trailers ein recht gutes Prognosen-Urteil fällen. Außerdem ist es hochinteressant, wie andere Mitspieler einen Film im Vorfeld einschätzen... Aber es ist und bleibt natürlich "nur" ein Spiel...

Übrigens kann das US-Ergebnis durchaus auch in die Irre führen, wie Du an den viel zu hohen Die Passion Christi-Prognosen sehen kannst...

2. Ich weiß natürlich nicht, welche Zahlen andere Websites veröffentlichen, aber die DHDR3-Zahlen sind von New Line.

3. Da spielt wohl meine "westliche Filmerziehung" eine Rolle, aber Du hast recht, dass ich bei Sequelmania 2003 eigentlich auch den fünfzehnten Film der dänischen Komödienserie hätte berücksichtigen müssen, aber diese Serie ist vollkommen an mir vorbei gegangen, schließlich gelangte fast keiner der Filme in die westdeutschen Kinos.

Außerdem muss ich ganz allgemein hinzufügen, dass ich nach wie vor mit der Recherche der BRD-Zahlen beschäftigt bin und wohl erst 2005 DDR-Zahlen recherchieren werde. Aber ein paar Zahlen habe ich dennoch:

Teil 9: Die Olsenbande: Butter, Brot und Bonzen/Die Olsenbande schlägt wieder zu hatte 1981 in der DDR 1,31 Mio. Besucher.

Teil 11: Die Olsenbande ergibt sich nie hatte 1983 in der DDR 1,35 Mio. Besucher.

Teil 12: Die Olsen-Bande fliegt über die Planke hatte 1984 in der DDR 0,91 Mio. Besucher.

Teil 14: Der wirklich allerletzte Streich der Olsen-Bande hatte 1999 238.622 Besucher.

Teil 15: Olsenbande Junior hatte letztes Jahr 19.096 Besucher.

1996 wurden Teil 11 (5.857 Besucher) und Teil 3 (Die Olsenbande fährt nach Jütland: 10.061 Besucher) wiederaufgeführt.

4. Das verflixte an der Inflation ist ja, dass ein Film, der Titanic schlagen soll, keine Langläuferqualitäten mehr besitzen muss. Ein Erfolg, wie ihn etwa der fünf Jahre alte Die dunkle Bedrohung hatte, könnte schon bald reichen, Titanic zu schlagen (die $431,1 Mio. von Episode I sind jetzt schon $511,7 Mio. wert). Ein Langlauf-Hit vom Schlage der Titanic ist eine sehr seltene Erscheinung und kam vor dem Cameron-Film zuletzt 1982 vor (also 15 Jahre Unterschied), als E.T. 17 Wochen ununterbrochen die Nr. 1-Position innehielt (Titanic: 15 Wo.) und insgesamt 20mal Nr. 1 war. 45 Wochen lang blieb E.T. in den Top Ten und verabschiedete sich nach der 52. Woche (Rang 9 in den Top Ten) aus den Kinos, obwohl der Spielberg-Film noch $1.875.000 eingespielt hatte (heute $3,8 Mio. wert) - hätte Universal den Film nicht nach einem Jahr gesperrt, hätte er im Sommer 1983 noch weitere $20 Mio. bis $30 Mio. einspielen können!

In etwas kleinerem Maßstab sollte ich auch noch Kevin - Allein zu Haus (1990) erwähnen: 12 Wochen Nr. 1, 24 Wochen Top Ten, mit $285,8 Mio. damals der dritterfolgreichste Film aller Zeiten.

Auch in Deutschland sind die Langläufer-Megablockbuster (auch ohne Piraterie) eher selten: Dirty Dancing (1987), Pretty Woman (1990) Titanic (1998) und Der Schuh des Manitu (2001).

Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass es auch in Zukunft solche Langläufer geben wird wenn ein Film den Nerv der Zeit trifft. Ob dies aber 2005, 2010 oder 2015 passieren wird, werden wir wohl abwarten müssen. Nur eines ist gewiss, es wird kein Sequel sein, keine Startrekorde brechen und höchstwahrscheinlich eher ein weibliches Publikum ansprechen wie Du an drei der vier vorangegangen Langläufern erkennen kannst...

 

Jan schreibt am 25.4.2004:

Hi Mark, Ich hab mal wieder ein paar Fragen an dich.
1.Wann veröffentlichst du deine Filmdatenbank?
2.Welcher Film hätte inflationsbereinigt weltweit  mehr eingespielt, E.T oder Star Wars?
3.Momentan sieht es ja für die Kinobranche in Deutschland recht mies aus. Denkst du, dass es dank der vielen Topfilme, die noch in diesem Jahr kommen (Der neue Bullyfilm, Troja, Day after Tomorrow, Spiderman 2, Alexander...) nochmals aufwärts gehen könnte? Mfg

 

Mark G. antwortet:

1. Bislang habe ich nicht vor, eine Filmdatenbank einzurichten.

2.E.T. spielte in den USA 1982 $359,8 Mio., 1985 $40,0 Mio. und 2002 $35,2 Mio. ein, macht zusammen $435,0 Mio., inflationsbereinigt sind das $842,5 Mio.. Krieg der Sterne spielte in den USA in der EA 1977 $221,3 Mio. ein, gefolgt von der ersten WA 1978 ($43,8 Mio.), der zweiten WA 1979 ($22,5 Mio.), der dritten WA 1981 ($17,2 Mio.), der vierten WA 1982 ($18,0 Mio.) und der fünften WA 1997 ($138,3 Mio.), macht zusammen $461,0 Mio. und inflationsbereinigte $1.020,8 Mio.

Im Rest der Welt spielte E.T. $357,8 Mio. ein, davon $305 Mio. 1982, $19,8 Mio. 1986 und $33,0 Mio. 2002. Wenn wir die selbe Inflationsrate wie in den USA annehmen (s.a. Talk vom 6.4.2004), dann ergibt dies inflationsbereinigte $692,1 Mio..

Krieg der Sterne spielte im Rest der Welt $337,0 Mio. ein, davon gehören $115,5 Mio. zur Special Edition 1997. Dies ergibt inflationsbereinigte $722,5 Mio..

Krieg der Sterne führt also weltweit mit inflationsbereinigten $1,7433 Milliarden gegenüber E.T.s $1,5346 Milliarden - diese Berechnung lässt natürlich wieder Wechselkursschwankungen außer acht...

Titanic würde heute übrigens bei $2,389 Milliarden liegen...

3. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dieser Sommer - selbst bei gleichen Temperaturen wie im Vorjahr - bessere Besucherzahlen liefern wird als 2003, da das Programm auf jeden Fall attraktiver ist. Ob es für einen ganzjährigen Aufschwung reichen wird, wird sich wohl erst im Dezember entscheiden, da wir noch nicht wissen, ob die diesjährigen Endjahres-Filme ähnlich attraktiv sind wie die Kombo Findet Nemo und Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs, die zusammen immerhin 19 Mio. Besucher hatten.

 

Achim Lillig schreibt am 25.4.2004:

