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WELCHE FILMKLISCHEES NERVEN?

 

Mark G.

Filme stecken voller Klischees... Egal ob der Held die Bombe in allerletzter Sekunde entschärft oder der gute Cowboy hell und der Schurke dunkel angezogen ist, die Klischees sind vielfältig und massenhaft. Im Grunde genommen will der Zuschauer ja diese Klischees, denn wenn die Filmemacher etwas mutiger sind und abseits der Klischees einen Film drehen, dann geht in der Regel niemand rein...

 

In letzter Zeit ertappe ich mich aber immer wieder dabei, dass mir zwei Klischees inzwischen ungeheuer auf die Nerven gehen und ich am liebsten ein Rundschreiben an alle Filmverantwortlichen schicken würde, dass diese Klischees von nun an für mindestens fünf Jahre nicht mehr verwendet werden dürfen - noch besser wären natürlich zehn Jahre - dann wirken sie vielleicht wieder frisch...

 

Klischee Nr. 1 hat Quentin Tarantino mit From Dusk Til Dawn zu verantworten - sicherlich hat er es nicht erfunden, aber er hat es "cool" gemacht. Ihr wisst schon: Im Hintergrund eine große Explosion, im Vordergrund die Darsteller, die ohne mit der Wimper zu zucken auf die Kamera zugehen. Seitdem zigmal kopiert und jedes mal völlig widernatürlich, denn erstens erschrickt ein Mensch und zweitens ist ein Mensch von Natur aus neugierig. Zum ersten Mal so richtig gestört hat es mich dann im Trailer zu Der Baader Meinhof Komplex, ein Film, der die Dinge doch realistisch wiedergeben wollte...

 

Klischee Nr. 2 ist in einem Genre anzutreffen, dass besonders anfällig für Klischees ist: Die romantische Komödie. Ich mag RomComs und sehe mir für mein Geschlecht sicherlich zu viele an, aber schon Lubitsch und Wilder wussten, dass Boy Meets Girl - Boy Loses Girl - Boy Gets Girl Back einfach ein unschlagbares Thema ist. An diesem Grundgerüst kann man kaum rütteln, aber in letzter Zeit ähneln sich die letzten Akte doch sehr. Ich weiß nicht, wer damit angefangen hat, aber inzwischen beweist fast jeder Mann die Liebe zu seinem Mädchen in einer Menschenmenge - egal ob im Großraumbüro, auf der Konzertbühne oder im Baseballstadion, anscheinend kann heutzutage ein Liebesbeweis nur echt sein, wenn möglichst viele Menschen dabei zuschauen - ich kann's echt nicht mehr sehen...

 

Nun die Frage an Euch: Welche Filmklischees gehen Euch auf die Nerven?

 

AGENT K

Das panische, meist weibliche Opfer ist auf der Flucht... vor einem Psychopathen, Killer, Monster, oder angepisstem Liebhaber/Ehemann. Der Jäger hat es nicht eilig, denn das Opfer ist angeschlagen, erschöpft, allein. Keine Hilfe weit und breit. Also verfolgt der Jäger sein Opfer gemächlichen Schrittes, gerade mal schnell genug, um dem Opfer (bzw. dem Zuschauer) die Ausweglosigkeit der Lage deutlich zu machen. Er gewährt seinem Opfer einen trügerischen Vorsprung aber er läßt sich nicht abschüttlen, denn er ist sich seiner Beute sicher... Aber plötzlich ist sie da, die rettende Tür, der unvermutete Hoffnungsschimmer, der Sicherheit und Geborgenheit verheißt, jene zwei Zentimeter Holz, die den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten können... und das verzweifelte Opfer hat den SCHLÜSSEL!...

 

Aber wer nun erwartet, dass das Opfer blitzschnell die Tür aufschließt, sie eilig hinter sich zuschmeißt, sich im Haus verbarrikadiert und die Polizei ruft, der hat wohl noch nicht viele Filme gesehen. Denn der richtige Schlüssel versteckt sich gemäß Murphy in einem Schlüsselbund mit zig anderen Schlüsseln, die alle durchprobiert werden müssen (erst der letzte Schlüssel passt!). Dem Opfer zittern die Hände, das Schlüsselloch ist so furchtbar klein, und die Schlüssel sind derart glitschig, dass sie mindesten einmal den Händen entgleiten und herunterfallen - um erstmal in einem Gitterrost oder Gullideckel zu verschwinden, unter dem sie wieder mühsam hervorgepuhlt werden müssen. Einige verzeifelte Blicke über die Schulter belegen zwischendurch den Ernst der Lage, der Verfolger kommt näher und näher... und näher... und näher... (ist er noch langsamer geworden?), aber letztlich ist das Timing dann doch so "perfekt", dass die Tür im ALLERLETZTEN Moment geöffnet und unmittelbar vor der Nase des schon triumphierenden Jägers zugeschlagen wird. Mit einem erleichteten Seufzen lehnt sich das Opfer mit dem Rücken an die rettenden Tür, jenem Schutzwall gegen das Böse, und sinkt erschöpft an ihr herab... geschafft... gerettet! Naja, zumindest solange, bis der Jäger durch die offene Terrassentür in das Haus eindringt...