Hallo Mark, würde mich mal interessieren, wie das andere Leute sehen, die sich etwas mit Film beschäftigen. Ist es denn wirklich möglich, Schätzungen darüber abzugeben, wieviele Besucher ein Film in Deutschland bekommen wird? Für mich ist das irgendwie mehr raten, denn anders als in den USA zählt bei uns glaube ich nicht so stark wie die Kritiken ausfallen, mit wievielen Kopien ein Film startet oder wie gut er beworben wurde, oft sind Fragen wichtiger wie zum Beispiel wie wird das Wetter und was läuft im Fernsehen. Auch dieses Jahr ist dafür wahrscheinlich wieder ein gutes Beispiel (hoffentlich nicht). Liest man den Startplan, dann könnte man ja wirklich meinen, es geht aufwärts. Da kommen Van Helsing, Troja, The Day After Tomorrow, Spider-Man 2, Harry Potter 3 (also alles, im Vergleich zum letzten Jahr, mal wieder echte Blockbuster), aber durch die Raubkopierer werden diese Filme schon alle im Sommer gestartet, was bestimmt einiges an Besuchern kostet. Hinzu kommt dieses Jahr Olympia in Europa und die Fußball-EM (also Sport zur Hauptsendezeit). Selbst in den nicht so guten 80ern gab es eine Kinosendung zur Prime Time. Heute läuft so was nur nachts auf irgendwelchen 3. Programmen, oder man erinnere sich an die Sendung cinemaxx auf prosieben, die irgendwann Sonntags zwischen 9 und 14 Uhr lief (gerade so, wie es halt irgendwie ins Programm passte). Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Zuschauer ausbleiben. Solche Sendungen zur richtigen Zeit könnten wahrscheinlich viel mehr bewirken, als nur irgendwelche Making Ofs (in denen sowieso immer jeder erzählt, dass das der beste Film ist, den er je gemacht, die Schauspielkollegen die Besten waren, der Produzent der Beste war ...)
Grüsse (P.S. tut mir leid, dass die Mail so lange geworden ist, aber das mußte ich mal loswerden)

 

Mark G. antwortet:

1. Wenn ich von mir ausgehe, der ich ja früher selber Kino gemacht habe, dann ist es tatsächlich möglich, ja sogar erforderlich, Erfolg mehr oder weniger gut einzuschätzen, schließlich müssen ja jede Woche Hunderte Kinobesitzer und Disponenten ihr Kinoprogramm gestalten und auf einen möglichst großen Erfolg setzen (ohne die Beziehungen zu den Filmverleihern zu belasten).

Nachdem ja seit geraumer Zeit etwa zwei Dutzend InsideKino-Leser ihre Prognosen abgeben (ich wundere mich nach wie vor, dass es nur so wenige sind), fallen mir aber doch ein paar Dinge auf:

a) Ich habe den Eindruck, dass fast alle Prognostiker (junge) Männer sind, deswegen werden "Frauenfilme" oft unterschätzt.

b) Ebenso gern werden deutsche Produktionen und Familienfilme (insbesondere die deutschen) unterschätzt.

c) Arthousefilme sind ebenfalls fast nie auf dem Radar.

2. Natürlich ist bei uns in einem (geographisch) kleinen Land das Wetter viel entscheidender als in den großflächigen USA, ich gebe Dir auch Recht, dass die Kopienanzahl ganz selten eine Rolle spielt (s.a. Talk vom 31.3.2003), aber Kritiken spielen in allen Ländern nur im Arthouse-Bereich eine Rolle, im Mainstream sind sie in der Regel ohne Bedeutung. Große Sportevents, die sich über mehrere Wochen erstrecken, sind weniger gefährlich als attraktive Einzelevents. Und meiner Meinung nach spielt das Fernsehprogramm nicht mehr so eine große Rolle wie in den 70er Jahren, als es nur drei Programme gab und (fast) jeder das selbe Programm eingeschaltet hatte. Heute gilt ja eine Sendung mit 10 Mio. Zuschauern als Riesenquotenhit...

3. Nachdem die großen US-Blockbuster wegen der Piraterie immer öfters zeitgleich im Sommer starten, fehlen diese Erfolge jetzt natürlich im Herbst. Genauso sind die US-Weihnachtssaisonhits vom November und Dezember bei uns meistens schon im Januar abgehakt und somit leidet das Osterferiengeschäft ebenso. Wenn also während der Hauptsaison die Hits fehlen, müssten sich die hiesigen Verleiher darauf einstellen und zum Ausgleich während dieser Zeit deutsche (und erfolgversprechende europäische) Produktionen starten. Zum Beispiel hätte dieses Jahr Bullys (T)Raumschiff Surprise das Ostergeschäft fast für sich allein gehabt und hätte von Ende März bis Mitte Mai das Box Office dominiert. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis die Filmverleiher sich auf die neue Situation, die sich noch weiter verschärfen wird, eingestellt haben...

4. Die Branche lamentiert schon seit langem, dass die TV-Sender keine attraktive Kinosendung zu einer attraktiven Zeit anbieten, obwohl es ja früher Sendungen wie Kennen Sie Kino? gab, die erfolgreich waren. Die vielen Making Ofs, die sehr billig die Sendezeit der TV-Sender füllen, halte ich sogar für kontraproduktiv, da sie meistens so viel über den Film verraten, dass ein Kinobesuch überflüssig wird (Ich habe mir schon seit Jahren kein Making Of mehr angesehen...).

P.S. Meistens sind meine Antworten länger als die Mails...

 

Jana Leistert schreibt am 20.4.2004:

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe eine dringende Frage an Sie. Im Internet fand ich Ihre Seite und hoffe, dass Sie mir helfen können. Ich suche ganz, ganz dringend die Filme: Königin für tausend Tage, Die sechs Frauen von Heinrich VIII. Leider weiß ich absolut nicht wo man diese Filme auf VHS oder DVD bekommen kann. Können Sie mir helfen? Bitte, Sie sind meine letzte Hoffnung. Mit freundlichen Grüßen

 

Mark G. antwortet:

Obwohl Königin für tausend Tage 1969 für zehn Oscars nominiert wurde, wurde der Film meines Wissens nie bei uns auf Video oder DVD veröffentlicht. Falls es sich bei dem zweiten Titel um den britischen Film Heinrich VIII. und seine sechs Frauen aus dem Jahr 1972 handelt, der kam sogar nie in die westdeutschen Kinos.

Königin (OT: Anne of the Thousand Days) gibt es aber beim britischen Amazon (amazon.co.uk) im Angebot, Ende Mai erscheint dort auf DVD auch Henry VIII and His Six Wives, ich weiß aber nicht, ob es sich um dieselbe Version handelt (der Stoff wurde ja u.a. auch fürs Fernsehen verfilmt...).

Falls die Filme in deutscher Sprache sein sollten, empfehle ich dann nur noch die Augen im TV-Programm offen zu halten...

 

Vincent Haindl schreibt am 6.4.2004:

Hallo Mark! Ich habe wieder ein paar Fragen an dich.
1."Die Rückkehr des Königs" hat ja bekanntermaßen "Harry Potter 1" beim weltweiten Einspielergebnis überboten. Wäre es auch inflationsbereinigt so? Also wie lautet das inflationsbereinigte weltweite Einspielergebnis von "Harry Potter 1"?
2.Die Box Office Seiten von www.boxofficemojo.com und www.christianspoo.com haben nicht die gleichen Zahlen von den weltweiten Einspielergebnisse von "Star Wars Episode 4" und "E.T" angegeben als zum Vergleich mit deiner Box Office Seite. Also wer hat nun die korrekten Zahlen angegeben?
3.Du hast angegeben, dass die Produktionskosten von "König der Löwen" bei 79 Millionen Dollar liegen. Ich habe zufällig in einer alten Ausgabe vom FOCUS gelesen, dass nach deren Angabe die Produktionskosten bei 40 Millionen Dollar liegen. Also wer hat nun Recht?
4.Werden die  Zuschauerzahlen der Previews bei der deutschen Box Office überhaupt von der FFA mitgezählt? Wenn nein, warum nicht? Wenn es nicht gemacht wird, wird doch letztlich die Zahlen doch verfälscht bezogen zum Beispiel auf die Goldene Leinwand.