 

Eine konsequente Steigerung dieses Filmklischees wäre dann noch die sogenannte "Vergaser-Variante", wo bei gleicher Exposition das Haus durch ein Auto ersetzt wird. Hier lässt sie die "Schlüssel-Szene" sowohl am Tür- als auch Zündschloss genüsslich zelebrieren, zusätzlich kann das Opfer aber noch durch das unwillige "Chrrgh... Chrrgh... Chrrgh..." des Motors verhöhnt werden, solange ein Blick in den Rückspiegel dokumentiert, dass es dramaturgisch unklug wäre wenn der Motor schon startet, bevor man das Weiße im Auge des Verfolgers sehen kann...

HADO

Hallo werte Filmfreunde!
Also was Mark's erwähnte Klischees angeht kann ich nur zustimmen. Als ich das hier las gab ich im Internet mal das Wort Filmklischee ein und landete auf einer Wiki-Seite, die unzählige dieser Klischees nach Themen geordnet aufweist. Und tatsächlich erinnerte ich mich immer wieder an einige Filmszenen, als ich das dazu passende Klischee auf der Seite fand. Es gibt scheinbar unzählige, manche stören nicht unbedingt. Besser gesagt, sie stören erst dann wenn sie unpassend erscheinen.

In manchen Szenen in Filme, gerade bei Katastrophen o.Ä., wenn es also eigentlich darum geht schnell zu handeln, schnell irgendwo einzusteigen und zu verschwinden, scheinen die Figuren trotz aller Eile immer noch die Zeit zu haben sich mit Bekannten/Verwandten minutenlang (und außerhalb des mit wartenden Personen voll gestopften Transportfahrzeugs) zu unterhalten.
Beispiel: Katastrophenszenario, eine Familie wird getrennt und findet sich nach vielen Eskapaden bei der Rettungsstation wieder. Aber sie haben es eigentlich eilig, alle warten. Da treffen sie plötzlich aufeinander und dann wird erst einmal umarmt, geküsst, geweint, es tut mir Leid-Sprüche ausgetauscht. Wieso tun die das denn nie nachdem sie die Flucht angetreten sind?! Dem armen Zuschauer wird da stets viel Geduld abverlangt. Diese Art Szene/Klischee lässt sich (leider) unzählig variieren.

Klischee Nr. 2: Extrem dämlich und absolut überflüssig ist die Aktion Glasflasche auf den Kopf hauen um einen Gegner (oder den Protagonisten, oder sonst wen) auszuschalten. Zum einen schlagen die meisten weich zu die Flasche zerbricht dennoch in tausend Teile, dabei ist Glas hart. Ach ja, und da es hart ist müsste der (viel weichere) Schädel vorher kaputt gehen, die meisten Opfer einer solchen Aktion erwachen hinterher aber meist sogar unverletzt, manchmal ist noch ein bisschen Blut dabei. Was wohl der gute Peter Jackson aus einer solchen Szene gemacht hätte...?

Auch das Verletzte am Boden noch Romane sprechen können (meist überflüssiges) und dann erst beim Wesentlichen (was man ja eigentlich wissen will) sterben ist ebenso oftmals absolut unnötig und meist eh schlecht gespielt.

Jeder Held trägt ein psychisches Problem mit sich rum: Er ist entweder geschieden und hat die Trennung noch nicht überwunden oder er wird durch ein altes Trauma gequält, z.B. der Tod aller Familienangehöriger oder alte Kriegserlebnisse. - Ich nenn es mal "typisches US-Film-Protagonisten-Syndrom-welches-seit-geraumer-Zeit-von-deutschen-Filmen-öfter-übernommen-wird-Problem."

In sehr vielen Filmen scheinen die Männer gar keine Bärte zu bekommen, und wenn, dann mal einen Drei-Tage-Bart. Und das trotz langer Einsätze.

Wird auf den Helden (oder eine andere wichtige Person, die aber noch nicht sterben darf) geschossen verfehlt der Schütze ihn meist oder trifft ihn nicht tödlich (und das obwohl er manchmal nur ein paar Meter weit weg ist, oder eine super Schafschützenwaffe besitzt, oder kurz vorher als absoluter Profi bezeichnet wird oder alles zusammen).

 

Betten haben spezielle L-förmige Laken, die bei Frauen bis zur Brust reichen, aber nur bis zur Taille bei Männern. Fände ich gut, wenn ich eine Frau wäre - bin ich aber nicht und daher meist verärgert, über solche Szenen. Auch, dass sich Frauen eine Decke vor den nackten Körper halten, obwohl nur der Mann vor ihr steht mit dem sie grad sehr intim war, finde ich nicht sonderlich einleuchtend.

Na ja, man kann hier sicher noch dutzende Sachen aufzählen...

mfG

DANIEL L.

Hi Mark,

da ichs vor ein paar Tagen in Love Happens gesehen hab:

-     Der One-Man-Clapper: Wer kennt es nicht … es wird eine unorthodoxe, aber überzeugende Ansprache gehalten … das Publikum schweigt, ist geschockt und plötzlich steht eine Person ganz langsam auf und beginnt dermaßen langsam zu Klatschen … wird dann immer schneller, was das restliche Publikum animiert es ihm gleich zu tun.

Kann ich echt nicht mehr sehen ;)

Viele Grüße

*

 

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