 

Mark G. antwortet:

1. Dann wollen wir mal rechnen:

HP1 spielte in den USA/Kanada 2001 bei einem durchschnittlichen Eintrittspreis von $5,66 $317,6 Mio. ein, ergibt in 2003 Ticketpreisen ($6,03) inflationsbereinigte $338,3 Mio..

HP1 spielte im Rest der Welt 2001 $658,9 Mio. ein. Wenn wir die gleiche Inflationsrate wie in Amerika annehmen (ist natürlich nicht 100 % genau, aber es gibt nun mal keinen Welteintrittspreis - so sind z.B. in Deutschland seitdem die Preise gesunken, in Osteuropa dafür kräftig gestiegen), dann ergibt das $702,0 Mio..

Inflationsbereinigt wäre also HP3 mit $1,04 Milliarden weiterhin hinter DHDR3 mit momentanen $1,105 Milliarden.

ABER: Im November 2001, als HP1 gestartet wurde, kostete ein Dollar etwa 1,14 Euro, im Dezember 2003, als DHDR3 gestartet wurde, kostete ein Dollar etwa 0,85 Euro. Wenn wir den gleichen Dollarverfall von 25 % in allen Weltwährungen annehmen (ist natürlich wieder nicht 100 % genau), dann wären die inflationsbereinigten $702 Mio. beim Wechselkurs vom Dezember 2003 $936 Mio. wert... Aber es gibt keine Box Office-Liste, die auch auf Wechselkursschwankungen in fast 200 Ländern dieser Erde achtet... Aber du kannst davon ausgehen, dass für HP1 weltweit mehr Tickets verkauft wurden...

2. Historische Daten werden immer wieder revidiert, neu berechnet etc. und sind nicht immer 100 % genau. Manchmal entscheide ich mich auch gegen "neue" Zahlen, da es auch in den Filmstudios unglaubliche Schlamper gibt. So behauptet Paramount seit einigen Jahren, dass Nur Samstag Nacht nur $94,2 Mio. eingespielt hat, ich habe aber in meinem Archiv mehrere Pressreleases aus den 70er Jahren notiert, die belegen, dass Saturday Night Fever mindestens $139,5 Mio. eingenommen hat. Die $94,2 Mio. können schon aufgrund der Rentals von $74,1 Mio. unmöglich wahr sein...

3. Da fast alle Filmstudios zu börsennotierten Aktiengesellschaften gehören, werden die Budgets gerne kleingeredet (s.a. Begleittext bei Die teuersten Filme aller Zeiten), um den Aktienkurs nicht zu verschrecken. Wichtiger als das vom Studio angegebene Budget ist die Meinung der Konkurrenzstudios, der Fachzeitschriften wie Variety und Hollywood Reporter und der vielen Analysten wie Paul Kagan oder Showbizdata. Bei Der König der Löwen meldet Showbizdata ein Budget von $39 Mio., Variety von $55 Mio. und IMDB von $79 Mio.. Auch ich finde die $79 Mio. zu hoch geschätzt, zumal Pocahontas (ein Jahr später) nach allen drei Quellen ein Budget von $55 Mio. hatte. Deswegen ändere ich die Budget-Angabe in allen Tabellen auf $55 Mio.!

4. Ja, die Preview-Zahlen werden mitgezählt. Deswegen kann es schon mal passieren, dass Filme in den Monats-Top 100 der FFA auftauchen, obwohl die Filme noch gar nicht gestartet wurden.
 

Marcus Bachem schreibt am 16.4.2004:

Hallo, zunächst einmal ein großes Lob für diese tolle Seite. Ich kann mir nur vage vorstellen, wieviel Arbeit, Zeit, Geld und Herzblut darin stecken muss. Ich interessiere mich seit Jahren für die weltweiten und nordamerikanischen Einspielergebnisse und die deutschen Besucherzahlen. Dabei sind für mich die Gesamtzahlen (of all time) relevant. Folgende Fragen/Bitten sind bitte nur als solche zu verstehen und in keinster Weise als Kritik oder ungeduldige Aufforderung:
In der letzten Auflistung Box-Office Deutschland seit 1977 sind (wie auch schon vorher) verschiedene Filme separat gekennzeichnet, da sich ihre Gesamtbesucherzahl aus diversen Aufführungen zusammen setzt. Allerdings ist dies nicht bei allen Filmen, die mehr als einmal im Kino waren, der Fall (bspw. bei Berhard+Bianca von 1977 steht in der 1977er-Liste die Besucherzahl der Erstaufführung mit angegeben, in der Liste 1977-heute gibt es keine Aufteilung; auch bei E.T. und einigen anderen Filmen ist dies der Fall).
Steht diese Optimierung irgendwann bzw. überhaupt auf Eurem/Deinem Plan?
Wäre es möglich, eine Auflistung zu erstellen, in der nur die Besucherzahlen der Erstaufführungen zählen?
Wenn man´s genau nimmt ist das nordamerikanische "Box-Office of all time" zwar interessant, aber nicht realistisch oder wirklich aussagekräftig, da es ja bekanntlich zum einen auch die Ergebnisse von Erstaufführungen und Wiederholungen addiert und zum anderen nicht inflationsbereinigt ist. Das gleiche gilt so gesehen auch für das World-Box-Office. Gibt es wirklich keine Statistiken/Daten über Besucherzahlen (wie bei uns) aus dem nordamerikanischen Raum?
Existiert eine inflationsbereinigte Auflistung der erfolgreichsten Filme weltweit bzw. vor allem aus Nordamerika?
Keine Hetze mit der Beantwortung. Vielen Dank im Voraus. Gruß

 

Mark G. antwortet:

1. Danke für Dein großes Lob. Da InsideKino zu 99 % eine Ein-Mann-Seite ist, steckt wirklich viel Arbeit in ihr. Viel schwerwiegender ist aber die Tatsache, dass die Traffic-Kosten weiter steigen, deswegen bitte ich um Eure Unterstützung, indem Ihr über die InsideKino-Links bei Amazon.de einkauft...

2. In der All-Time-List, die bislang bis 1977 geht (ein weiterer Ausbau ist geplant) sind nur die Gesamtbesucherzahlen genannt, die ein Film zwischen 1977 und 2004 hatte. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass ich nicht zu viele Informationen in eine große Tabelle stecken möchte und damit die Übersichtlichkeit verloren geht. In den Einzeljahr-Tabellen wird aber darauf hingewiesen, dass der Film offizielle WAs hatte. Wenn diese WAs erfolgreich genug waren, dann sind sie in den entsprechenden Jahren auch aufgeführt - wenn es nicht im Begleittext geschrieben steht, kannst Du also durch Subtraktion herausfinden, wie erfolgreich die EA war.

Außerdem wäre es sehr schwierig, dies für alle Filme gerecht zu handhaben: Bei den Disney-Filmen ist es recht einfach, die waren immer einige Jahre gesperrt und wurden dann, wenn eine neue Kinder-Generation herangewachsen war, offiziell wiederaufgeführt. Aber es gibt auch Beispiele wie Nachtfalken, der 1981 mit etwa 75.000 Besuchern floppte. Nach dem Erfolg der Stallone-Filme Rambo und Das Auge des Tigers wurde er von den Kinos zwei Jahre später wieder eingesetzt und so schraubte Nachtfalken das Gesamtergebnis auf 386.139 Besucher hoch - es handelte sich aber 1983 um keine offizielle WA, der Film, der als Flop galt, wurde einfach von den Kinobesitzern zuvor nicht eingesetzt...

Dann gibt es Filme wie Das Dschungelbuch, dessen 1. WA, 2. WA und 3. WA erfolgreicher als die EA waren!

Und wie verfährt man mit einem Film wie Spiel mir das Lied vom Tod, der seit seinem Start 1969 ununterbrochen im Einsatz war und bis zu seinem Video-Release jahrein, jahraus Hunderttausende Besucher hatte (allein vom 1.6.1980 bis 30.4.1985 waren das 2,5 Mio. Besucher!!!)? Das gleiche gilt für die Bond-Filme, die ebenfalls ständig eingesetzt wurden - es gab lediglich eine dreimonatige Sperre, wenn ein neuer 007-Film gestartet wurde. Aber nach der kurzen Sperre kann man ja wohl kaum von einer WA sprechen, oder?

3. Eine Tabelle mit den erfolgreichsten EAs würde die Sache auch nicht gerechter machen, da bei Filmen,

- die vor dem Video-Boom der 80er Jahre gestartet wurden, 1. Wiederaufführungen zum ganz normalen Lebenszyklus eines Films gehörten, der erst durch die TV-Ausstrahlung beendet wurde. 2. die Auswertung auch viel langsamer erfolgte (60-100 Kopien war ein Massenstart).

- die während des Video-Booms der 80er Jahre gestartet wurden, eine Dreifach-Bestrafung erfolgen würde, denn es herrschte seinerzeit das totale Videochaos: 1. Da die Verleiher häufig nur die Kinorechte, nicht aber die Videorechte besaßen, kam es sehr oft vor, dass Hitfilme schon nach zwei bis drei Monaten auf Video erschienen. 2. Es grassierte damals eine galoppierende Videopiraterie (ähnlich wie heute). 3. Die neugegründeten Privatfernsehprogramme leisteten auch ihren Beitrag zum Dahinschmelzen der Besucherzahlen. Die Jahre 1984 bis 1992 waren denn auch die schlechtesten Kinojahre seit Kriegsende.

Besucherzahlen der alten Länder

Jahr

1980

1982

1984

1986

1988

1990

1992

Besucher

143,8 Mio.

124,5 Mio.

112,1 Mio.

105,2 Mio.

108,9 Mio.

102,5 Mio.

93,5 Mio.

- die nach dem Video-Boom der 80er Jahre gestartet wurden, besteht zwar nach wie vor in der Regel kein WA-Potential, aber sie profitieren von 1. über 1.000 neu gebauten Kinos im Lande. 2. 17 Mio. mehr Bundesbürgern durch die Wiedervereinigung, 3. Exzessive Werbekampagnen und Massenstarts mit 600 bis 1.300 Kopien.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal darauf hinweisen, dass die heutige Piraterie für ähnliche Kurven sorgt wie die alte Piraterie vor zwanzig Jahren (das erste Quartal 2004 liegt ja auch schon deutlich im Minus):

Besucherzahlen der alten Länder

Jahr

2001

2002

2003

Besucher

146,6 Mio.

137,1 Mio.

123,0 Mio.

4. Money Talks in den USA. Es gibt viele US-Box-Office-Seiten, die zwar inflationsbereinigte Charts anbieten, häufig werden diese aber mit der allgemeinen Inflation statt mit der Ticketpreisinflation berechnet. Außerdem berücksichtigen sie so gut wie nie WAs (d.h., dass das Gesamtergebnis mit dem Inflationsfaktor multipliziert wird, anstatt die verschiedenen Ticketpreise während der verschiedenen WAs zu berücksichtigen). Da ich bei allen US-Filmen die WAs entschlüsseln kann, habe ich vor, selber eine inflationsbereinigte Charts zu kreieren. Dieses Ziel ist aber in weiter Ferne, da ich mich momentan auf die deutschen Charts konzentriere. In Starpower habe ich aber von jedem Schauspieler/Regisseur eine inflationsbereinigte Top 5, die auch die WAs berücksichtigt. Siehe auch Talk vom 17.1.2004 und Talk vom 6.11.2003.

Weltweite inflationsbereinigte Charts sind ein Ding der Unmöglichkeit... (s.a. Talk darüber).

 

 

TALK VOR DEM 16.4.2004

 

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